Die Kammer – Season II: Views From The Inside
(Delicious Releases)

Bevor es zum eigentlichen Review geht, muss ich doch mal kurz auf was hindeuten bzw. was klarstellen: Unter dem Banner „Totentanz“ steht eindeutig „Metal Magazin“. Manchmal hört sich der Metaller ja auch Sachen abseits seiner Lieblingsmusik an, mag auch mal ne Ballade oder ein Akustik Album seiner Faves. Aber was Die Kammer mit ihrem Zweitwerk „Views From The Inside“ abliefern, hat mit Metal so wirklich gar nix zu tun. Noch nicht mal mit Rock. Versucht man dann, diese Scheibe als Akustikprojekt zu bewerten, dass mit Violinen u.ä. aufgepeppt wird, gelingt dies auch nur soweit, bis die Tuba (!), die Melodica oder das Glockenspiel einsetzt. Ab da kann ich das Ganze nicht mehr ernst nehmen, es nervt auch. Es ist für mich wirklich nicht schön gewesen, diese Scheibe komplett durchzuhören. Man mag es kaum glauben, aber es machte mich ein Stück weit aggressiv. Faszinierend, oder?
Rein sachlich betrachtet sind hier richtig gute Musiker am Werk. Das ist ohne Ironie oder Sarkasmus gemeint, man hört heraus, dass sowohl die Instrumente beherrscht werden, als auch die Songs an sich stimmig aufgebaut sind und es gibt ein paar Melodien, die in anderem Soundgewand richtig gut rüber kämen. Allen voran Sänger Marcus kann richtig gut gefühlsbetont singen und erinnert ein wenig an Ville Vallo von HIM, ohne wie eine Kopie zu klingen.
Ich bin wirklich immer dafür, wenn Experimente eingegangen werden oder auch mal Genreübergreifend musiziert wird. Aber solche Experimente können natürlich auch übers Ziels hinaus schießen bzw. total in die Hose gehen. Ich weiß auch nicht, wo die Zielgruppe bei diesem Mischmasch stecken soll. Im METAL jedenfalls nicht.

(Röbin)

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