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Unter dem Namen Taskforce Toxicator machen ein paar Thrash Metaller aus Deutschland seit 2017 fett Mucke mit kerniger Hardcore Schlagseite! Die Jungs haben nach zwei EP´s und einer Live MC nun endlich ihr Debut Album "Laser Samurai" über das kultige Iron Shield Label veröffentlicht. Die Old School Musik überzeugt auf ganzer Linie und deshalb gibt Gitarrero Dominik Rothe nun ausführlich Auskunft darüber...

 

 

1.) Wie kam es 2017 zu eurer Bandgründung?

 

Unser anderer Gitarrist Lars, unser ehemaliger Schlagzeuger Sascha und ich hatten bis Ende 2016 gemeinsam in einer Band gespielt, die sich damals aufgrund diverser interner Schwierigkeiten aufgelöst hat. Uns drei war direkt klar, dass wir in einer neuen Konstellation weitermachen wollen. Und ebenfalls klar war, dass es Thrash Metal werden soll. Das hatte sich im Vorgängerprojekt schon langsam, aber sicher als unser Stil herauskristallisiert. Bei Taskforce Toxicator wollten wir das noch mehr forcieren. Unseren ursprünglichen Bassisten Oli kannte ich aus dem Studium. Der war sofort dabei, als wir ihm gesagt haben, dass wir eine neue Band gründen wollen. Fabi kam derweil von selbst auf mich zu, als er mitbekommen hat, dass wir einen Sänger suchen. Wir kannten uns vorher nur flüchtig und ich wusste bis dato auch gar nicht, dass er singen kann. Die erste Probe war direkt super und damit stand die erste Besetzung der Band. Oli und Sascha sind heute leider nicht mehr dabei, da sich einiges in ihrem beruflichen Leben verändert hat. Wir sind aber mit beiden immer noch gut befreundet und halten sie regelmäßig darüber auf dem Stand, was bei der Band so passiert. Und mit Lysander am Schlagzeug und Hendrik am Bass, haben wir zum Glück genau die richtigen Leute gefunden, um unser Ding weiter durchzuziehen.

 

2.) Würdest du zustimmen das eure Einflüsse Old School Thrash meets Hardcore sind?

 

Mit der Beschreibung hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Thrash Metal überwiegt in unserem Sound sicherlich. Doch New-York-Hardcore-Bands wie Agnostic Front, Sick Of It All oder Madball sind genauso wichtige Einflüsse für uns wie die frühen Metallica-Platten, Death Angel oder Exodus. Am Ende machen wir uns über die Frage nach dem Stil aber auch nicht allzu viele Gedanken. Klar, unsere Mucke ist in erster Linie Thrash und wir sind uns auch bewusst, dass wir das Rad nicht neu erfinden. Doch wir stehen beim Songwriting nicht da und denken uns, dass dieses oder jenes nicht geht, weil es nicht den Thrash- oder Hardcore-Standards entspricht. Wir lassen uns lieber von der Kreativität treiben und schreiben genau die Art von Songs, auf die wir selbst Bock haben. Manche Menschen haben uns sogar schon Powerviolence-Einflüsse attestiert. Da keiner bei uns wusste, was das für ein Genre ist, mussten wir das erstmal nachschauen, haha. Mich freut es aber, wenn andere in unserer Musik etwas heraushören, das uns selbst gar nicht bewusst ist. Das gibt mir das Gefühl, dass wir trotz der teils offensichtlichen Einflüsse etwas geschaffen haben, das eben mehr als die Summe seiner Teile ist und durchaus etwas Eigenes an sich hat. Und ein Song wie „Snow Controlled“ von unserer neuen Platte geht zum Beispiel auch in eine ganz andere Richtung als alles, was wir zuvor gemacht haben. Wir möchten uns mit jeder neuen Veröffentlichung weiterentwickeln und schauen deswegen immer wieder, wie wir unseren Sound erweitern können, ohne ihn zu verwässern.

 

3.) Wie waren so die ersten Schritte? Ihr habt 2 EPs und ein Livealbum auf‘m Konto, korrekt?

 

Korrekt, wobei wir die beiden EPs Anfang des Jahres zusammen mit zwei neuen Songs als „Skull Splitting Force“-Compilation nochmal auf CD veröffentlicht haben, da die ursprünglichen Versionen nur noch auf Kassette erhältlich sind und wir mehrfach nach CDs gefragt wurden. Die ersten Schritte waren bei uns tatsächlich recht wild. Mit der alten Band von Sascha, Lars und mir hatten wir eine Israel-Tour für März 2018 gebucht, die wir dann mit Taskforce Toxicator spielen wollte, weil wir uns so eine einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten. Das heißt, Fabi und Oli mussten damals alle Hebel in Bewegung setzen, um in der Zeit Urlaub zu bekommen und mit uns nach Israel fliegen zu können, was in weniger als drei Monaten gar nicht mal so einfach war. Glücklicherweise hat alles geklappt und wir konnten die Tour wahrnehmen. Vorher hatten wir noch zwei Shows in Deutschland an Land gezogen, quasi als Aufwärmübung vor der Tour. So früh in unserer Karriere schon zehn Tage aufeinander zu hocken, war durchaus herausfordernd, weil wir uns als Band noch in der Findungsphase befanden. Aber in erster Linie hat das eine Menge Spaß gemacht und uns damals richtig zusammengeschweißt. Nach einigen weiteren Auftritten folgte 2018 unsere erste EP. Wenige Monate nach Release teilte uns Sascha mit, dass er die Band aufgrund einer beruflichen Neuorientierung verlassen wird, da ihm die Zeit fehlte, weiter dabei zu sein. Das hat uns ordentlich zurückgeworfen, da die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ziemlich genau ein Jahr gedauert hat. In diesem 12 Monaten stand die Band beinahe komplett still, was frustrierend war. Zum Glück hatten wir über Lars‘ Bekanntenkreis irgendwann Kontakt zu Lysander bekommen. Bei der ersten Probe mit ihm haben wir zwei Songs zusammengespielt und ihn direkt vor Ort für die Band verhaftet, haha. Nach einer kleinen Tour Ende 2019 hat die Corona-Pandemie uns direkt wieder ausgebremst. In der Zeit haben wir unsere zweite EP „Reborn In Thrash“ veröffentlicht. Das Livealbum haben wir ebenfalls in der Corona-Zeit aufgenommen, bei einem Auftritt bei Rare Guitar in Münster, was sozusagen unser Bandwohnzimmer ist, haha. Ursprünglich wollten wir den Gig nur filmen und aufnehmen, um Konzertveranstaltern einen Eindruck von unserer Show geben zu können. Als Oli die Idee mit einem Livealbum auf Tape in den Raum warf, haben wir das aber sofort umgesetzt. Damit sind wir im Hier und Jetzt angekommen. Nachdem Oli die Band aufgrund eines berufsbedingten Umzugs Anfang 2022 verlassen musste, haben wir uns an die Aufnahmen von „Laser Samurai“ gemacht und mit Hendrik glücklicherweise schnell einen mehr als würdigen Nachfolger am Bass gefunden. Und jetzt erscheint die Platte endlich, was uns sehr freut!

 

4.)  Ihr habt eine Art Sci-Fi Textkonzept – erzähle doch bitte etwas genauer worum es da geht…

                      tox

Konzept ist vielleicht etwas hochgegriffen, haha. Als wir die Band gegründet haben, wollten wir ein Bandmaskottchen haben. Der Toxicator prangert inzwischen auf all unseren Artworks und taucht eben auch in den Lyrics immer mal wieder auf. Die ganze Idee dazu kam von Fabi. Der Toxicator ist ein intergalaktischer Krieger, der durch den Weltraum reist, Diktatoren bekämpft und alle Menschen wie Aliens von Unterdrückung und Tyrannei befreit. Auf der neuen Platte sind wohl die meistens Songs drauf, die das aufgreifen. Der Titelsong, „Laser Samurai“, steht da an erster Stelle, auch in „If It Bleeds“ spielt das ganze eine Rolle und „Hangar One“ hat ebenfalls eine Alien-Geschichte. Das ist aber etwas, das nur hier und da auftaucht, wenn Fabi eine entsprechende Idee hat. Viele Songs behandeln auch ganz weltliche Themen wie „Commercial Confessions“, in dem es darum geht, wie sich die Kirche am Glauben der Menschen bereichert, obwohl sie im Gegenzug nichts als Fantasiegeschichten und Lügen anzubieten hat. „Slaughterhouse“ wiederum setzt sich damit auseinander, dass immer mehr Menschen rechte bis rechtsextreme Parteien wählen, obwohl diese keine Lösungen für ihre Probleme bereithalten, sondern ausschließlich Hass verbreiten. Es ist, als würden sich Lämmer zur Schlachtbank führen. Das ist die Quintessenz des Songs.

 

5.) Wann genau wurden die Pläne zum Debut Album „Laser Samurai“ geschmiedet und wie kam es zum Deal mit „Iron Shield Records“?

 

Puh, da muss ich überlegen. Das Album ist schon eine ganze Weile in Arbeit gewesen. Konkret wurde es auf jeden Fall Ende 2021. Da standen Demos für 15 Songs, von denen jetzt zehn auf dem Album gelandet sind. Die Tracklist hatten wir dabei recht schnell raus, da die zehn Songs, die jetzt die Platte bilden, einfach perfekt zusammengepasst haben. Im ersten Halbjahr 2022 haben wir die Platte bei Corny aufgenommen, anschließend ging es an den Mix und das Mastering. Parallel dazu hatten wir bei Timon Kokott das Artwork angefragt, um alles möglichst zeitgleich fertig zu haben. Danach haben wir ein paar Labels angeschrieben, unter anderem auch Iron Shield Records. Schon bei der früheren Band von Lars und mir war das ehrlich gesagt mein Wunschlabel für unser damaliges Album. Deswegen bin ich umso glücklicher, dass es diesmal geklappt hat. Die Zusammenarbeit mit Thomas läuft extrem entspannt ab. Er macht eine Menge für uns möglich, was es sonst wohl nicht gegeben hätte, wie zum Beispiel die Vinylversion von „Laser Samurai“, und lässt uns trotzdem alle Freiheiten. Besser geht es nicht. Wir hatten auch ein, zwei andere Angebote von Labels auf dem Tisch. Doch Thomas‘ Angebot hat am besten zu dem gepasst, was wir uns von einem Labeldeal erhofft hatten, weshalb uns die Entscheidung da nicht schwergefallen ist.

 

6.)  Habt ihr schon erste Reaktionen zur Scheibe?

 

Die haben wir und sind davon vollkommen erschlagen. Wir sind selbst äußerst zufrieden mit dem Album und sicher, dass wir unsere vorherigen Veröffentlichungen damit locker toppen. Doch die Euphorie der bisherigen Reviews hat uns trotzdem komplett unvorbereitet getroffen. Mancherorts gab es neun oder gar zehn von zehn Punkten. Das ist der absolute Wahnsinn. Mit sowas hat niemand von uns gerechnet. Deshalb einmal ein fettes Dankeschön an alle, die sich die Platte zu Gemüte geführt, ein Review geschrieben oder ein Interview wie dieses hier geführt haben! Dieser Support bedeutet uns alles und motiviert uns noch mehr, weiterhin Vollgas zu geben.

 

7.)  Seht ihr euch als Teil der neuen jungen deutschen Thrash Bewegung mit Bands wie Traitor oder Dust Bolt?

 

Gute Frage. Ich würde sagen: jein. Denn Bands wie Traitor, Dust Bolt, Pripjat oder Space Chaser waren teilweise schon knapp zehn Jahre vor uns am Start. Da kamen wir doch etwas zu spät, um noch zu dieser Bewegung junger deutscher Thrash-Bands zu gehören. Zumindest ist das meine persönliche Auffassung. Doch natürlich sind diese Bands enorm wichtig für uns, weil sie für die gesamte Szene sichtbar machen, dass Old School Thrash immer noch frisch und lebendig ist. Für uns sind diese Bands definitiv inspirierend, weil wir sehen können, was für eine Thrash-Combo heute noch alles möglich ist. Wir fühlen uns ihnen also in gewisser Weise verbunden. Aber eher in der Hinsicht, dass sie für uns eine Vorbildfunktion einnehmen, wenn es darum geht, Thrash Metal zeitgemäß zu inszenieren und in die Welt hinauszutragen. 2018 durften wir für Space Chaser auch mal eine Support-Show spielen und die Jungs waren supernett, wodurch das Ganze ein wirklich tolles Erlebnis für uns war. Zu Eugen von Pripjat pflege ich mittlerweile auch einen recht regelmäßigen Kontakt. Der ist ebenfalls ein super Typ. Es ist schön zu sehen, dass hinter diesen Bands, zu denen wir aufschauen, auch super Menschen stecken.

 

tox

8.)  Wie schaffst du es zeitlich noch nebenher mit Speed Lv̇fter und Cerebral Invasion zu rocken?

 

Das frag ich mich selbst manchmal auch, haha. Speed Lv̇fter ist ja ein reines Spaßprojekt ohne irgendwelche Ambitionen. Die EP war eigentlich nur aus einer Laune von Oli und mir heraus entstanden, als wir während der Corona-Pandemie Langeweile hatten. Er hatte mir irgendwann das Bandlogo mit ein paar potenziellen Songtitel geschickt und meinte das als Witz. Aber wenns ums Musikmachen geht, verstehe ich keinen Spaß, weshalb ich ihn nur gefragt habe, wann wir die Songs aufnehmen sollen, haha. An einem bierreichen Samstagabend haben wir alle Songs der EP geschrieben und aufgenommen. Das passierte alles komplett spontan. Kurz danach haben wir David verhaftet, damit er singt. Das war auf jeden Fall ein großer Spaß. Eventuell gibt es irgendwann mal noch eine EP, aber da ist nichts Konkretes in Planung. Was Cerebral Invasion angeht, spielt unser Bassist Hendrik ja auch in beiden Bands und wir teilen uns aktuell den Proberaum. Das macht, zumindest was die Proben angeht, die Orga etwas einfacher, da immer ein direkter Kontakt zwischen beiden Bands da ist. Ansonsten hat es bislang schlicht keine Überschneidungen bei Auftrittsterminen oder so gegeben, weswegen das recht unkompliziert läuft. Und in meiner Freizeit weiß ich sowieso nichts Besseres anzufangen, als Musik zu machen. Dahingehend bin ich fast schon ein Workaholic. Nur ohne Bezahlung, haha.

 

9.)  Habt ihr mit TT schon Live Erfahrung sammeln können?

 

Aber sowas von! Die Israeltour direkt am Anfang unserer Laufbahn war dahingehend sofort ein Highlight. Für zehn Tage in einem anderen Land unterwegs zu sein und dort fünf Shows zu spielen, war eine wahnsinnig tolle Erfahrung, nicht nur auf musikalischer Ebene. Ansonsten haben wir auch schon mit einigen Bands zusammengespielt, die wir selbst sehr schätzen. Space Chaser sind da zum einen. Zum anderen haben wir schon mit Nervosa oder Vulture die Bühne geteilt, was uns wirklich freut. Ende September spielen wir in Coesfeld im Vorprogramm von Sodom, da haben wir auch schon richtig Bock drauf. Ansonsten spielen wir uns durch alle Clubs, die sich anbieten und nehmen das ein oder andere Festival mit. Da möchten wir kommendes Jahr auch nochmal etwas verstärkt draufsetzen.

 

10.) Ich vermute Filme sind nicht unwichtig in eurem Kosmos – nenne doch mal eure Faves…

 

„Star Wars“ ist da wohl als erstes zu nennen. Insbesondere Lysander und ich sind da absolute Hardcore-Fans und kriegen nicht genug von. Der ein oder andere erkennt das vielleicht auch im Artwork von „Laser Samurai“ wieder. Die „Alien“-Filme stehen bei uns auch hoch im Kurs, deshalb der Xenomorph auf dem „Reborn In Thrash“-Cover. Ansonsten sind Fabi und ich große Horrorfans. Diese Woche läuft bei uns endlich „Skinamarink“ an, ein Indie-Film, der in den USA große Wellen geschlagen hat. Da bin ich sehr gespannt drauf. Ansonsten gehen die „Evil Dead“-Filme oder die klassische „Halloween“-Reihe immer, wenn es um Horror geht. Insbesondere die 70er und 80er haben in diesem Bereich einigen coolen Stoff hervorgebracht, der auch heute noch super funktioniert. Ganz wie im Metal eben, haha. Davon abgesehen sammelt Fabi gerne Trash-Film. Einen davon, der in Coesfeld gedreht wurde, haben wir uns auch mal zusammen angeschaut. Mir fällt der Titel leider nicht mehr einer, aber das war mit der größte Quatsch, den ich je gesehen habe. Und genau deshalb schwer unterhaltsam. Zuletzt war „Dune: Part One“ von Denis Villeneuve für mich persönlich ein großes filmisches Highlight und dieses Jahr hat „Oppenheimer“ von Christopher Nolan so richtig gerockt. Da „Dune: Part Two“ auf 2024 verschoben wurde, wir da in diesem Kinojahr wohl auch nichts mehr rankommen.

 

11.) Und dann natürlich auch noch die musikalischen Faves…

 

Möchtest du, dass wir morgen Früh noch hier sitzen, haha? Aber Spaß beiseite, da gibt es so viele, die hier aufzuzählen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Meine persönliche Lieblingsband sind Iron Maiden. Hab mir dieses Jahr beide Shows in Dortmund angeschaut und diese Band ist einfach unkaputtbar. Bruce Dickinson singt immer noch wie ein Gott und dass sie endlich mal „Alexander The Great“ gespielt haben, war der Hammer. Über unsere Einflüsse habe ich ja vorhin schon ein bisschen was erzählt, deswegen nenne ich jetzt mal nur Bands, die sich nicht so direkt auf unseren Sound auswirken. Da sing Gojira aktuell auf jeden Fall eine der geilsten Combos überhaupt, die Sounds, die Joe Duplantier und Christian Andreu aus ihren Gitarren rausholen sind total irre. Und Mario Duplantier ist einer der besten Schlagzeuger, die jemals gelebt haben. Nicht nur in Bezug auf Metal. Vergangenes Jahr hab ich die Band in Oberhausen gesehen und das war eines der intensivsten Erlebnisse, die ich je hatte. Ghost gehören aktuell sicherlich auch zum Besten, was Gitarrenmusik zu bieten hat. Klar, die Band ist verdammt poppig, aber genau das ist das geile daran. So eingängig war Rockmusik selten und am Ende gibt es immer noch genug Arschtritt-Riffs, damit die Mucke nicht zu Pseudo-Metal-Schlager verkommt. Ansonsten gehören Unto Others sicherlich zum spannendsten, was der Metal aktuell zu bieten hat. Ihre Mischung aus Iron-Maiden-Riffs und Sisters-Of-Mercy-Atmosphäre ist einfach einzigartig. Als hätten Steve Harris und Andrew Eldritch ein Metal-Album für Robert Smith von The Cure geschrieben. Da kommt viel Cooles zusammen. Und ich hatte auch schonmal die Chance, mit ihrem Sänger, Gabriel Franco, zu sprechen. Das ist ein unfassbar netter Typ, der mit 110 Prozent Leidenschaft bei der Sache ist. Gleiches gilt für Jarvis Leatherby von Night Demon, meiner Meinung nach der aktuell besten Band, wenn es um traditionellen Heavy Metal geht. Vergangenen Sonntag war ich bei deren Show im Turock und das waren unfassbar krasse 80 Minuten. Im Prinzip Arena-würdig. Zu guter Letzt möchte ich hier noch CAPRA aus den USA erwähnen, eine verdammt geile Hardcore-Band abseits jeglicher Genreklischees, die kürzlich ihre erste Europatour gespielt hat. Im Oberhausener Helvete waren kaum 20 Leute da, aber ich bin mir sicher, dass die zukünftig vor richtig großem Publikum spielen werden.

 

12.)  Ihr habt auch in der Doku „Total Thrash“ mitgewirkt, wie gefällt euch das Endprodukt das ja seit kurzem käuflich zu erwerben ist?

                         tox

Der Film ist super. Aber ich bin da natürlich auch etwas befangen, haha. Es war auf jeden Fall ein vollkommen surreales Erlebnis, das eigene Gesicht auf der Leinwand der Lichtburg in Essen zu sehen und die eigene Musik über Kinolautsprecher zu hören. Hätte mir vor 20 Jahren jemand gesagt, dass mein musikalischer Weg mal dahin führen würde, ich hätte es nicht geglaubt. Sowas erschien mir damals unerreichbar. Die Weltpremiere war ein super Abend, bei dem die gesamte deutsche Thrash-Szene zusammenkam. Das hat echt Bock gemacht. Wir sind wirklich stolz darauf, Teil dieses historischen Dokuments zu sein. Daniel Hofmann und sein Team haben da einen super Job gemacht. Ich hab den Film inzwischen um die fünfmal gesehen und es macht immer wieder Laune. Kürzlich erschien noch eine ergänzende Serie mit drei Folgen. Die lohnt sich auf jeden Fall auch!

 

13.)  Nächstes Jahr kommen die „Teutonic Four“ im Ruhrpott nochmal zusammen für ein Open Air. Was denkt ihr darüber und seid ihr als Besucher am Start?

 

Wie es bei den anderen aus der Band aussieht, weiß ich gerade nicht. Ich werd da definitiv am Start sein. Ist auf jeden Fall eine coole Aktion, dass die vier Bands mal wieder alle zusammen an einem Tag spielen. Und das Amphitheater Gelsenkirchen ist sicherlich die perfekte Location dafür. Wir schätzen alle vier der Big Teutonic Four sehr für das, was sie für den Thrash Metal getan haben. Ohne diese Bands wäre dieses Genre nicht das, was es heute ist. Wenn danach noch eine Tour mit dem Line-up folgen würde, wäre das natürlich der absolute Knaller.

 

14.)   Welche Thrash Band weltweit ist deiner Meinung nach die unterbewertetste?

 

Puh, gute Frage. Xentrix kommen mir da als erstes in den Sinn. Die frühen Platten sind wahnsinnig geil, aber irgendwie ist der Band in kommerzieller Hinsicht nie der große Wurf gelungen. Accuser dürfen hier auch nicht unerwähnt bleiben. „Who Dominates Who?“ ist für mich eines der besten deutschen Thrash-Alben überhaupt. Da sollten alle mal reinhören, die das Ding noch nicht kennen. Kürzlich konnte ich auf ner Börse eine Vinylpressung aus den 80ern von der Platte abstauben. Da haben meine Augen geleuchtet. Ansonsten weiß ich nicht, ob man sie unbedingt unterbewertet nennen kann, aber Toxic Holocaust haben meiner Meinung nach auf jeden Fall noch eine Menge mehr Erfolg verdient, so beständig wie Joel Grind da Platten mit hoher Qualität abliefert.

 

15.)  Und hier noch etwas Platz um Taskforce Toxicator unseren Lesern schmackhaft zu machen……………………………..

 

Erstmal vielen Dank für das Interview und das coole Review bei euch! Wenn ihr Bock auf brachialen Thrash Metal mit klarer Kante und Old School Attitüde habt, hört gerne in unser Debütalbum „Laser Samurai“ rein! Wir haben eine Menge Leidenschaft in die Platte gesteckt und möchten das Ergebnis dieser Leidenschaft mit so vielen Menschen wie möglich teilen.

 

(Arno)

 

 

https://www.facebook.com/taskforcetoxicatormetal

 

https://taskforce-toxicator.de/

 

https://taskforcetoxicator.bandcamp.com/album/taskforce-toxicator

 

 


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