Illdisposed - In Chambers Of Sonic Disgust
(Massacre)
Fünf Jahre nach ihrem letzten Full length gehen die Dänen von ILLDISPOSED wieder in die Vollen. Dabei ist „In Chambers Of Sonic Disgust“ das mittlerweile 15te Album der Band, rund um Sänger Bo Summer. Wer hier nach all der Zeit noch Überraschungen erwartet, ist auf dem Holzweg.
Auch 2024 spielen ILLDISPOSED ihre Mischung aus melodischem Death und Groove Metal. Will heißen, dass die elf Songs sich meist im Midtempo bewegen, mit Breaks und Tempowechseln spielen und wenig Raum für Überraschungen lassen. Dass Sänger Bo gleichzeitig nicht mit spektakulärem Stimmeinsatz um die Ecke kommt, trägt seinen dazu bei, dass viele Tracks, ohne auf die Playlist zu schauen, schlecht voneinander abgrenzbar sind. Nur damit wir uns nicht falsch verstehen, ILLDISPOSED verstehen ihr Handwerk, aber über 45 Minuten ist das Ganze ein bisschen zu monoton. Erfreuliche Farbtupfer sind die Gastbeiträge von Sandie Gjørtz, die mit ihrer Stimme „Lay Low“ und „I Suffer“ etwas eigenständiger macht. Auch „Flying Free“ ist mit seinem beschwingten Groove interessant, auch wenn man als Hörer jeden Moment Angst haben muss, dass Max Cavalera aus der Kiste springt und seine Wurzeln einfordert!
Ansonsten wird „In Chambers Of Sonic Disgust“ 2024 niemand mehr hinter dem Ofen hervorholen können. Dafür ist das Material alles in allem zu gleichförmig. Springt mal blind in die Mitte von „I Walk Among The Living“ oder „And Of My Hate“ und sagt mir dann, um welches der Lieder es sich handelt!
Am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob er sich das 15te Album der Dänen schönhören möchte.
(Manuel)