Bonginator - Retrodeath
(Testimony Records)
Einmal mehr bespreche ich als komplett cleaner Mensch — ich denke, das bisschen Kaffee zählt nicht — ein Album einer drogenbeeinflussten Band. Dabei muss man wahrscheinlich keinerlei Genussmittel konsumieren, um den angenehm dummen Death Metal der Amerikaner genießen zu können. Auf ihrem zweiten Album lehnen sich Erik Thorstenn und Co. noch ein Stück weiter in Richtung 80er als auf ihrem Debüt. Heraus kommt eine unterhaltsame Mischung aus Synthwave und Death Metal. Songs wie „All Cops Are Biomechs“ (Na, wer erkennt die Abkürzung des Titel? ) oder das erst stampfende und dann explodierende „Who Let The 'Things' 1989 Out“ machen einfach nur Spaß. Im Outro haben BONGINATOR sogar Saxophonist Tim Capello am Start, der dem Ganzen einen wohligen 80er- und 90er-Charme verpasst. Die direkte Assoziation und Romantisierung dieser Zeit über Filme wie Robocop, Turtles, Das Ding oder Der Nebel kommt natürlich nur retrospektiv zustande — schließlich haben die jungen Musiker deren Erscheinen selbst nie miterlebt.
Schlussendlich stehen sich BONGINATOR mit ihrem Namen vielleicht ein Stück weit selbst im Weg. Ja, die Texte und die Grundausrichtung sind humorvoll und manchmal etwas over the top, aber die Ausführung ist allererster Klasse. Auch die 80’s-Synth-Toms und der extrem prominente Bass im Mix geben dem Ganzen einen komplett erfrischenden Anstrich.
Sucht man ein absolut kurzweiliges Death-Metal-Album, das sich eher an Sanguisugabogg als an Cryptopsy orientiert, ist man hier goldrichtig. Absolute Empfehlung!