Wacken Open Air 2024 – Festivalbericht
Wacken Open Air 2024 – Festivalbericht
Vorwort
Kaum startete der Vorverkauf für das diesjährige Wacken, waren alle Karten innerhalb von 4 Std. vergriffen. Die Euphorie derjenigen, die 2023 erleben durften (man erinnere sich, die Anreise für ca. 20.000 Metalheads wurde gestoppt, da das Gelände nicht befahrbar war und das Open Air fast komplett ins Wasser gefallen wäre) oder diejenigen, die ihr Vorkaufsrecht nutzten, da sie eben nicht hin konnten, griffen schnell zu. Wacken zeigte eben wieder einmal, dass trotz der enormen Größe und der (eigentlich von Anfang an vorhandenen) stärker werdendere Kommerz Drang den eigentlichen Spirit nie verloren hatte.
Verständlich, wer mit der Größe seine Probleme hat, aber wer sich drauf einlässt, der spürt immernoch das Flair der Anfangstage und so sollte auch 2024 einer riesen Metal Party mit Fans aus aller Welt und unzähligen Bands von klein bis groß, von international exotisch (Metal Battle) bis einheimisch und stabil (Scorpions) nichts im Wege stehen, zumal die Wetter Prognosen optimal waren. Vorhang (fast) auf für den Festival Bericht.
2. Vorwort (in eigener Sache)
Und normalerweise würde es auch direkt losgehen, allerdings sollen hier Umstände aus dem Vorfeld nicht unerwähnt bleiben, zumal sie enormen Einfluss auf den Umfang der Berichterstattung haben.
Wer sich die Berichte der Vorjahre anschaut wird feststellen, dass hier neben einer enormen Anzahl von Bands auch viel über die Randnotizen berichtet wurde und der Bericht größer ausgefallen ist, als so mancher Text renommierter Magazine und Zeitschriften, die teils mit einer erheblichen Anzahl von Mitarbeitern vor Ort waren.
Dies war möglich, indem für das Totentanz Magazin auch Akkreditierungen ausgesprochen wurden und man mir als Schreiber zuarbeiten konnte, sodass ich Fotos und Notizen oder Texte anderer gut verarbeiten und einbringen konnte. Und auch wenn es wünschenswert wäre, ich selbst konnte auch nur vor einer Bühne gleichzeitig stehen und dies erleben.
Eine Woche vor Festival Start wurde uns mitgeteilt, dass aus Kapazitätsgründen diesmal zwei Umtauschpässe wegfallen würden (das Ticket muss bezahlt werden, man bekommt aber Zugang zum Presse Bereich bzw. hier Metal United Area). Dies bedeutet auch eine enorme Anstrengung um dennoch mit dem Team gemeinsam campen zu können.
Und dies bedeutet, dass die Bereitschaft, etwas beizusteuern ohne jeglichen Gegenwert zu bekommen natürlich nicht hoch ist. Somit fällt dieser Bericht deutlich kleiner aus.
Um nochmal kurz das Thema Kapazität anzusprechen: Gemeint können nur zwei Bereiche sein. Der Presse/VIP-Campground zum einen. Dieser wurde durch den „Bauer Uwe“ Bereich in den letzten Jahren zusehends verkleinert. Warum? Weil diese Parzellen für viel Geld gebucht werden konnten und somit natürlich mehr Geld reinkommt, als wenn Pressevertreter (oder sonstige VIPs) diesen nutzen. Zumal für ein Fahrzeug in diesem Jahr ebenfalls 80 Euro fällig geworden wäre.
Oder es ist die schon erwähnte Metal United Area gemeint. Nun, dort konnte kein Kapazität Mangel vorherrschen, wurde doch bis zum Start des Festival die Option bereit gehalten, sich dort einzukaufen (pro Tag 111 bzw. 5 Tage 333 Euro).
Ja, Wacken wollte schon immer Geld verdienen. Ja, Wacken darf und soll Geld verdienen, denn der Gegenwert war immer noch da und es wurde auch immer an der Serviceschraube gedreht.
Wenn nun aber langjährige Partner auf den letzten Drücker hin ausgeklammert werden, zugunsten zahlender Kunden, ist diese Entwicklung mehr als bedenklich und auch wenn ich persönlich dem Festival seit 1997 die Stange halte, irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Wir werden sehen. Jetzt aber, ab zum Festival.
Die Festivaltage:
Dienstag:
Das Riesenrad wurde auch im 33. Jahr zum 33. Mal vermisst, dafür gab es wieder vermehrt Einkaufsstände, einen übergroßen Wacken Merch Stand vor dem immer und zu jeder Zeit eine Schlange von Leuten stand. Wahnsinn. Der Shuttlebus Bereich wurde verlegt, es gab dort direkt eine Bandausgabe und auch auf dem Plaza eine größere, sodass nichts bekannt war über lange Wartezeiten. Der etablierte Wasserbag, den man sich mit kleinen Karabinern an die Hose befestigen kann, wurde kostenlos und höchst spendabel an jeden ausgeteilt, der sich einen schnappen wollte und Wasserstellen für kostenloses Trinkwasser waren so reichlich vorhanden, dass sich nirgends Leute deswegen anstellen mussten. Ein Standard, der sich auf Wacken etabliert hat und von dem sich andere Festivals mal dick was abgucken können.
Toiletten waren ebenfalls massig vorhanden, hier staute es sich höchstens zum späten Nachmittag beim größten Andrang. Es gab zahlreiche Leinwände, auf denen Hinweise gegeben werden konnten, welcher Eingang gerade besser wäre oder wie das Wetter wird oder auch nur ein „Moin Wacken“. Das Essen hatte natürlich wieder eine ganze Palette zu bieten, von einer ekligen Bratwurrst mit Wabbelbrötchen bei der Headbangerstage (letztes Jahr war die Currywurst ebenfalls schon eklig, dieser Stand wird gemieden), über solide, etablierte Stände im Mittelalter Areal (Wackinger) bis hin zu leckerer Pizza (Pizza Mario bei der Faster, lange Schlangen zeugen meist von guter Quali), überteuertem Snack (Pulled Pork Box im Infield, wäre bei 5 Euro schon überteuert, kostete aber 11,50), den etablierten Burgern aus Holland und dem guten Knobibrot das endlich wieder seinen Namen tragen darf: Knobi satt.
Getränkepreise blieben stabil, 5,50 für 0,4 Bier, stets kühl und prickelnd und wohlschmeckend an allen Ständen und wer etwas die Augen aufhielt, musste bei den zahlreichen Ständen nie anstehen. Die Wacken Leutz haben anscheinend den Bembel für sich entdeckt, denn dieser wurde zusehends knapper, bis die Wacken Marke wirklich nur noch am Bembel Stand auf dem Plaza vorhanden war, überall sonst war er ausverkauft.
Die Access Pässe sorgten für eine reibungslose Anreise, allerdings auch für Ärger: Leute, die für ihren Pass bezahlten um extra Sonntag anreisen zu dürfen, wurden auf die hinterletzten Plätze verfrachtet, was in Wacken heißt, dass man auch gut und gerne mal ne Stunde bis zur Hauptbühne braucht. Das ist nicht korrekt! Ebenso wurde der Camperpark weiter nach hinten verlegt, wohingegen fast das gesamte Festivalgelände mittlerweile umringt ist von teuren bis übersupersauteuren zubuchbaren Sachen. Normale Zelte, Solaranhänger, größere Zelte, Wiesenparzelle, alles Mögliche war vorhanden und ausgebucht.
Am Dienstag dürfte dann auch der Zeltplatz und das Dorf mit seiner neunten Bühne, der LGH Stage (Landgasthof) das Highlight gewesen sein, hier gab es Metal Karaoke, mal gut, mal schief, aber immer unterhaltsam.
Wacken fing irgendwie schon immer an, bevor es angefangen hatte. Auf zum ersten richtigen Festivaltag.
Mittwoch:
Crystal Viper aus Polen gebührt die Ehre, die ehemalige Party Stage, nun Louder (ehemals Twitter) im Jahr 2024 spielerisch zu eröffnen. Kleine Martha, große Gitarre, so könnte das Bühnenbild beschrieben werden und mit spielerischem Eifer bekommen die Anwesenden True Metal der 80iger Sorte mit leichtem Manowar Einschlag geboten. Zwar drängeln sich erwartungsgemäß noch keine Massen vor der Bühne, beachtlich ist die Menge aber schon und so wird die kleine Heldin auch zu Recht gefeiert. Nur mal so am Rande: bei der Louder Stage stehen alle Regler immer auf 11.
Phantom Excaliver, die Gewinner des Metal Battle 2023, dürfen in diesem Jahr die Headbangers Stage eröffnen. Die Band aus Japan spielen ihren exotischen Metal, der klingt wie eine Mischung aus Manga und eben Metal und heizen der Meute am Mittag ganz schön ein.
Die Hauptbühne im Infield, namentlich die Faster (ehemals Raiders) darf hingegen jemand abseits vom Metal eröffnen: Bülent Ceylan. Besser bekannt als Deutschlands türkischster Comedian, der aber schon seit Beginn seiner Karriere keinen Hehl aus seiner Liebe zum Metal gemacht hat und beim maskierten Singer auch schon die ein oder andere Heavy Nummer vorgetragen hat. Man kann sagen, zwischen den Liedern sitzt alles perfekt, Entertainment steht dem Mannheimer („ich war der Versuchs-Kanank…äh Karnickel“) und er zieht die Sympathien und Lacher auf seine Seite. Allerdings sieht das bei den Songs anders aus, die sich nicht entscheiden können, ob sie Hardrock oder Neue Deutsche Härte gepaart mit Mannheimer Dialekt sein wollen. Überraschend tritt dann noch Peter Maffay zu einem Duett an, was ebenfalls sympathisch rüberkommt, allerdings wünscht man sich auf dem weltgrößten Metal Festival einen anderen Opener. Braucht man so nicht nochmal, aber hoffentlich hats dir Spaß gemacht, Bülent, man wünscht ihm ja dennoch alles Gute.
Nebenan auf der Harder laden dann The Darkness zum Tanz. Nach lieblichem Intro geht es mit Hardrock und britischem Penishumor weiter und würde man Justin nicht an seiner Stimme erkennen, man könnte glatt meinen Duff McKagan sein Brudda würde dort stehen. Vielleicht haben Steel Panther mehr eingängige Hits am Start (und können diese besser bei Playback spielen), vielleicht werden John Diva mehr im Radio gespielt (obwohl sie keine Hits haben und nur eine Fake Band sind), The Darkness sind wenigstens Original und schön kaputt und wenn ich jemand „Neues“ brauche der diese „alte“ Musik spielt, dann bitte sehr.
Etwas später dürfen dann Flogging Molly auf die Faster und bringen etwas mehr Schwung in den Zuschauerraum und starten direkt mit der gute Laune Nummer „The Hand Of John L. Sullivan“. Auch noch kein richtiger Metal, dafür aber mit ordentlichem Elan und zum Feiern animierende Songs. Etwas andächtiger wird’s dann mit „If I Ever Leave This World Alive“, einigen vielleicht noch als Filmhit von „P.S. Ich liebe dich“ mit jetzigem Action Hero Gerard Buttler bekannt. Losgelöst von dem Schmachtfetzen hört sich die Musik gar nicht so traurig an und wird auch direkt wieder von schnellen Folkklängen abgelöst.
Hardrock Legende Suzi Quatro beackert derweil teils parallel die Louder Stage, doch die meisten bleiben bzw. strömen derweil immer mehr vor die Faster, denn hier kommen In Extremo, die noch nie auf Wacken oder generell enttäuschten. So auch am Mittwochabend nicht, der Spruch vom letzten Einhorn „wir sind die Band, die ihre Hits zuerst spielen“ kommt einem schon bekannt vor. Nun, die Band hat wirklich verdammt viele Hits und lässt sich nicht lumpen und spielt auch im ersten Drittel ihre beiden größten Hits vom Debüt, neben zahlreichen anderen Mitsing Sachen. Zwei Songs vom kommenden Album schleichen sich ebenfalls ein, während „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ zwar eine gute Message hat, aber eher zum Bierholen verleitet. Mit Feuerwerk wird die Spielfreude und die (fast) keine Wünsche offenlassende Setlist abgerundet, warum man aber zwei Stunden ankündigt und nur 105 Minuten durchzieht bleibt ein Rätsel und lässt einem nach dem Auftritt nicht ärgerlich, aber doch verwundert zurück.
Donnerstag:
Der einstige Zusatz Tag, „A Night To Remember“ ist dann jetzt schon der zweite offizielle Festivaltag. Wer soll das durchalten?
Dio Disciples eröffnen den Donnerstag auf der Louder. Bestehend teilweise aus der ehemaligen Band um Ronnie Dio und um Musiker aus dem engeren Kreis, natürlich höchst überwacht von dessen Witwe, singt an diesem Mittag Joey Belladonna, seines Zeichens normalerweise Sänger bei Anthrax. Der macht das zwar ganz gut, aber irgendwie klingt dessen Stimme doch etwas zu sehr in diese Art gepresst, normaler hoher Gesang ala Maiden steht dem Mensch einfach besser.
Skyline haben natürlich ihre unverrückbaren Wurzeln beim Wacken Open Air, war es doch die Band in der Thomas Jensen den Bass bediente und mit ein Grund, dieses Festival zu gründen. Nachdem Jensen ausstieg, durfte mit immer größer werdendem Festival zumindest weiterhin die Hauptbühne als Opener bedient werden. Hier gaben sich teils namenhafte Sänger die Klinke in die Hand um Coversongs zu zocken, nicht selten als Teaser, wer im nächsten Jahr spielen würde. Dies aber trat ebenfalls immer mehr in den Hintergrund, nachdem sich die Band entschloss, eigene Songs mit stabilem Line Up, sprich auch stabilem Sänger zu veröffentlichen. Diese bewegen sich irgendwo im Spektrum von AOR (Journey lassen grüßen) und werden dick gepusht von Radio Bob und Konsorten. Man wünscht der Band um Drummer Gösy ja weiterhin alles Gute und sie soll auch weiterhin durch Wacken gepusht werden, allerdings sind sie weder Headliner, noch Opener der Hauptbühnen noch wartet man gespannt welcher Gaststar welche Band singt und somit evtl. ankündigt. Also irgendwie ist über Jahre die Relevanz verloren gegangen, was sich auch deutlich am Infield zeigt, welches beim Auftritt dieser Band wohl noch nie so leer gewesen sein dürfte.
Armored Saint zocken derweil auf der Louder und Sänger John hat wohl den Hitzefaktor unterschätzt, indem er bei mittleren zwanzig Grad mit Longsleeve UND T-Shirt gänzlich in weiß über die Bühne schreitet. Es braucht ein paar Lieder, bis die Energie überschwappt und leider wird auch „Raisin Fear“ schmerzlich in der Setlist vermisst. Solider Auftritt, der aber auch schon besser gesehen wurde.
Mit 75 steht Andy, letztes verbliebenes Gründungsmitglied noch an der Gitarre von Sweet und man ist doch erstaunt, wieviele Songs man so von dieser Band kennt. The Sweet? Sweet? Egal, die Fans feiern die Band ab und natürlich kommt als letzter Song der „Ballroom Blitz“, bei welchem Andy dann auch seine Parts am Mikro übernimmt. Lustige Sache.
Peavy kommt mit seinem Rage Team von Anfang an mega bodenständig und sympathisch daher und vergisst aber auch nicht, den nötigen Druck übers Infield zu versprühen, sodass hier kein Fan unbefriedigt geblieben sein dürfte. Ein fränkischer Bäcker darf dann auch mal noch kurz die Drumsticks schwingen (logisch), ansonsten bleibt es aber beim jetzigen Line Up. Natürlich kann nicht jedes Album berücksichtigt werden, aber dennoch jede Phase und so kommen auch Songs aus dem Smolski Universum zum Zuge. Beendet wird das Set wie immer mit „Higher Then The Sky“ und Peavy kann sich lächelnd mit 40 jährigem Bühnenjubiläum zurückziehen.
Was aber danach Johnny Gioelli als Sänger von Axel Rudi Pell abzieht ist unglaublich. Dass dieser Mann agil über die Bühne hüpft ist ja bekannt, aber am Wacken Donnerstag wollte der Ami wohl allen zeigen, zu was er am Mikro fähig ist und nach dem Mitsinger „Strong As A Rock“ mal eben ein „Hallelujah“ (Cohen Cover) auf den Acker schmettern vermag wohl auch nicht jeder in dieser Intensität. Mit „Rock The Nation“ wird das Set beschlossen und Herr Pell, etwas leicht abgemagert, dürfte vollstens zufrieden mit sich und der Leistung seiner Band sein.
KKs Priest kommen wieder mit ihrem völlig übertriebenen Intro daher, und irgendwie hätte man es doch voller auf dem Infield erwartet. Doch das war in diesem Jahr generell ein Mysterium: manchmal war vorne an der Seite Platz ohne Ende, dafür staute es sich auf dem Vorfeld und es war kaum ein Durchkommen mehr. Wackeneigene Gesetze. Mit einer Mischung aus Judas und KK Songs, jedenfalls alles Priest, begeistert die Band auch hier wie schon auf dem Rock Hard Festival trotz lückenhafter Besetzung im Publikum. Und Tim Owens scheint sich das erste Mal komplett wohl zu fühlen in einer Band, jedenfalls kommt er hier nicht rüber wie deplatziert. Und mit einem KK Song zu Enden mag zwar gegönnt sein, bei einem Festival hätte es aber ruhig ein Klassiker sein können. Dennoch guter Auftritt.
Der 80iger Stahl wird weiter geschmiedet, solange das Eisen noch heiß ist und so feuern Accept ein Best Of ihrer Alben ab. Was positiv auffällt, anscheinend ist hier jetzt wirklich wieder eine Band am Start. Gitarrist Lulis hat es in Interviews mittlerweile mehrfach erwähnt, er schreibt an Songs mit, er kann Entscheidungen mittreffen und es wird geschaut, wer welchen Part oder welches Solo besser spielt. Und so kommt es, dass nicht nur Wolf am Bühnenrand posiert (einziges Original Mitglied), sondern eben auch „die Neuen“ sich ihre Plätze auf der Bühne aussuchen dürfen, es sei denn es wird zur Tripple-Posing-Gitarrenhals-Schwenk-Performance gerufen (es gibt Sachen, die sind zeitgemäß, es gibt Sachen die einen Nostalgiewert hochhalten und es gibt Sachen, die werden halt irgendwann peinlich). Feine Entwicklung, die man so nicht hat kommen sehen und den Auftritt gleich viel angenehmer werden lässt. Musikalisch und Songauswahl technisch gibt’s eh nix zu meckern und nach „Pandemic“ beschließt „Balls To The Wall“ das Set. Gelungener Auftritt, mir egal wer besser ist, U.D.O. und Accept haben in der Form beide ihre Daseinsberechtigung.
Die wurde für die Scorpion
in der Vergangenheit nie in Frage gestellt, jetzt wird es aber Zeit dafür. Welch Vorreiter die Band war, welche Hits sie in der Welt zurückgelassen haben und welche Erfolge sie alle einfuhren, alles verdient und das kann ihnen niemand mehr nehmen. Allerdings kann man sich selbst die Würde nehmen. Man kann zwar erahnen, welche Verträge geschlossen wurden und was so alles auf dem Spiel steht, wenn man als Headliner angekündigt wird und Krankheiten sind nunmal nicht vorhersehr bar. Aber egal ob Krankheit, Drogen oder was auch immer den Körper schinden, sodass ein Auftritt nicht mehr möglich ist, dies sollte man erkennen. Wenn man dann noch 76 Jahre alt ist und kurz vorher eine Rücken OP hatte, dann ist das eben so und man gehört einfach nicht mehr auf die Bühne. Völlig regungslos, nur am Mikroständer festhaltend und mit (von Kortison?) aufgeschwemmtem Gesicht bot Klaus Meine eine Darstellung, die man lieber nicht hätte sehen wollen. Ob dieSetlist durch Instrumental und Solis gestreckt wurde, zu früh beendet oder das Publikum beim „Wind Of Change“ kräftig mitgeholfen hatte, es war ein Trauerspiel, welches niemand braucht. War es jemals an der Zeit in Rente zu gehen, so ist es jetzt überfällig. Sorry, aber in diesem Zustand gehört niemand auf die Bühne, egal ob er was für den Zustand kann oder nicht.
Freitag:
Freu dich du bist in Wacken, prangt es auf Bannern im Dorf. Freitags morgens aus dem Schlafsack zweifelt man so langsam, ob man sich noch freuen kann. Eine Dusche richtet es, duschen war vielleicht mal kein Metal, ist es aber in jedem Fall mittlerweile.
Die Wahl zwischen Betontod und Massive Wagons fiel nicht leicht. Letztendlich ist es der Energie der Briten sowie dem Umstand, dass die Headbanger Stage halt früher zu erreichen war, geschuldet, dass Betontod leider ohne Anwesenheit des Totentanz Magazins auskommen mussten. Aber was Sänger Barry auf der Bühne abriss, war auch nicht von dieser Welt. Selten so ein Energiebündel mit so einem fragwürdigen Kleidergeschmack, gepaart mit Verrücktheit und richtig gutem Gesang gesehen. Dieser Mensch stand keine Sekunde still und mobilisierte dadurch um 12 Uhr immer mehr Leute, sodass auch die Menge, die immer größer wurde, nicht mehr stillstand. Die Band selbst zeigte sich später auf Facebook ebenfalls massive beeindruckt, aber hey, selbst Schuld wenn ihr so abliefert.
April Art werden ja derzeit überall erwähnt und überall gebucht, dass sie fast Thundermother den Rang ablaufen könnten. Hier kamen die Roten dann auf die Wasteland Stage und Sängerin Lisa-Marie schwenkte genau einmal die Fahne und hatte dann viel mehr Lust, direkt ihr Haupt zu schwenken und zu hüpfen. Das kam druckvoll rüber, das gefiel den Leuten (außer einem Vollhonk der permanent seinen Mittelfinger Richtung Bühne zeigte – Ex-Freund vielleicht?) und musikalisch geht da was, auch wenn auf den ersten Hörer jetzt nicht was komplett originelles erkennbar war. Das Figurbetonte Outfit der Sängerin wäre sogar in jedem Fitnesstudio schon übertrieben und hätte die Dame auch nicht nötig, aber wenn sie meint. Man darf gespannt sein, was da noch so geht (und ob die Farben der Band sich mit der Haarfarbe ihrer Frontfrau auch ändern).
Während Gene Simmons auf der Hauptbühne laut Augenzeugenberichten teilweise etwas senil rüberkam, versuchten Whitechapel die Louder in Schutt und Asche zu legen. Musikalisch mag das gelungen sein, die Band ballerte was das Zeug hält und man darf sich fragen, ob trotz getriggere eine Bassdrum so pfeilschnell präzise durchgehend gespielt werden kann. Man darf sich aber auch fragen, ob es gewollt ist, dass da auf der Bühne so gut wie nichts passiert. Im Club mag das bestimmt ultra krass rüberkommen, auf der großen Wackenbühne wirkte es leider etwas unterdimensional.
Primal Fear beackerten dann die Headbanger Stage, wie zuletzt auf der Tour mit U.D.O. ohne Mitbegründer Matt Sinner, der sich wohl noch auskurieren muss. Sänger Ralf war bestens aufgelegt, vielleicht sogar zu gut, denn bei seinen vielen Mitsing Animationen kam doch ein oder zweimal ein kurzes Krächzen durch. Egal, der Rest wurde ultra souverän durchgezogen, bei „Deep In The NIght“ lugte die Sonne hinter den Wolken hervor und als bei „Nuclear Fire“ sogar ein Circle Pit entfacht wurde, musste er sich seitwärts drehen, da er das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekam. Siegeszug fürs Schwabenländle aufem Äckerle.
Auf dem Weg zu Primal Fear konnte man schon Diskussionen verfolgen, ob nun das Ende von PF oder der Anfang von Blind Guardian wichtiger seien, denn beides überschnitt sich und dementsprechend mussten Prioritäten gesetzt werden. Die fielen den Leuten, die sich Tätgrens Pain anschauen wollten wahrscheinlich leichter und sie durften nicht enttäuscht werden. Gefühlt zu jedem Song gab es ein anderes Gimmick. Einspielungen auf der Leinwand, ein Sabaton Sänger der als Video eine Strophe übernahm, Leuchtreklame beim Akkutsikspiel mit „Have A Drinnk On Me“, wechselnde Kleidung und sehr viel Power auf der Stage, hier wurde niemand enttäuscht. „The Same Old Song“ kam natürlich ebenfalls und wenn man sich zurück erinnert an den ersten Pain Auftritt auf Wacken, Peter in langem schwarzem Mantel mit rot geschminktem Gesicht, hat sich hier eine Truppe krass etabliert, die wahrscheinlich nicht wenig von dem mittlerweile beendete Spiel bei Lindemann profitiert hat.
Mickey Dee auf der W.E.T. Stage hatte richtig Spaß und man könnte mutmaßen, vielleicht sogar mehr Spaß als bei den Scorps auf der Hauptbühne. Jedenfalls gab er zwischen den Songs selbst die Ansagen und hatte eine coole Truppe um sich geschart, zwischenzeitig Beasto Blanco Frontman Garric mit dabei und beendete den Set mit „Overkill“ stilecht mit Sichtweite auf die Lemmy/Rainbow Bar.
Korn auf der Hauptbühne ballerten einen richtig fetten Sound in die Sphäre und gaben auch mit ihrem Stageacting Gas, allerdings ist und bleibt es Nu Metal und Songtechnisch daher nicht für jedermann unbedingt zugänglich. Dafür gab es nebenan auf der Party pardon Louder Stage Knorkator, die direkt mit dem Titelsong der letzten Scheibe „Sieg der Vernunft“ und einem zappelnden Stumpen voll aufdrehen. Dessen Tochter sitzt seriös im Hintergrund und liest in einem Buch, darf aber mittlerweile ab und zu nach vorne zum Duett, so wie z.B. bei „Du nich“. Ebenso darf auch mal Alfs Sohn Timmi ran bei „Böse“, währenddessen der Vater sich an „Der Hofstaat“ versucht. Abwechslung ist also geboten und das Publikum wird sowieso ständig angesprochen und miteinbezogen, also darf es sich auch bei „Alter Mann“ textsicher beweisen. Ein sehr geiler Auftritt, der sowohl sichtlich der Band wie auch hörbar dem Publikum einen heidenspaß bereitete.
The 69 Eyes, eine der wenigen Gothic Kapellen auf dem Wacken, kamen in der Mitternachtskühle gut geschützt mit Sonnenbrille auf die Bühne. Irgendwie schien der Coolness Faktor aufs Gemüt zu fallen, denn die Band war auch schon mal druckvoller und agiler unterwegs, zumindest zu seinerzeit, als sie mit Crashdiet unterwegs waren (ok, ist lange her und da brauchten sie vielleicht noch keine Sonnenbrille wegen der hellen Sterne).
Die brauchte aber ein Herr Sammet auf der Hauptbühne anscheinend auch, aber der war wenigstens sehr beweglich und super bei Stimme und lieferte musikalisch ein gewohntes Avantasia Songspiel mit zahlreichen Gastsängern ab. Die Bühnenkulisse sah wirklich richtig gut aus, Feuersäulen schossen auf und vor der Bühne nach oben und auch das Feuerwerk ließ sich nicht lumpen. Die Songauswahl hingegen bot wieder nur bis auf ein oder zwei Stücke gewohntes Material und Bob Catley (der aber mit zu den Highlights gehörte und selbst ein Tränchen verdrücken musste), Geoff Tate und Ronnie Atkins gehören ja auch irgendwie zum Standard, sodass hier nicht mehr viel Neues geboten wurde. Was wirklich mittlerweile grenzwertig rüberkommt sind die Duett Gesänge mit einstudierter Performance. Gengenüberstellen, angucken und ansingen und dann ab einem bestimmten Punkt synchron zum Publikum drehen und die letzten Töne ausschmachten. Die Eiskönigin hätte es nicht besser hinbekommen. Aus Metal Opera wurde Metal Musical wird wohl wahrscheinlich Musical mit E-Gitarren. Tobi, Tobi, übertreibs mal nicht mit dem Kitsch.
Samstag:
Man fragt sich ernsthaft, lebe ich noch und wenn ja, lebt außer mit auch noch jemand? Natürlich, es ist Wacken. Samstag. Juhu, fast geschafft.
Um 11:30 Uhr zum Frühschoppen aufs Infield rufen ist echt nicht nett. Aber was soll man sagen, Tankard wussten um dieses hehre Ziel und gaben dementsprechend Vollgas. Und zwar mehr als einige Wochen zuvor beim Klash Of The Ruhrpott. Gerre bedankte sich sehr oft und herzlich, scherzte mit dem Publikum und dem Kameramann und es durften sogar die Gassenhauer „Himbergeist zum Frühstück“ und „Freibier“ ran, bei dem das letzte Krawalle mal kurz von Basser Frank zu einem Aufruf nach Metall und Liebe umgebaut wurde. Als zum abschließenden „(Empty) Tankard“ dann noch Sabina Classen den Gesang mit beisteuern durfte, waren die Old School Thrasher glücklich mit ihrem ersten Erwachungsbier.
Fiddlers Green durften dann als zweite Irish Folk Rock Band auf eine der großen Bühnen ran und die vergangenen Jahre im Wackinger, wie auch die hier auflaufenden Massen an Leuten zeigten, dass dieses Genre bis zum Auftritt der Dropkick Murphys sträflich vernachlässigt wurde, auch dem Wacken Open Air. Und Albi, egal ob als Anheizer, Sänger oder Ukulelespielender Barde hatte die Menge stets im Griff und sorgte für ein stimmungsvolles und ausgelassenes Konzert und die deutsche Herkunft kann man höchstens durch die Ansagen ausmachen und wer zum Schluss „An der Nordseeküste“ sogar mit englischem Text singt, der hat wohl irisches Blut in seinem Magen (kleiner Scherz *hüstel*).
Wer mit „The Crown And The Ring“ von Manowar als Intro einsteigt, der kann ja nur gewinnen und so starteten die Emil Bulls in ihren Set, wobei Sänger Christ kurz nochmal sein Mikro neu verstöpseln musste. Passiert, tut nix an der Intensität mit der die Münchener ihr Set präsentierten und ähnlich wie seinerzeit auf der Bühne eine Nummer kleiner (noch im Bullhead Zelt) kamen die Jungs nur sympathisch rüber und wer modernen Metal mag, war hier sowieso richtig aufgehoben.
Die volle Thrash Doppelbedienung gabs dann auf der W.E.T. und Headbanger Stage. Zunächst konnten Exumer beweisen, dass sie nach fast 40 Jahren immer noch was draufhaben. Sänger Mem gab den Aggressor auf der Bühne, biss kräftig die Zähne zusammen und spielte seine Rolle. Es dauerte zwar ein paar Songs, aber der Funke sprang noch über und die Band schaffte es, die Meute zu Moshpits anzuheizen. Danach kamen Hirax und Frontman Katon ging wieder einmal auf enge Tuchfüllung mit den Fans, begrüßte zu Beginn so ziemlich jedes Südamerikanische Land inklusive den anwesenden Gästen im Publikum. Geile Aktion, vor allem auch die zeitliche Zusammenlegung, was an einem Samstag schon erhebliche Meter für schmerzende Beine erspart.
Oomph! präsentierten nach dem unrühmlichen Ausstieg von Aushängeschild und Sänger Dero ihren „Neuen“. Der Schulz gab vor dem ersten Song direkt mal ne kurze Ansage und die gesamte Band trat mal schön in Pelzmänteln auf. OK, der Samstag war nicht mehr so warm wie manche Tage zuvor, aber schön fluffig dürfte es gewesen sein. Die Fans machten den Eindruck, als ob sie Mr. Schulz akzeptieren, der seine Sache auch gut machte, nah beim Original und dennoch mit vollkommen eigenem Stil. So solls sein und man beendete natürlich mit „Augen auf“ bei dem es dann sogar zu hüpfenden Circle Pits kam.
Dragonforce machten dann das, was sie am besten können: fuddeln bis zum geht nicht mehr, hymnische Refrains reinsingen, posen bis der Arzt kommt (diesmal auf als Podest funktionierende Spielautomaten) und einem bunten Drachen in der Ecke. Gamer und Powermetaller bzw. gamende Powermetaller dürften wohl ihren Spaß gehabt haben, auch wenn sich Gerüchte in Umlauf brachten, Dragonforce würden nicht unbedingt live das spielen, was man live zu hören bekommt. Der Zuschauer jedenfalls bekam davon nichts mit und im Zweifel für den Angeklagten, also weitermachen.
Testament dachten sich, warum nicht. Lassen wir doch mal alles, was nach 1988 rauskam außen vor und ballern uns durch unsere ersten beiden Alben bzw. den Demos. Und so zockt die Bay Area Truppe dann auch die Leute in diverse Moshpits, Sänger Chuck freute sich darüber so stark, dass er die einzelnen aufzählte und noch einen in der Ecke wollte, wo eben noch keiner war und vermisst wurden leider Songs wie „D.N.R.“ oder „Practice What You Preach“. Man kann nicht alles haben, aber was das Wichtigste war: es gab einen guten Sound. Es gab wirklich einen guten, druckvollen, richtig geilen Sound und wir sprechen hier immer noch über Testament. Wahnsinn, von daher, super Testament Old School Show!
Amon Amarth, ein Jahr zu spät nach den Wickingern eingetroffen, räumten dann erwartungsgemäß auch ab und begeisterten das Publikum. Die Band scheint irgendwie wie dafür gemacht zu sein, für die Wacken Gäste zu spielen und so ist es auch mega voll als Feuersäulen gen Himmel schießen. „Raise Your Horns“ ist dann mit seiner Doppeldeutigkeit ebenso dafür gemacht, von einer Band wie Amon Amarth geschrieben und gespielt zu werden, sodass der Siegeszug am Samstagabend perfekt war, inklusive Funkenvorhang auf der Bühne.
Auch wenn Black Metal nicht jedermanns Sache ist, so ist es doch nach wie vor ein maßgebliches Genre und gehörte zum Wacken immer schon dazu. Gut, dass auch hier noch die Fahne hochgehalten wird, schließlich hieß vor einiger Zeit eine der Hauptbühnen nicht umsonst „Black Stage“ und so kamen Mayhem auch ordentlich in Szene gesetzt auf der Hauptbühne zum Zuge. Viel rotes Licht, einige unheimliche Einspieler auf der Leinwand und so zelebrierte die geschichtsträchtige Band ihr 40 jähriges Jubiläum und holte zur Feier auch mal Ex Sänger Messiah dazu.
Die Architects setzten dann visuell aber den eindeutigen Höhepunkt. Eine zweistöckige Bühne, so bestrahlt, dass man teilweise die Illusion bekam, es handelt sich hier um Illustrationen, Animationen oder was weiß ich, auf jeden Fall ein richtig geiles Spektakel und etwas Innovatives. Die Musik mag den Traditionalisten nicht gefallen, aber an einer Inszenierung dürfte sich die ein oder andere Band durchaus auch mal was abschauen. Es müssen dann nicht immer die altbewährten Sachen sein, sondern es darf auch ruhig mal die neue Technik genutzt werden. Echt geil gemacht.
Fazit:
Bei der Pressekonferenz am Samstag Nachmittag gab es eigentlich nicht viel Neues zu hören. Es wurde die Zusammenarbeit der Kräfte gelobt, es lief alles ruhig und friedlich, Wacken hat die besten Fans der Welt und am Access Pass wird festgehalten (Anreise Pässe die im Vorfeld gebucht werden müssen).
Die Abreise gestaltete sich nach wie vor schwierig. Wenn über 80000 Leute über Tage verteilt anreisen, funktioniert das. Wenn aber fast alle an einem Tag abreisen, eben nicht. Dazu kommt das Nadelöhr Hamburg, bei dem man nur in der Nacht staufrei passieren darf und wenn dann noch ein schwerer Unfall mit Vollsperrung auf der A23 hinzu kommt, ist das Chaos perfekt. Hier MUSS nachgesteuert werden (am Unfall kann niemand was, aber wer die Hinreise organisiert, kann auch mal die Abreise organisieren).
Wie immer ist nicht alles Gold was glänzt oder um eine andere Phrase zu bedienen, nichts kommt ohne eine Gegenseite aus. Kommen positive Veränderungen dazu, kommen direkt negative. Erscheinen welche negativ erweisen sie sich im Nachhinein als richtig, hingegen wird man von anderen enttäuscht. Das Wacken Open Air behält sich nach wie vor das Flair bei, stand aber seit jeher für Veränderungen. Ob diese in Zukunft mehr ins Negative kippen (durch den Investor evtl), bleibt abzuwarten. In diesem Jahr gibt es allgemein eine länger nicht mehr genutzte Wacken Phrase für diesen Bericht als Fazit: Der Headliner ist das Festival. Es waren massiv gute und vor allem massiv viele Bands vor Ort, der Großteil hat (für seine Fans) abgeräumt und Gas gegeben, aber irgendwie fehlten doch die richtig fetten Knaller und so bleibt zu sagen, es lohnte sich aufgrund des einzigartigen Wacken Festivals wieder einmal. Diese Feststellung machten auch zahlreiche Bands auf und später abseits der Bühne. Wacken ist nicht einfach nur groß, Wacken lebt von der Atmosphäre, die zum Teil der nordischen Entspanntheit, zum großen Teil aber auch den durchgeknallten Besuchern zu verdanken ist, die wissen, hier kann man gepflegt durchdrehen und zum Staunen kaputt und durchgeknallt sein, ohne anderen dabei zu schaden.
Und ein Blick über den Wacken Plaza und ins Infield genügte (täglich, egal um welche Uhrzeit) um festzustellen: Metaller aller Couleur waren vor Ort, egal woher, egale welche Vorlieben. Aber ja, Metaller! Und so vielfältig wie der geheiligte Metal über die Jahre geworden ist, so vielfältig sind seine Fans und wer das nicht akzeptiert, kann gerne in seinem trostlosen Kellerloch Hasskommentare ins Netz schreiben, er wird an diesem Spirit, der dort oben jedes Jahr gelebt wird, nichts ändern. Und das ist gut so.
Wir sehn uns nächstes Jahr, reign in shine, oder so. Faster, Harder, Louder,. Wacköööööön!
(Röbin)