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The Graveyard - Die Angst ist hier begrabenThe Graveyard - Die Angst ist hier begraben

(e-m-s)

 

- "Der Sheriff wird bald hier sein! Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen. Aber er kommt." (Peter)

- "Und für den Rest unseres Lebens? Klischees, Klischees, Klischees!?" (Michelle)

 

Wenn das den Figuren klar ist (obiges Zitat), dann müsste doch was aus dem einfach Stoff zu machen sein, oder? Nein! Ein Wes Craven hätte das getan, Michael Feifer aber scheint die Evolution des Slasher-Genres verpennt zu haben und käut lediglich eine Variation aus "Freitag der 13." und "Halloween" wieder. Leider äußerst lustlos und ohne jegliche Fähigkeit, sich aus dem Wust der Schlitzerware hervorzuheben.

Das beginnt bei der zeitlichen Anordnung, die schonmal in die Hose geht, weil man nicht einfach eine Szene nach der anderen hinrotzen kann, dann ein Datum einblendet und dem Zuschauer damit vorgaukelt, es wären fünf Jahre vergangen. So ist der Streich auf dem Friedhof, der für einen der Kids tödlich endet und damit den Verursacher für fünf Jahre hinter Gitter bringt, schon mal ein Paradebeispiel für ein Kasperletheater erster Güte. Nun gut, es dauert nur gefühlte 5 Minuten. Zum vorzeitigen Ende des Gefängnisaufenthaltes des Unglücksraben treffen sich also alle damals Beteiligten wieder, um über die Sache hinwegzukommen und dem schuldig Gesprochenen Beileid zu spenden. Also trifft man sich wie im Genre üblich an einer abgelegenen Stelle, ganz in der Nähe des damaligen Unfallortes, um in einem Ferienlager über die Vergangenheit zu diskutieren. Nur wird daraus nichts, weil ein Killer wieder sein Unwesen treibt, um den Toten von damals zu rächen.

Ganz nach dem Motto "Lasst uns mal einen billigen Horrorfilm drehen!" werden die gängigen Zutaten wie ein paar kurze Erotikszenen (tödlich endend, wie immer!), ein wenig Geschlitze, die typischen "Hinter dir!"-Szenen, unerwartet auf- und wieder abtauchende Nebencharaktere (am Dümmsten: die Lesbe) und das Spielchen der undurchschaubaren Mörderfigur (inkl. Maske) nach wenig erquicklichem Standard abgespult, ohne dabei ein Fünkchen Drive, Spannung oder wirkliche sehenswerte Effekte einzubringen. So richtig zum Abgähnen dürften aber die ständig paraten Klischees und Unsinnigkeiten sein. In einem richtigen Slasher wäre die Sache nach 30 Minuten erledigt gewesen und der schwarze Mann würde feixend vor einem Haufen Leichenteile seine Klinge wetzen, hier aber zieht man die Sache über mindestens einen Filmtag (und 80 Spielminuten) weg, präsentiert dann einen sich furchtbar schwer erklärenden Killer und packt nach einem finalen Kopfschuss sogar noch ein offenes Ende dazu. Wenn man solche Schemata nicht versucht, gewitzt zu umgehen oder sie zumindest parodiert, dann hat man als Regisseur versagt und es entsteht eine Schlaftablette, wie "The Graveyard" eine ist.

 

Die DVD ist im Bereich Bild (etwas unscharfes, anamorphes 1,78:1) und Ton (DD5.1, En/Deu, aber jeweils wenig Raumklang bzw. Dynamik) gerade durchschnittlich und enthält als Bonus ein paar Trailer. Der Trailer zu "The Graveyard" präsentiert dabei durch ein Best Of der Filmszenen einen völlig anderen Streifen. Wäre der Film doch nur so geworden ...

 

(Paule)


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