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Flesh + BloodFlesh + Blood

(Koch Media)

 

Irgendwo in Europa irgendwann im Mittelalter. König Arnolfini will seine Besitztümer zurückerobern. In seinem Kampf wird er von einer zusammengewürfelten Söldnertruppe um den besten Kämpfer Martin unterstützt. Als Lohn für eine erfolgreiche Eroberung, bietet er der Söldnertruppe 24 Stunden Plünderung der Besitztümer der erlegenen Truppen. Als Arnolfini sieht, wie erfolgreich Martin und seine Truppe nicht nur im Kampf sondern auch beim Plündern sind, wechselt er seine Meinung. Die Kämpfer werden entwaffnet, ein paar von ihnen zur Abschreckung getötet und der Rest vertrieben. Die Söldner und ihre angestammten Frauen und Huren (das Drehbuch macht da keinen Unterschied) sowie ihr Prediger ziehen von da an durchs Land und sehnen sich nach Rache. Sie finden eine Statue des heiligen Martin, der ihnen von nun an den Weg leitet. Dieser Weg führt sie geradezu in die Arme der zukünftigen Ehefrau von Arnolfini´s Sohn Steven. Was bietet sich für Martin und seine Beszahlsoldaten also mehr an als diese zu entführen und damit einen Kampf mit Arnolfini und seiner Armee zu provozieren.

 

Paul Verhoeven hat als Regisseur für den einen oder anderen Genreklassiker und auch Skandal gesorgt. Man denke nur mal an „Robocop“, „Total Recall“, „Basic Instinct“ oder „Starship Troopers“. An irgendwas haben sich Kritiker immer gestört und Zuschauer wurden zu Fans. Seien es die drastischen Gewaltdarstellungen, die Karikierung politisch autoritärer Systeme oder die Inszenierung von zum Teil pikanten Sexszenen. Der Mann hat wenig ausgelassen um sich ins Gespräch zu bringen und um seine Werke zu Klassikern zu machen. Ebenso verhält es sich mit „Flesh + Blood“. Bis zu seiner Inszenierung waren und hatten die meisten Mittelalterfilme in der Regel einen edelmütigen und sauberen Antlitz. Verhoeven hat seine Geschichte hingegen dreckig, roh, brutal und wild inszeniert. Es geht ihm und auch dem Zuschauer nicht um historische Korrektheit der Geschehnisse oder der Charaktere, sondern vielmehr um die korrekte Umsetzung der rohen und teilweise doch barbarischen Verhältnisse jener Zeit. In „Flesh + Blood“ wird gefressen, rumgehurt, vergewaltigt, geschlachtet, geplündert, das Ehrenwort gebrochen und jegliche Moral über Bord geworfen. Ein Fressen und Aufschrei für die Zensurbehörden jener Zeit also, vor allem weil Paul Verhoeven die Bilder auch zeigt und nicht nur andeutet. Aus heutiger Sicht kommt die Aufregung über „Flesh + Blood“ etwas überzogen daher aber wahrscheinlich nur, weil sich die Sehgewohnheiten mittlerweile verändert haben. Zu dieser Veränderung der Sehgewohnheiten hat ein Werk, wie das hier rezensierte sicherlich einen großen Teil zu beigetragen. Abgesehne von der Inszenierung und den Bildern können auch die Darsteller überzeugen. Natürlich sind da allen voran Rutger „Hitcher – Der Highwaykiller“ Hauer als Söldner Martin und Jennifer Jason „Road To Perdition“ Leigh als die zukünftige Braut des Königssohns zu nennen.   

 

„Flesh + Blood“ erscheint bei Koch Media erstmals Uncut für den deutschen Heimkinomarkt. Das Bild ist gut und auch der DTS-HD Master Audio 2.0 Stereo Sound in deutscher und englischer Tonspur gehen voll in Ordnung. An Extras gibt es eine Bildergallerie, eine Audiokommentar von Regisseur Paul Verhoeven und den Originaltrailer. Greift man zum Limited Mediabook, erhält der Fan den Film sowohl als DVD wie auf Blu-ray Disc sowie über 100 Minuten an Bonusmaterial. Darunter beispielsweise ein Interview mit dem Regisseur und dem Hauptdarsteller Rutger Hauer.        

 

(Zvonko)


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