Goldsmith – Into The Wilds
Metalopolis / SPV
Gitarrist/Sänger Michael Goldschmidt ist seit über 30 Jahren auf verschiedenen Baustellen unterwegs. In den mageren 90ern hielt er mit den süddeutschen Blackend die Fahne des Thrash hoch und man brachte es immerhin auf 3 Alben. Danach wandte er sich dem Blues-Rock zu und brachte unter dem Banner GOLDSMITH ab 2013 drei Alben raus. Das letzte Album „Of Sound And Fury“ (2022) schlug schon wieder deutlich knackigere Töne an. Auf dem vierten Album „Into The Wilds“ sind nicht nur die Haare wieder lang und die Hosen enger, auch das mehr auf Metal gepimpte Bandlogo deutet schon an, wohin die Reise geht. Auf „Into The Wilds“ wird wieder ordentlich die Metal Keule geschwungen. Gleich im Opener wird perfekt der Spagat von der eher modern klingenden Strophe zum mit Thrash-Riffs unterlegten Refrain perfekt umgesetzt. „We Will Burn In Hell“ kokettiert mit NWOBHM Riff Standards (Diamond Head, gelle?), während in “Evil/The Curse Is Upon Us” die latenten Metallica Einflüsse deutlich zur Geltung kommen. Auch beim Intro zum abschließenden „Slingshot Boogie“ muss man unweigerlich an „Damage Inc.“ denken. Goldschmidt ist aber nicht nur ein famoser Songwriter und Gitarrist, der etlicher starke Leads aus dem Ärmel schüttelt. Auch als Sänger haut er etliche geile Melodien raus, die gerne die Finger gen Repeat-Taste zucken lassen. Sein Timbre erinnert bei den härteren Passagen öfter an Hetfield, klingt hier aber deutlich spannender als bei den Metallica Releases der letzten Jahrzehnte. „Into The Wilds“ist allerdings kein Album für totale Old-School Maniacs. Die Band spielt im hier und jetzt geschickt mit frühen Einflüssen und kombiniert beides extrem geschickt. Zum Glück wurde bei der Produktion ebenso mit viel Fingerspitzengefühl gearbeitet und nicht einfach nur alle Regler auf 10 gedreht. Geiles Teil, ohne Scheiß!
(Schnuller)