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Helloween – Helloween (Hail or Kill Review)
(Nuclear Blast)

 

Hier ist sie also, die wohl am meisten erwartete Heavy Metal Platte der gesamten Pandemie Strecke. Nachdem die Pumpkins United Tour ein Riesenerfolg war, war es irgendwie auch abzusehen, dass hier mehr kommt. Jetzt also zu Siebt und mit einer riesen Marketingkampagne im Vorfeld beworben und einer vorab ausgekoppelten Single („Skyfall“) ordentlich die Neugier und die Erwartungen geschürt. Doch können diese erfüllt werden?
Mit „Out For The Glory“ startet das Album schon mal richtig gut und erinnert stark an Songs der „Keeper“ Phase durch die markante Stimme von Kiske und ein paar typische Bassläufe von Großkopf mit hymnischem gute Laune Refrain – und der Hansen Kai darf auch mal kurz aufmerken, dass sein Mikro ebenfalls an ist.
Leider aber geht dann die Messlatte nicht unbedingt nach oben sondern fällt hier und da schon mal ein gutes Stück ab. Und ausgerechnet der untypischste Song der Scheibe, die sich gleich festsetzende Hymne „Best Time“, zeigt auf, was sich auf dem Album wiederspiegelt. Der Song klingt wie eine Mischung aus „I Want Out“ und „Mrs. God“, also alt mit neu vermixt, das Problem ist nur, er steht ein gutes Stück hinter den beiden genannten Songs. Ich würde jedes Mal eines der älteren Stücke vorziehen. Und das gilt auch (vorwegnehmend) für das ganze Album.
Kurze Randnotiz: Obwohl der Song aus der Feder von Gerstner stammt, erinnert er mich mehr an Unisonic (ihr wisst, die Band mit Hansen und Kiske vor einigen Jahren) als an Helloween, denn hier wird mehr mit Pop denn Metal Appeal geglänzt, die Melodieführung ist gut, die gute Laune wird angekratzt, aber kommt eben dem typischen früheren Helloween Sound nicht richtig nahe. Unisonic war interessant, da es das Original in der Form ja nicht gab, jetzt ist das irgendwie anders.
„Mass Polution“ mit Deris am Mikro klingt dann wieder nach den „normalen“ Helloween der letzten Jahre, „Rise Without Chains“ kommt auch mit gutem Vibe rüber und „Skyfall“ als Abschluss bietet, wenn man sich erst mal mit dem überlangen Song warm gehört hat, auch richtig geilen Hörgenuss. Der Rest der Songs pendelt zwischen ok und ganz gut.
Vielleicht ist die Scheibe besser als die letzten 2, 3 Helloween Alben, keinesfalls aber erreichen die Hamburger die Spitzenqualität der „Keeper“ Alben. Somit bleibt ein gutes Album, mit ein paar Highlights und eher durchschnittlichem Gesamtmaterial. Also ein ganz knappes „Hail“, vielleicht waren die Erwartungen auch einfach zu hoch.

 

(Röbin)

 

 

„Helloween“ dürfte so etwas wie „Avengers – Endgame“ für die Anhänger der Hanseaten sein: Alle wiedervereinten (Kürbis)Helden sind an Bord. Die Erwartungshaltung ist maximal groß und die Angst vor einer großen Enttäuschung ist nicht viel geringer.
Nicht ganz einfach für die Regiesseure und Produzenten von „Helloween“… Insbesondere, da ja mit Kiske und Hansen auch die Akteure der ersten Filme, pardon…, Scheiben wieder mit an Bord sind und sich deshalb Vergleiche mit „Keeper…“ aufdrängen. Aber hey! Die Zeiten damals waren anders und ein „Walls Of Jericho“ ist eben auch schon stolze 36 Jahre alt. Klar also, dass „Helloween“ nicht so klingen kann wie früher!
Weiki, Großkopf, Deris & Co. sind Profis genug, um also genau zu wissen, wie man mit dieser schwierigen Situation umgeht und gießen alle Trademarks der „alten“ und „neuen“ Helloween in eine Form, die man durchaus als Fanservice bezeichnen kann. Das klappt mal besser („Mass Pollution“, „Angels“ oder „Indestructible“) und mal nur mittelgut („Out For The Glory“, „Best Time“) – sollte aber am Ende die breite Masse der Fans zufrieden stellen.
Ich denke, das knappe „Hail“ von Röbin geht deswegen genau so in Ordnung.

 

(Michael)

 

 

Die erste Helloween EP, die „Walls of Jericho“ und die beiden „Keepers“ gehören zum Soundtrack meiner Jugend. Keine Party, kein Fest, keine Besuche bei Freunden wo nicht irgendwas von diesen Göttergaben gelaufen wäre. Was danach kam fand ich in Teilen immer noch spannend aber nicht mehr komplett zufriedenstellend. Entsprechend war ich jetzt sehr gespannt über diese Helloween Reunion mit Kiske & Hansen. „Skyfall“ – die Single vorweg – hat mich dann auch voll geflasht und die Hoffnung stieg das die kommende selbstbetitelte Scheibe eventuell so geil wird wie das alte Zeug? Nach mehreren Durchläufen muss ich sagen: nicht so legendär wie ganz früher aber für mich die beste Helloween Scheibe seit „Keeper 2“. Richtig geile Songs wie die genannte erste Single, der Opener „Out for the Glory“, die 2. Single „Fear of the Fallen“ oder das drückende „Cyanide“ wechseln sich mit guten aber nie beschissenen Tracks ala „Mass Pollution“ oder „Robot King“ ab. Man hat einfach die alten Vibes der 80er eingefangen und sie mit der „Deris Ära“ der Neuzeit verknüpft. Dies gelingt meiner Meinung nach sehr gut, vielleicht hab ich wie auch Robin zu viel erwartet. Vielleicht hab ich alles zu sehr als „Reunion des alten Line Ups“ gesehen statt als „Komplettierung des aktuellen Line Ups mit den alten Recken“…..oder so. Anyway: mein „Hail“ kommt kräftiger als Robins, bin mir sicher das „Helloween“ am Jahresende in meinen 2021er „Top 10“ stehen wird.

 

 (Arno)

 

 

Mit Helloween geht´s mir ein bisschen so wie mit Blind Guardian. Beides gute Bands mit Signature Sound, großem Einfluss in der Metal Szene und auf andere Bands. Trotz der positiven Zuschreibungen haben beide Bands nach einer starken und prägenden (Früh) Phase zwar gute aber in Summe eher belanglose (wenn auch auf hohem Niveau) Alben veröffentlicht. Was kann man nun vom neuen Selbst betitelten Helloween Album erwarten? Der erste Eindruck war ein „typisch Helloween“. Gute Scheibe aber nicht unbedingt Überragend mit krassen Ausschlägen nach oben. Von Anfang an zünden das Eröffnungsduo und gleichzeitig die zwei besten Tracks des Albums „Out for the Glory“ und „Fear Of The Fallen“ sowie mit Abstrichen „Robot King“ und das im Helloween Soundgewand untypische „Best Time“, nicht unbedingt aber die vorab veröffentlichte Single „Skyfall“. Die restlichen Songs waren gut aber haben eher vor sich hingeplätschert. Doch irgendwas verhält sich auf neuem Album anders als bei früheren Helloween Veröffentlichungen. So zünden die Songs mit paar Tagen Abstand und ab dem dritten und vierten Durchgang immer mehr und zu den bereits erwähnten Titeln gesellen sich noch Nummern wie „Cyanide“, „Mass Polution“, „Rise Without Chains“ und das anfangs noch sperrige Langwerk „Skyfall“. Das neue selbst betitelte Helloween Werk ist insgesamt ein mit jedem Durchgang wachsendes Album, das über den Großteil der Spielzeit überzeugt. Hail!   

 

(Zvonko)

 

 

In gewohnter Manier, mit dem richtigen Riecher für ohrwurmtaugliche Melodieführungen und der Einbindung starker Ideen zocken die Hamburger Heavy Metal Dinos HELLOWEEN ihren lebensbejahenden Stil in sympathischer Weise vom Leder. Das neueste Werk der norddeutschen schielt allerdings auch ordentlich Richtung Mainstream und weist einen überdeutlichen Batzen Metal Poser/Live-Hymnen Charakter auf. Das Gesamtkonzept ist mir persönlich allerdings zu sehr auf Power, Plaisir und Happiness ausgelegt (hier speziell der in den Ohren schmerzende Refrain zu "Fear Of The Fallen" oder "Robot King"...da sträuben sich mir alle Nackenhaare). Auch die beiden darauffolgenden Tracks "Best Time" und "Mass Pollution" sind in meinen Ohren nicht viel ergiebiger, auch wenn diese Songs sicherlich zu Live-Knallern der Hamburger avancieren werden. Obschon ich hier auf höchstem Niveau meckere, denn handwerklich ist "Helloween" on Top, kann ich dem 16. HELLOWEEN Output nicht wirklich etwas abgewinnen. Das Album ist mir in seiner Gesamtbetrachtung dafür irgendwie zu weichgespült. Da fällt es mir auch phasenweise, gerade was die oftmals freudestrahlend geträllerten Refrains und Chorusse angeht, schwer das Ganze ernst zu nehmen. "Rise Without Chains" driftet sogar regelrecht in Albernheit ab. Den Vogel schießt jedoch das überaus langweilige "Down In The Dumps" ab. Wenn ich mir da zum Vergleich die neueste Langrille aus dem Hause JUDAS PRIEST zu Gemüte führe (o.k. der Vergleich hinkt vielleicht ein wenig), muss ich immer wieder bemerken, dass die Herren trotz ihres gesteigerten Alters deutlich mehr Biss aufweisen. Eine "Keeper Of The Seven Keys Pt. IV" ist hier also eher nicht zu erwarten. Wenn ich aber beispielsweise an die dreistimmige Gitarrenarbeit oder die immer wieder anstachelnden und Struktur vorgebenden Drumworks denke, komme ich kaum umhin, HELLOWEEN eine 1 A Performance zu attestieren. Die Jungs sind in den letzten (fast 40 !!! Jahren) schließlich auch deutlich gereift und sich selbst stets treu geblieben. Meinen Geschmack trifft "Helloween" jedoch trotzdem nicht. Auch wenn ich Gefahr laufe, hier mit meiner Meinung allein auf weiter Flur zu stehen, kann ich "Helloween" leider nur ein allerdings sehr knappes KILL erteilen, denn ich hätte mir hier mehr Feuer und vor allen Dingen deutlich mehr Biss erhofft. Für HELLOWEEN Fans wird der neue Silberling sicherlich ein weiteres, ultimatives Meisterwerk darstellen. Für mich ist es lediglich ein Album, das ich bald schon wieder vergessen haben werde.

 

(Janko)

 

 

Ja, das Album klingt tatsächlich wie ein Mix aus alt und neu, fast wie ein Ritt durch 35 Jahre Helloween-Geschichte - abzüglich der ganz frühen Speed Metal-Phase und zuzüglich einer ganzen Menge Bombast. Dass in der Hinsicht ein paar Schippen zuviel draufgeschlagen wurden, ist für mich der einzige wirkliche Schwachpunkt der Scheibe: Mir klingt das insgesamt zu laut und zu übertrieben, so als müsse man krampfhaft zeigen, was in dieser Konstellation so alles geht. Da hätte es gut getan, einen Gang zurückzuschalten und eine etwas bescheidenere Produktion abzuliefern. Was das Songmaterial selbst angeht, gibts aus meiner Sicht aber kaum was zu meckern. Die erste Hälfte überzeugt mit bärenstarken Songs und zeigt Helloween in absoluter Topform, die Melodien sind überwältigend und insbesondere die Gesangslinien von Kiske sind der reinste Genuss. Mit „Robot King“, „Cyanide“ und „Down in the Dumps“ gibt es eine kurze Durststrecke, bevor „Skyfall“ dann nochmal fulminant abschließt. Für mich daher eher umgekehrt eine Platte mit ganz vielen Höhepunkten und nur wenig Durchschnitt. Trotz der Überproduktion ein klares Hail!

 

(Torsten)

 

 

Um erst mal bei Robins Thema „Erwartungshaltung“ einzuhaken. Was habe ich eigentlich von der neuen HELLOWEEN erwartet? Eigentlich genau das, was das Septett hier abgeliefert hat. Gehofft habe ich natürlich schon auf ein Album, dass den Vibe der 80er und der beiden Keeper-Scheiben zu knapp 100% wiedergibt. Das ist natürlich utopisch! Noch utopischer war die (klitzekleine) Hoffnung, dass zumindest ein Song den „echten“ Speed Metal Vibe der Hansen-Ära transportiert. Ein guter Freund liegt mir seit Jahren in den Ohren, mich doch mal mehr mit der Deris-Phase der Band zu beschäftigen, was ich auch partiell gemacht habe und nun auch mitreden kann. Auch wenn auf „Helloween“ jeder Songwriter mal zeigen darf, was er kann, klingt das Album homogen und schlüssig und nie zerfahren oder gewollt. Das Album macht tatsächlich den Anschein, als ob sich jeder hier in den Dienst das Band gestellt hat, um gemeinsam noch mal richtig einen rauszuhauen. Deris freut sich im Infozettel wie Bolle nicht nur für sich,  „…sondern auch für einen der größten Sänger, den es da draußen gibt…“ Songs zu schreiben. Mit „Fear Of The Fallen“ lässt er auch gleich Taten folgen. Während „Mass Pollution“ merklich auf seine eigene Stimme zugeschnitten ist. Auch Gitarrist Sascha Gerstner lässt sich nicht lumpen und haut mit „Best Time“ zwar den poppigsten Song, aber klar auch ein weiteres Highlight des Albums raus. Sein opulent arrangiertes „Angels“ macht es mir allerdings etwas schwerer Zugang zu finden. Ebenso kommt „Rise Without Chains“ etwas unspektakulär aus den Boxen. Nach dem kleinen Hänger in der Mitte des Albums macht die rockige Großkopf Nummer „Indestructible“ wieder mehr her. Ebenso das harte „Cyanide“ lässt aufhorchen. Gegen Ende der Scheibe wird das Tempo wieder angezogen. „Down In The Dumps“ ist eine flotte Doublebass Nummer, mit typischen HELLOWEEN Melodiebögen. Mit dem 12-Minütigen Hansen Epos „Skyfall“ (die vorab ausgekoppelten Single Version ist sieben Minuten lang), wurde das absolute Highlight (für die Altfans) ganz am Ende platziert. „Skyfall“ lässt die Keeper (I)-Zeiten hemmungslos aufleben, denn Hansens Riffing und Melodiegefühl ist halt einfach ein eigenes Trademark, das stilgebend für die alten HELLOWEEN und ein ganzes Genre ist.
Als Fazit bleibt also, dass HELLOWEEN hier mit gesammelten Zutaten eine leckere Krübisbowle angerichtet haben. Die zwar nicht so aus den Latschen haut wie anno dunnemals, dafür aber fein abgeschmeckt ist und kaum jemanden enttäuschen dürfte. Ein bisschen mehr „wie früher“ hätte aber doch dabei sein können…für ein „Hail“ reicht es aber locker.

 

(Schnuller)

 

https://www.helloween.org/


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