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Dracula – Die Auferstehung (2-D)Dracula – Die Auferstehung (2-D)

(LEONINE Studios)

 

- moderne, opulente, gleichwohl entbehrliche Horror-Fantasy-Romanze -

 

Europa, 1480. Nachdem die große Liebe von Prinz Vlad II. Dracul, nach einer Fürsprache an das Kirchenoberhaupt bei ihrer Flucht vor den Osmanen getötet wird, wendet sich der Fürst der Walachei von Gott und der Kirche ab. Fortan entzieht ihm Gott das Recht zu sterben. Somit gezwungen, 400 Jahre vergeblich auf die Wiederkehr seiner geliebten Elisabeta zu warten, wird er alt, verbittert und dazu genötigt, sich vornehmlich vom Blut der Menschen zu ernähren. Als er 1879 am Schloss von Versailles dem ausschweifenden Leben der Menschen endgültig überdrüssig wird, greift er am Hofe von Versailles diverse Feiernde an und macht sie so zu seinen Lakaien und Spähern nach seiner so sehr geliebten Elisabeta.

 

Basierend auf dem 1897 erstmals erschienenen Roman "Dracula" von Bram Stoker, geht es in "Dracula – Die Auferstehung" dieses Mal mehr um die Figur des Dracula an sich, seine ihn von Grund auf verzehrende Liebe und seine Gefühlswelt nach dem Verlust seiner Geliebten. Als er selbige vermeintlich in der Verlobten des englischen Rechtsanwalts Jonathan Harker wiederzuerkennen glaubt, reist er kurzerhand nach Paris um Elisabeta, beziehungsweise Mina in seinen Bann zu ziehen. Dabei entbehrt "Dracula – Die Auferstehung" keinerlei theatralischer Exaltiertheit. Der Untote wandelt zwischen wischen Kitsch (völlig fehl am Platz sind hier die, ich nenne sie mal die "Kung Fu Gargoyles") und Pomp. Mit Caleb Landry Jones in der Figur des Dracula, dem (eigentlich doch so) grandiosen Christoph Waltz als Priester und der lasziv berauschten und berauschenden Zoë Bleu Sidel in der Doppelrolle als Elisabeta/Mina, hat Regisseur Luc Besson ein opulentes Epos auf die Leinwand gebracht, das zum Teil regelrecht operettenhaft, gleichwohl aber auch wesentlich zu unspektakulär daher kommt. Alleine von der aufwändigen Kostümierung, der fantastischen, zeitgenössischen Kulisse, sowie dem faszinierenden Screenplay her gesehen, lohnt sich "Dracula – Die Auferstehung" indirekt schon, doch mit einem Gruselfaktor, der gänzlich gegen null tendiert und dem völligen Fehlen von Schreck- oder Schockmomenten, wird diese Liebesgeschichte, die im englischen Original bezeichnenderweise als "Dracula – A Love Tale" betitelt wurde, heute niemanden mehr hinterm Ofenrohr hervorlocken.

 

Die technischen Möglichkeiten völlig außer Acht gelassen, taucht Luc Besson mit zu viel Pathos in den Leidensweg Draculas ab und kopiert völlig ungeniert bei Francis Ford Coppolas 1992er Dracula-Verfilmung. Das war aber auch schon das einzige, das an dieser entbehrlichen Verfilmung verstörend war. Vielleicht mag es mag an den verhaltenen Kritiken im Vorfeld gelegen haben, dass in der zweiten Spielwoche, an einem Samstagabend nur mehr 30 Leute in Kino saßen, vielleicht zählt das Kino in der heutigen Streamingwelt auch zum aussterbenden Gewerbe?!? Wer weiß das schon? Produziert wurde der 133 Minuten andauernde Film, der auf der psychologischen Ebene gerne extrovertierter, blutrünstiger, gewalttätiger, bedrohlicher und verstörender hätte arrangiert sein dürfen (zumal für einen "FSK 16"-Film), in Finnland, Frankreich und Großbritannien. Kann man machen, muss man aber nicht!

 

(Janko)


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