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Zombie MassacreZombie Massacre
(Splendid)

 

Als streng geheime Experimente der US-Armee auf osteuropäischem Boden völlig aus dem Ruder laufen und ein beschauliches Dörfchen einer Zombie-Plage aussetzen, entsendet die Regierung einen kleinen Trupp von Söldnern, um vor Ort aufzuräumen und die Geschehnisse unter den Teppich zu kehren.


Die Fäden dieser Reinigungsaktion hat Everybody’s Darling Uwe Boll in der Hand – diesmal nicht als Regisseur sondern in der Funktion des Produzenten. Doch allen nominellen Feinheiten zum Trotz ist Zombie Massacre ohne Frage als waschechtes Boll-Werk zu erkennen. Die Story ist unfassbar simpel und unverschämt offensichtlich aus Genre-Klassikern und Videospielen zusammengeklaut, ein tieferer Sinn oder nennenswerte Logik werden nicht einmal vorgegaukelt, und die Dialoge rufen nichts als verständnisloses Kopfschütteln hervor. Kostprobe gefällig? „Du weißt doch, was man sagt.“ – „Nein.“ – „Wer nicht gerne isst, der fickt wahrscheinlich auch nicht gut.“ – „Deine Mutter hat sich nie beklagt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass man eigentlich sagt: Wer nicht kochen kann, kann nicht ficken“ – „Also, mein Freund. Ich kann kochen.“ – „Und ich kann mir an den Eiern lecken.“ – „Ehrlich?“


Diese kleinen Schwächen auf der intellektuellen Ebene versucht der Film mit viel Action, Gore und einer stylischen Inszenierung wieder auszugleichen. Das gelingt, im Rahmen der Möglichkeiten, auch zum Teil recht beachtlich. Zombie Massacre verfügt über ein sehr hohes Tempo, das zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt, hält ein hohes Maß an Krawall und Gekröse bereit und kann in Sachen Optik mit vielen höher budgetierten Genre-Vertretern locker mithalten. Gerade das Zombie-Make-Up ist sehr detailverliebt und blutig ausgefallen. Die CGI-Effekte hingegen passen sich der mal mehr und mal weniger gelungenen Videogame-Ästhetik des Streifens an. Am Ende des Abspanns werden alle Boll-Hasser wiedermal mehr als genug Kritikpunkte finden, nicht zuletzt Uwes bitter peinlichen Cameo als amerikanischer Präsident, doch besinnt sich Zombie Massacre letztlich auf seine Stärken und liefert anspruchslose Untoten-Action der kurzweiligeren Art.


Auf der deutschen Blu-ray finden sich neben dem Hauptfilm in anständiger Qualität auch einige Extras. Die beiden nett gemachten Storyboard-Vergleiche sind schnell durch, das eigens produzierte Making of dagegen bringt es auf stolze 40 Minuten Laufzeit, während der man einen guten Einblick in die Produktion, besonders natürlich in die Arbeit der SFX-Abteilung gewinnt. Zombie-Trash-Fans dürfen also bedenkenlos zugreifen!

 

(mosher)


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