Devin Townsend - PowerNerdDevin Townsend - PowerNerd

(Inside Out)

 

Devin Townsend ist und bleibt unberechenbar. Kündigt der Kanadier ein neues Werk an, weiß man als Hörer nie, worauf man sich einstellen muss. Mal wildert er im Extreme Metal, dann wieder im Country oder im konventionellen Pop-Metal, oft alles in ein überbordendes Konzept eingebettet. So auch bei „PowerNerd“, dem Auftakt zu einer neuen Trilogie.

Welche Seite von Townsend ist hier zu hören? Die poppige Metalseite. Wie schon auf Empath oder Epicloud sind viele Songideen äußerst zugänglich, mit einer leichten Abgedrehtheit und einer ordentlichen Portion Epik. Allerdings bleibt auch hier der Hörspaß oft nur von kurzer Dauer. Songs wie das ruhige „Gratitude“ oder der rockige Titeltrack sind relativ simpel gestrickt, gehen gut ins Ohr, verschwinden aber auch genauso schnell wieder aus dem Gehörgang.

Ganz anders verhält es sich bei Tracks wie dem abgedrehten „Knuckledragger“ und dem abschließenden, sich immer weiter steigernden „Ruby Quaker“, das als Country-Rock beginnt und in Blastbeats endet. Hier spielt Townsend seine volle Kreativität aus. Außerdem singt er in „Ruby Quaker“ über Kaffee — natürlich ein Pluspunkt! Daneben gibt es jedoch auch Nummern wie „Falling Apart“, „Goodbye“ oder „Ubelia“, die in getragenem Midtempo leider gar nicht in Schwung kommen.

Am Ende ist „PowerNerd“ ein durchaus abwechslungsreiches Album geworden, wie man es von DEVIN TOWNSENDs jüngeren Metal-Veröffentlichungen erwarten konnte. Gleichzeitig zeigt sich die Schwäche dieser ungebremsten Kreativität: In alle Richtungen probierend, fehlt es dem Album gelegentlich an Fokus und Kohärenz. Townsend-Fans dürften sich jedoch an der stilistischen Vielfalt erfreuen und die kreative Reise als bereichernd empfinden.


(Manuel)

 

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