Toxic Rose – Total Tranquility

City Of Light Records

Nach einer etwas durchwachsenen EP im Jahre 2012, liefern TOXIC ROSE nun ihren ersten Longplayer ab. Musikalisch hat sich nichts geändert, allerdings haben die Stockholmer alles, was ich an der EP bemängelt habe, beseitigt. Ganz vorne Sänger Andy, der merklich an sich gearbeitet hat. Die rauen Vocals kommen jetzt richtig cool rüber und darüber hinaus legt er für die wenigen ruhigen Passagen noch eine klare Stimme drauf. Die Keyboards und Samples sind etwas mehr im Hintergrund, nicht mehr so uninspiriert und verleihen dem Sound eine etwas düstere Note. Das Songwriting hat ebenfalls einen Satz nach vorne gemacht und kommt gut auf den Punkt. Optisch wirken die Jungs eher wie eine etwas gediegenere Version der späteren Dimmu Borgir und lassen mit den Stachel- und Nietenoutfits nicht auf eine, wenn auch recht harte, Glam-Band schließen. Immerhin fallen TOXIC ROSE hier optisch aus dem üblichen Rahmen, was auch gut zur etwas düsteren Gesamtausrichtung passt. Zwar tönt die Produktion hier und da etwas klinisch, was hier aber sehr gut zum Gesamtbild passt. Das im Glam-Genre das Rad auch nicht neu erfunden wird, dürfte klar sein, TOXIC ROSE haben dem ganzen aber immerhin eine neue Facette verpasst. Vergleiche mit Crashdiet sind hier durchaus angebracht. Die Gitarrenarbeit und Melodieführung weißt durchaus Ähnlichkeiten auf, zudem sitzt an den Drums Michael Sweet, der jüngere Bruder von Crashdiet Gitarrist Martin. Ganz an die Hitdichte des schwedischen Glam-Flagschiffs kommen TOXIC ROSE noch nicht ran, einige kleine Hits hat man aber in der Hand. Der Opener „World Of Confusion“, „Clarity“ und „We All Fall Down“ haben gute Hooklines und bleiben gut im Ohr. Das abschließende, 8-Minütige „Total Tranquility“ überrascht gar mit einem speedigen Mittelteil, was den Jungs echt gut zu Gesicht steht. Das Album lohnt nicht nur als Überbrückung zur nächsten Crashdiet. Cool!

(Schnuller)

https://www.toxicrose.org/

https://www.youtube.com/watch?v=kCKKG8NUKm4