Bedsore - Dreaming The Strife For LoveBedsore - Dreaming The Strife For Love

(20 Buck Spin)


Erst vor ein paar Tagen hatte ich die Demokassette der italienischen Death Metaller in den Händen. Das damalige Duo präsentierte 2018 schon zwei Nummern, die später, 2020, auch auf dem Debüt „Hypnagogic Hallucinations“ landen sollte. Konnte man die Musik der Band damals noch als Progressive Death Metal beschreiben, spielen BEDSORE mittlerweile aber eher Progressive Metal mit Death Metal Einflüssen. Gerade strukturell ist man 2024 Goblin oder Genesis und Pink Floyd näher als Cynic und Death. Den Gesang in Landessprache, aber über die gesamte Spielzeit harsch zu halten, fügt sich dann sehr gut ins schrullige Bild. Anders als Blood Incantation wechseln BEDSORE nicht atmosphärisch, sphärische Teile mit Extreme-Metal-Passagen, sondern versuchen alles kohärent miteinander zu verweben. Dies hebt die Italiener noch einmal ein ganzes Stück von den aktuell angesagten Amerikanern ab. Auch klingen BEDSORE wesentlich geerdeter und weit weniger kosmisch als Blood Incantation. Überlange Nummern wie „A Colossus, an Elephant, a Winged Horse; the Dragon Rendezvous“ oder „Fountain of Venus“ machen es dabei schwer das vorliegende Album schon bei den ersten Hördurchgängen vollständig zu erfassen. Es sind eher die eher kürzeren „Scars of Light“ oder „Fanfare for a Heartfelt Love“ die zu Beginn gefangen nehmen können und das Hörerlebnis für weitere Entdeckungen aufbrechen. Gerade letzteres kommt unglaublich triumphal, fast schon poppig daher.
Reichte es bei den bisherigen Veröffentlichungen der Band Death Metal Fan zu sein, um an diesen Gefallen zu finden, sollte man für „Dreaming The Strife For Love“ eine Präferenz für 70er Prog Rock mitbringen. Ist diese Voraussetzung jedoch erfüllt, so entspinnt sich hier ein detailreiches und spannendes Album, zu dem man als Hörer immer gerne zurückkehrt.

Manuel 

 

https://www.instagram.com/bedsoredeath/


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