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Cannibal Corpse - Violence UnimaginedCannibal Corpse - Violence Unimagined

(Metal Blade)

 

Die Kannibalen sind los und das mit ungeahnter Gewalt. Der neue Knochenbrecher "Violence Unimagined", der 1988 gegründeten Death Metal Kings CANNIBAL CORPSE aus Tampa, Florida, ist mal wieder ein Referenzwerk und absolutes Nonplusultra in Sachen extremem, technischem Todesstahl geworden. Nach dem endgültigen Weggang, des 1997 zur Band gestoßenen Gitarristen Pat O'Brien (ex-CEREMONY, ex-NEVERMORE) im Jahre 2020, hat sich das US-amerikanische Quintett mit seinem eigenen Haus- und Hof-Produzent, Soundengineer und Mixer Erik Rutan (HATE ETERNAL) verstärkt. Das hat die ohnehin schon bekannteste, wie auch erfolgreichste Death Metal Band on planet earth in ihrer ultimativen Vormachtstellung noch weiter gefestigt. Der 49-jährige Lead Gitarrist Erik Rutan, der ohnehin im Januar 2019 als Live-Ersatz für O'Brien am zweiten Sechssaiter benannt wurde, hat auch Komplettwerk Nummer 15 "Violence Unimagined" in seinen Mana Recording Studios in St. Petersburg, Florida aufgenommen, abgemischt und erstmalig seine garstigen, teilweise richtig schön verschwurbelten Gitarrenspuren auf einem CANNIBAL CORPSE Album hinterlassen. Das Death Metal Schwergewicht zockt natürlich nach wie vor puren, unverfälschten, stripped-to the-bone Death Metal, der niemals langweilig wird und sich immer wieder neu zu erfinden scheint. Es mag Erik Rutans erstmaligem, direkten Eingriff als Lead Gitarrist in das musikalische Geschehen rund um CANNIBAL CORPSE geschuldet sein, dass sich das Riffing auf "Violence Unimagined" so enorm straff und ehrgeizig äußert. Neben seinen extraordinären Gitarrenspuren hat Rutan auch die kompletten Texte und Musik für "Condemnation Contagion", "Ritual Annihilation" und "Overtorture" zum neuen Album beigesteuert.

 

Los geht es mit dem zielstrebigen und schnörkellosen Amoklauf "Murderous Rampage", der die Herzfrequenz der Hörerschaft bereits mit der Startrille durch die Decke schießen lässt. Lediglich in der derben Bridge zieht man kurzzeitig den Groove heran, um anschließend wieder mächtig die Kacke aus den Fellen zu dreschen. Es ist einfach nur brutal, was die Florida Death Kings hier abziehen und so machen die "alten" Hasen gleich zu Beginn der Scheibe klar, dass auch "Violence Unimagined" nichts für Weichflöten übrig hat. Das relativ unbewegliche und grobschlächtige Organ von Frontbrüllwürfel George "Corpsegrinder" Fisher, der seit 26 Jahren in die Mikromembranen der Kannibalen grunzt, passt da in Rohheit und Timbre natürlich wie die Faust aufs Auge. Das darauffolgende "Necrogenic Resurrection" nimmt lediglich in der fett schranzenden Bridge ein wenig Geschwindigkeit raus und überzeugt mit seinem übelst heruntergetunten Gitarrenwerk. Trotz all der immensen Intensität ist "Violence Unimagined" definitiv abwechslungsreich und so besticht der Mid- bis Uptempostampfer "Inhumane Harvest" durch die omnipräsente, fette und fleischige Bassaxt von Gründungsmitglied Alex Webster, den Leads von Erik Rutan, sowie Rob Barrett Rhythm Guitar, die in ihrer Gesamtheit zweifelsohne eine tödliche Stimmung heraufbeschwören. Photo: Alex MorganAuch Fellpeiniger und Gründungsmitglied Paul Mazurkiewicz scheint neues Blut geleckt zu haben und drischt zu "Condemnation Contagion" dermaßen brachial und vielschichtig auf sein Drumkit ein, als wolle er es auf Haltbarkeit testen. Paul lässt sich aber auch immer wieder geniale Drumfiguren einfallen, welche die mörderische Atmosphäre der Knochencombo perfekt unterstützen. Der Song ist groovy, bietet göttliche Soli und ein martialisches Geschranze. Das technische brillante "Surround, Kill, Devour" ist hierbei einer meiner Faves. Nicht zuletzt an dieser massereichen Death Metal Explosion merkt man, dass CANNIBAL CORPSE immer wieder daran arbeiten, bockstarke Ideen in ihrem Killer Death Metal zu verwursten.

 

Die brutale Gangart, die der sechste Song des Albums "Ritual Annihilation" bereits im Namen trägt, wird von den Kannibalen mit unglaublicher Power und Gewalt zu einer enormen musikalischen Komplexität verdichtet. Auch "Follow the Blood" lässt den Hörer über diese effizient umgesetzte, technische Perfektion staunen. Die monströse Durchschlagskraft des Downtempo Stampfers "Bound and Burned", der einmal mehr mit endfetten Gitarrenläufen aufwartet, steigert sich immer mehr in einen Wahn aus Impulsivität und Zerstörungswut. Mit "Slowly Sawn" haben die anständigen MaMö-Mucker* eine vergleichsweise ruhige Nummer am Start, bei der es einfach Spaß macht zuzuhören. Das sticht der vorletzte Track des Albums "Overtorture", mit seinen endgeilen Basslinien, dem groben, hinterlistigen Soundgeflecht und dem krakenarmigen Geprügel wieder fies dazwischen. Welch ein perverser Dumsound! Den Schlussakkord setzen CANNIBAL CORPSE mit meinem absoluten Fave "Cerements of the Flayed". Der Abschlusssong überzeugt mit voluminösem, abwechslungsreichem Riffing, technisch hochwertigem Geschranze und häufigen, beinahe schon als sprunghaft zu bezeichnenden Wechseln in Intensität und Gangart. Die authentische Intensität, mit der die Abrissbirne CANNIBAL CORPSE innerhalb der elf neuen Tracks zu Werke geht, ist durchgehend als fokussiert und einzigartig zu bezeichnen. "Violence Unimagined" schlägt mit einer Halbwertszeit von 42:48 Minuten zu Buche. Boah, was für ein meisterliches Werk!!!


*Massenmörder-Musiker

 

(Janko)

http://cannibalcorpse.net

https://www.facebook.com/cannibalcorpse

 

 

Checkt die neuesten audiovisuellen Schandtaten der Kannibalen:

Inhumane Harvest:

https://www.youtube.com/watch?v=9l2j3JUKa_M

 

Murderous Rampage:

https://youtu.be/f-yHxviFQB8?list=PL013702DBA1B99E23

 

Condemnation Contagion (Erik Rutan guitar playthrough):

https://youtu.be/LpENPeiNH2w


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