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Blind AlleyBlind Alley

(Koch Media)

 

Zu später Stunde verschlägt es die junge Rosa in einen abgelegenen Waschsalon. Für ein wichtiges Casting am nächsten Tag muss die bisher noch als Reinigungskraft an der Costa Blanca arbeitende Kubanerin ihr Bühnen-Outfit auf Vordermann bringen. Als ein finster aussehender Walzbruder den Laden betritt und sich gewaltsam des Kleingelds in den Waschautomaten bemächtigt, kommt Rosa der freundlich wirkende Gabriel gerade recht. Doch auch wenn er den Herumtreiber verscheucht – als Rosa in seiner Maschine blutbesudelte Frauenkleider vorfindet, bröckelt auch die Fassade des vermeintlichen Love Interest und die Gefahr erweist sich als noch viel größer als angenommen.


Auf was das Ganze letztendlich hinausläuft, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Wer sich die Überraschung unbedingt vermiesen will, muss einfach nur den Trailer anschauen, welcher nicht nur einige der besten Szenen vorwegnimmt, sondern vor allem auch sämtliche Wendungen verrät. Mehr Spaß macht Blind Alley bei einer unbefangenen Herangehensweise. Nennenswerte Innovationen seitens der Story sollte man zwar nicht erwarten, aber Antonio Trashorras Regiedebüt gerät zu einem kurzweiligen, coolen Terror-Grusler und ganz nebenbei auch zu einem optischen Leckerbissen. Dazu tragen neben der unverschämt niedlichen Ana de Armas im Wesentlichen der stylisch-düstere Look  sowie die gelungenen Masken und Effekte bei. Blind Alley könnte problemlos als Prototyp des höchst sympathischen, „kleinen aber feinen“ Horrorfilms durchgehen. Jedenfalls hat diese spanisch-kolumbische Ko-Produktion mehr Herz und Charme als zehn US-Streifen zusammen.


Umso enttäuschender ist es da, dass uns Koch Media lediglich mit dem spoilerverseuchten Trailer abspeist und uns jeglichen Blick hinter die Kulissen vorenthält. Das Making of (welches peinlicherweise sogar im Abspann erwähnt wird) wäre in diesem Fall sicherlich um Welten interessanter gewesen als der ständig gleiche Lobhudel-Bonus zu höher budgetierten Filmen. Schade, um nicht zu sagen ärgerlich, doch immerhin werden Bild und Tonqualität dem Film gerecht und so darf man trotz Abzügen in der B(onus)-Note durchaus noch eine Kaufempfehlung aussprechen.

 

(mosher)


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