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In Extremo – Schlachthof, Wiesbaden (2024)

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In Extremo – Schlachthof, Wiesbaden (2024)
mit Korpiklaani und Rauhbein

 

Kurz vor Jahresende und fast am Ende ihrer Tournee luden die Mittelalter Gute Laune Metaller In Extremo in den Schlachthof in Wiesbaden ein, vielleicht das letzte Mal. Warum? Nun, der Schlachthof war bis zum Bersten gefüllt, längst ausverkauft wie fast alle anderen Locations auch. Allerdings waren die anderen Locations alle größer, durchaus auch viel größer und so kann gemutmaßt werden, dass solch ein Gastspiel ausgelagert wird, wie einige Wochen zuvor Testament/Kreator/Anthrax in die Jahrhunderthalle nach Frankfurt. Man wird sehen, zunächst mal hieß es aber, mit den 3 Bands zusammen zu feiern und das geschah auch lauthals.


An dieser Stelle sei aber auch mal ausdrücklich die Location lobend erwähnt, eingespielt, immer freundlich, mit besten Slogans an der Wand und einem Bierpreis bei 4,50 Euro pro halbem Liter fragt man sich, wie die diese Preise halten können. Egal, Daumen doppelt hoch für den Schlachthof und das gesamte Team.

 

Los gings pünktlich mit Rauhbein aus Hessen. Vorne feierten ein paar Leute mit und man muss gestehen, live kommt die Musik schon deutlich metallischer und damit besser rüber als aus Platte. Dort hat man den Eindruck, Santiano spielen mit etwas mehr E-Gitarre auf. Für ein Partyvolk läuft das live aber gut rein, auch wenn natürlich die Texte und der Hintergrund (fährt mit einem Motorrad durch Irland und hält sich als Musiker irgendwie über Wasser) schon sehr klischeetriefend und pathetisch sind. Naja, wird schon so sein und der Erfolg mit seiner Truppe sei Henry und seinen Mannen gegönnt, die Ansagen wurden dann im Laufe der Zeit auch von gekünstelt Rauh zu normaler Stimme besser, sodass dies ein guter Auftakt war.

 

Korpiklaani sind immer wieder eine gute Live Band und vor allem natürlich aufgrund ihrer Sprache bleiben sie immer noch exotisch,natürlich fühlt man sich nach all den Jahren im Experimenten und vermischten Metal nicht mehr komplett in einer anderen Welt. Dennoch macht es immer wieder Spaß, den Waldschraten auf der Bühne zuzusehen und man fragt sich auch immer wieder, ist das deren normales Handeln oder sind die schon komplett knülle. Schade, dass Jarkko am Bass als Oberzwerg seinen Bart abgetrennt hat, was natürlich nichts an seinem Spiel ändert. Gut auch, dass man sich traut, wenigstens einen ihrer atmosphärisch und getragenen Songs in die Live Liste unterzubringen, denn Korpiklaani können eigentlich so viel mehr als nur Party Sauf und Schunkellieder. Aber gut, an solch einem Abend wollen die meisten wohl soetwas hören und so dürften sowohl Korpi Fans als auch nichtwissende zufrieden gestellt worden sein.

 

 

 

Die übliche Umbaupause folgte und wer nicht gerade die Uhr im Blick hatte, wurde mal schön mit einem lauten Knalleffekt aus seiner Plauderei gerissen und sofort bekam die Bühne die Aufmerksamkeit, mit leichtem Lachen durch das Aufatmen nach dem Erschrecken. „Olafur“ zunächst als Intro vom Band und dann aber mit Einstieg der Live Musiker begann also die Show der Hauptband des Abends und die überraschte von Anfang an weiter, denn wer direkt mal so am Anfang den „Spielmannsfluch“, „Nur Ihr allein“ und „Vollmond“ rausballert und damit die potentiellen Zugaben an den Anfang setzt, der ist selbstbewusst und weiß, er hat genug andere Highlights ebenfalls im Repertoire, sodass er sich nicht auf die jahrelange Routine verlassen muss.


Zu „Weckt die Toten“ durfte dann wie auf dem Album Henry von Rauhbein mit ans Mikro und ansonsten gab es eine Mischung aus neuerem („Wolkenschieber“, „Unser Lied“) und Klassikern („Küss mich“, „Liam“, „Mein rasend Herz“) geboten, immer schön durchmischt, sodass hier niemand vom Publikum zu lange ausgeschlossen wurde. Allerdings gewann man den Eindruck, egal ob alt oder neu, die Leute waren überall Textsicher und man scheint doch mit dem kompletten Material vertraut zu sein. Der Frühsong „Ai Vis Lo Lop“, die Überraschung „Belladonna“ und der Klassiker „Frei zu sein“ boten das Ende des regulären Sets und dann folgte die wirkliche Zugabe. Und auch hier eine Überraschung, man könnte ja durchaus die Schaukelschuhe mit Endlosstrophe besingen lassen, während man sich von der Bühne verabschiedet, aber „Sternhagelvoll“ kam als erste von drei Songs und so konnte dann der mittelalterliche „Piks Palve“ den endgültigen Schlusspunkt setzen.

 

 


Wieder einmal räumten In Extremo auf ganzer Linie ab und man fragt sich, wo das Ganze noch hinführen mag und wie groß diese Band noch werden wird. Wer mehr über die Band wissen möchte, kann gerne unser Interview mit Sänger Micha durchlesen, welches wir kurz vor dem Auftritt geführt haben.

 

(Text: Röbin / Pics: Johanna)

 

https://www.inextremo.de/

https://korpiklaani.com/

https://rauhbein.de/

https://schlachthof-wiesbaden.de/

 

 


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