Wound

(I-On New Media)

Zwei Frauen, deren Wege sich auf schicksalhafte Weise kreuzen. Eine, Zeit ihres Lebens auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter, die andere, womöglich sogar eben jene Mutter, traumatisiert durch sexuelle Übergriffe des eigenen Vaters. Gemeinsam verschmelzen die beiden in einem surrealen Alptraum aus Wahnsinn, Inzest, Rache und Tod.

Diese neuseeländische Genreproduktion ist nichts für Liebhaber des guten Geschmacks, die vor allem eine stringent erzählte Geschichte schätzen. Denn selbst unter allergrößten Anstrengungen und mit höchster Konzentration dürfte es wohl nahezu unmöglich sein, diesem Werk wirklich konstant zu folgen. Vielmehr werden dem Zuschauer hier Bilder um die Ohren geworfen, die verstören und fesseln wollen, er wird in Szenen hineingerissen, in denen er sich mit tödlicher Sicherheit alles andere als wohl fühlt. Eine zwar nicht allzu realistische, dafür aber umso genüsslicher in die Länge gezogene Kastration oder eine Frau, die ihre eigenen Fäkalien in Alufolie einwickelt und sammelt - wo bekommt man heutzutage noch Derartiges geboten?

Wer keinen Sinn für solcherlei krude Späße hat, die dann auch noch in traumatisierender Ernsthaftigkeit zur Schau gestellt werden, wird sich bei "Wound" fürchterlich langweilen. Wer sich in kranken, surrealistischen und derben Gefilden jedoch zuhause fühlt, wird dem Film ganz sicher einiges abgewinnen können. Nicht allerdings der DVD, die für ihre 18er-Freigabe leider Federn lassen musste. Die Extras, die aus zwei Musikvideos bestehen, und die solide Bild- und Tonqualität machen dieses Manko nicht wirklich wett.

Kein herkömmlicher Film, keine konventionelle Geschichte - mehr ein Trip aus Sex, Horror und viel Drama. Wer sich drauf einlassen und die eine oder andere Abartigkeit vertragen kann, mag mit "Wound" jede Menge Spaß haben - auch wenn bei diesem Film eher das Gegenteil von Spaß Programm ist.

(mosher)