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soul on fireSoul on Fire – Leben und Musik von Peter Steele (BUCH)

(Jeff Wagner – Verlag Nicole Schmenk)

 

Peter Steele, bürgerlicher Name Peter Ratajczyk, wurde 1962 in Brooklyn/New York geboren und mit seine Bands Carnivore und Type O Negative sehr bekannt. Er verstarb 2010 in seinem Heimatort an einem Aneurysma.

 

Ich persönlich war ein großer Fan des Musikers und konnte mich damals in den 80ern für die beiden Carnivore Scheiben begeistern. Als Peter dann Type O Negative gründete war ich auch sehr angetan, sah die Band mehrmals Live und führte zwei Interviews. Getroffen hab ich den Hünen auch zweimal. Diese Biografie von Jeff Wagner kommt mir genau richtig, denn es ist sehr interessant mal privateres über Pete zu erfahren. Erzählt wird wie er aufwuchs, erste musikalische Gehversuche machte und schließlich mit seinem Buddy Josh Silver (Keyboards) die Band Fallout gründete. Schon damals hatte man eine Art „Road Warrior“ Image, beeinflusst durch z.B. die „Mad Max“ Filme. Mit Carnivore wurde das noch stärker ausgearbeitet und die derben Texte des Amis sorgten für Aufruhr auf dem selbstbetitelten Debut Album und dem Hardcore inspirierten „Retaliation“ Nachfolger. Pete wurde langsam bekannter und gründete schließlich (wieder vereint mit Josh) Type O. Auch da provozierte er heftig und bekam viel Ärger für das Debut Album „Slow, Deep and Hard“ und Texte wie „Der Untermensch“. Das gipfelte in Morddrohungen und vielen abgesagten Europa Gigs, doch einen von den wenigen stattgefundenen (Dossenheim 1991) konnte ich sehen und die Band Backstage treffen. Sehr glücklich wirkten sie nicht wegen dem ganzen Ärger. Peter konnte nicht nachvollziehen das sein schräger Humor hier so krass angefeindet wurde.

Dann kam der Umschwung in Richtung Dark/Gothic Metal und Texte über Girls, Herbst, Tränen, Blut und Feuer. Und plötzlich waren sie mit „Bloody Kisses“ jedermanns Liebling und feierten weltweit Erfolge und spielten Shows überall. In dem Buch wird das alles sehr gut beschrieben und wir erfahren das der bullig und aggressiv wirkende Pete in seiner Nachbarschaft total beliebt war und jedem gerne half. Er wohnte im Keller seines Elternhauses und war immer für seine zahlreichen Geschwister da. Auf Tour gehen hasste er, daheim Musik produzieren und seinem Job (er pflegte die Grünanlagen in Stadtparks) nachgehen – das war sein Ding! Doch er schien eine sehr große Loyalität gegenüber seiner Band zu haben und erklärte sich schließlich bereit zu touren, Videoclips zu machen, Interviews, etc.! Das volle Programm…bis zum Ende. Der muskelbepackte 2 Meter Riese mit der tiefen Stimme verfiel dem Kokain. Seine Depressionen die oft genug Thema in den Texten waren und sein Widerwille im Rampenlicht zu stehen waren wahrscheinlich verantwortlich. Obwohl er seine Sucht besiegte starb er 2010. Auch hier erfährt man von Jeff Wagner in dem Buch sehr viel was man bisher nicht wusste.

 

Es kommen immer wieder Zitate von Mitmusikern, Familienmitgliedern und Kollegen Peters im Buch vor, aber in der Einleitung gibt Wagner offen zu das er nicht viel Unterstützung vom Umfeld des nun seit sechs Jahren verstorbenen Musikers bekam. Als Fan und Musik Journalist musste der Autor viel recherchieren um dieses bemerkenswerte Buch zu füllen. Aber die Familie Ratajczyk hat ihm seltene Fotos zur Verfügung gestellt, die in Buchmitte in Farbe abgedruckt wurden. Das wirklich tolle, gebundene Buch wurde von Metal Journalist Andreas Schiffmann übersetzt und erscheint im Nicole Schmenk Verlag (u.a. Scott Ian & Tankard Bücher) und hat 308 Seiten.

 

Diese unterhaltsame, witzige aber auch traurige Biografie des Ausnahme Talents Peter Steele ist sehr zu empfehlen! Holt euch das schwarz/grüne Teil!

 

(Arno)

 

www.verlag-schmenk.de

 


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