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arlingtonArlington Road

(Universal / Koch Media)

 

Michael Faraday (Jeff „True Grit“ Bridges) ist Professor für amerikanische Geschichte. Sein Spezialgebiet ist Terrorismus. Dieses Thema liegt ihm besonders am Herzen, da seine Frau  - sie war FBI Agentin – bei einem schiefgelaufenen Einsatz gegen inländische Terroristen ums Leben gekommen ist. Seitdem führt er zusammen mit seiner neuen Lebensgefährtin und seinem 10 jährigen Sohn Grant ein etwas zurückgezogenes Leben. Das ändert sich schlagartig als er einen kleinen Jungen mit starken Verbrennungen in seiner Nachbarschaft aufliest. Dieser ist der Sohn von Oliver und Cheryl Lang (Tim „Die Verurteilten“ Robbins und Joan „War Inc.“ Cusack. Beide wirken wie ein biederes Vorstadt Ehepaar und ziehen das volle Klischee Programm durch. Oberflächliche Freundschaften mit den Nachbarn, die Kinder werden zu den Pfadfindern geschickt und so weiter und so fort. Natürlich sind beide Michael sehr dankbar dafür, dass er ihrem Sohn das Leben gerettet hat und sinnen von dem Tag auf eine gute und freundliche Nachbarschaft. Michael allerdings ist seit dem Tod seiner Frau ein durch und durch skeptischer Mann und ahnt schnell, dass hinter der biederen Fassade der Langs etwas nicht stimmt. Sie führen ein Doppelleben und instrumentalisieren ihr Umfeld für ihre Zwecke. Das ohnehin bereits aus den Fugen geratene Leben von Michael Faraday überschlägt sich von einem Tag auf den anderen.

 

„Arlington Road“ ist ein klasse Thriller aus dem Jahr 1999. Noch lange vor den Terroranschlägen um 9/11 behandelt der – leider ziemlich unterbewertete und oftmals übersehene Thriller – das Thema des politischen Inlandsterrorismus in den USA. Spontan fallen da die Bombenanschläge in Oklahoma City oder in Atlanta 1996 während der Olympischen Spiele ein. Regisseur Mark „The Mothman Prophecies“ Pellington hat einen beklemmenden und voller Thrill und Suspence gespickten Film inszeniert. Er geht auf der einen Seite den persönlichen und politischen Beweggründen für terroristische Anschläge nach und beleuchtet auf der anderen Seite die Manipulationskraft sowohl einzelner ausstrahlungsstarker und fanatischer Menschen sowie die Macht der Medien und Regierungen, die die Wahrheit durch ihre Berichterstattung in eine andere Richtung drehen, um den Rest der Gesellschaft in Sicherheit zu wiegen. Als ich den Film das erste Mal gesehen hab, bin ich mit offener Kinnlade zurückgelassen worden als er fertig war und genauso war es jetzt als ich den Film nach einigen Jahren wiederentdeckt hab. Das liegt zum einen natürlich an den klasse schauspielerischen Leistungen vor allem von Jeff Bridges und Tim Robbins und zum anderen an der starken musikalischen Untermalung sowie an dem völlig Hollywood untypischen und krassen Ende. Wer „Arlington Road“ bisher noch nicht kennt, sollte das durch die Neuauflage des Streifens -  aufgrund der Blu-ray Veröffentlichung – ändern. Es ist ein harter und ernster Film und hat zum Glück mal nichts mit dem aktuellen „War on Terror“ zu tun, sondern wie ich finde mit einer viel erschreckenderen und in den letzten Jahren etwas außer Acht gelassenen Art der Bedrohung.

 

Die blaue Scheibe erscheint mit sehr gutem Bild und DTS- HD Master Audio 5.1 Sound. Auf der Neuauflage befindet sich zudem im Gegensatz zu der früheren DVD Veröffentlichung noch ein alternatives Ende, eine Bildergallerie und ein Making Of im Bonusbereich.

 

(Zvonko)           

 


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