Canterra - Demo 2012

(Eigenproduktion)

Leipzig ist nicht nur zu Pfingsten immer eine Reise wert, eine Menge Bands haben sie da auch noch. So auch Canterra, welche vorher als Avatar aktiv waren und nun unter neuem Namen antreten. Daß die vorherige Namenswahl nicht die glücklichste war, ist klar, nun kommt man mit dem ersten Demo unter neuer Flagge um die Ecke. Wobei…erstes Demo? Die Tracklist ist bis auf die Reihenfolge die gleiche, welche die allwissenden Metal Archives für die 2010 erschienene Avatar-EP aufweisen, also vermute ich, daß es sich auch um die gleichen Aufnahmen handelt. Offenbar haben Canterra also noch kein neues Material auf der Pfanne, aber da müßte auch eine deutliche Steigerung her. Die sechs vorliegenden Stücke sind klar dem Gothic Metal zuzuordnen, ertrinken glücklicherweise nicht im Kitsch, sind stattdessen von den Arrangements her eher reduziert angelegt. Kompositorisch ist es ok, was geboten wird, aber wirklich im Gedächtnis haftet auch nach einem halben Dutzend Durchläufen kaum etwas. Jedenfalls nicht in positiver Hinsicht, dafür kann man gesanglich Minuspunkte sammeln. Frontfrau Korinna verfügt über eine schöne Stimme und ist tonal angenehm sicher, soweit in Ordnung. Leider fehlt ihrem Gesang aber über weite Strecken die Kraft und ergibt sich in dünnem Hauchen. Hier müssen noch ein paar Pfunde Übung und Erfahrung draufgelegt werden. Hopfen und Malz verloren ist hingegen beim männlichen Gegenpart, welcher bei „Fear me“ eine der haarsträubendsten Vokalleistungen seit der letzten Ragnaröek hinlegt. Das schiefe Gekrächze und Gegröhle ist einfach nur schrecklich, und das satanische Gelächter am Ende hätte vermutlich jeder GZSZ-Laienschauspieler glaubwürdiger hinbekommen.

Warten wir mal ab, was Canterra in der Zukunft zustandebringen. Momentan gibt es aber noch viele Baustellen, welche einer Bearbeitung bedürfen, bevor ein neues Demo veröffentlicht werden sollte.

(Till)

http://www.canterra.info