BEHEMOTH - Opvs Contra Natvram
(Nuclear Blast)
Das atmosphärische, zwölfte Teufelswerk, der 1991 gegründeten polnischen Black/Death Metaller BEHEMOTH, ist ebenso erhaben ausgefallen, wie die von extravaganter Eleganz geprägten schwarzen, wie auch weißen Ausführungen des Coverartworks. Dass hier wahre Meister ihres Metiers am Werke waren, ist wohl kaum von der Hand zu weisen. Und so wundert es auch nicht, dass die Polen aus Gdansk mit solch internationalen Größen, wie dem US-amerikanischen Produzenten "Evil Joe" Barresi (Mix; JUDAS PRIEST, SLIPKNOT, TOOL), dem Langzeitweggefährten Daniel Bergstrand (Engineering; ABBATH, DIMMU BORGIR, IN FLAMES), Bob Ludwig (Mastering; IRON MAIDEN, OZZY OSBOURNE, VOLBEAT), sowie Jun Murakawa (Mixing; SOUNDGARDEN, W.A.S.P.) zur Ausarbeitung ihres zwölften Werks "Opvs Contra Natvram" zusammenarbeiteten.
Nach der dreiminütigen Vorbereitung auf das eigentliche Album, in Form des überlangen Intros "Post-God Nirvana", eröffnet das schnelle, kompromisslose und gefräßige Blastgewitter "Malaria Vvlgata" den apokalyptischen Songreign. Verrucht, monströs und verdorben schiebt sich der faulige, schwarzbeseelte Kadaver "Opvs Contra Natvram" in 43:15 Minuten in die Gehörgänge des Auditoriums. Der monumentale, machtergriffene Aufbau der Songs zeugt von einer unglaublich komplexen Sounddichte, die sich gegen jegliche Konventionen des Establishments richtet. Die meisterliche Schlagzeugarbeit von Zbigniew "Inferno" Promiński spricht Bände, ist äußerst variabel und extrem vielschichtig gehalten. So geht es auch gleich mit dem erhabenen, thrashig eingefärbten "The Deathless Sun" und seinem eingängigen, ein starkes Wir-Gefühl entwickelnden Refrain weiter, welches von schwurbeligen, oftmals auch pfeilschnellen, disharmonischen Soli durchzogen ist. Chorale und sakrale Soundlayers umgarnen die nachfolgende dämonisch-rituelle Low- bis Midtempo-Agonie "Ov My Herculean Exile". Eine atmosphärische, vergleichsweise ruhige, bisweilen gar doomige Nummer, mit eingängigen Strukturen und exzellenten Gitarrenleads und -soli. Die grobschlächtigen, dogmatischen und allmächtigen Black/Death Eruptionen von Frontkratzbürste und Saitenhexer Adam "Nergal" Darski, werden stets von schartigen Riffs getragen. Das Trio Infernale öffnet das Tor zur Hölle und vermischt moderne Black Metal Anklänge mit überwältigenden Death Metal Ausbrüchen, bietet aber auch immer wieder kontrastreich arrangierte ruhigere Sequenzen an. So auch beim fünften Track "Neo-Spartacvs", der immer wieder mit seinem dämonischen Facettenreichtum besticht.
Die hochgradig infektiöse Anrufung des Gehörnten "Opvs Contra Natvram" weist eine, über weite Teile regelrecht doomige Atmosphäre auf, wofür sich unter anderem die effizient fesselnden Synth-Soundlayers verantwortlich zeigen. Dieses Ambiente erinnert mich gerade bei "Off to War!" an die kanadischen Kellerasseln PANZERFAUST. Das Groove- und Headbang-Monster "Once upon a Pale Horse" galoppiert mit seiner extravaganten Rhythmik ein wenig aus der Reihe, ist aber selbstredend ebenfalls technisch on top. Ein Song, der live sicherlich einschlagen wird, wie eine Bombe. Das darauffolgende "Thy Becoming Eternal" ist eine aggressive, verzweifelte und dem Untergang geweihte Nummer, die zwar richtig gut, aber auch nicht wirklich überragend geworden ist. Den krönenden Abschluss jedoch bildet die außergewöhnliche Komposition "Versvs Christvs". Mit den, von Klavier unterstützten, gesprochenen Parts, sowie der choralen, neurotischen Riff- und Drumpart-Belegung ist dieser Rauswerfer ein absolut gelungener Schlussakkord! Hut ab!!! Die beiden Artworks zu "Opvs Contra Natvram" stammen im Übrigen vom, in Dubai ansässigen 3D-Künstler und -Designer Tony Strss und sind wahrlich echte Hingucker geworden.
(Janko)
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Checkt die Videos der ultimativen BEHEMOTH-Rebellion:
Videos:
Ov My Herculean Exile:
Off To War!:
"The Deathless Sun" (OFFICIAL NARRATIVE VIDEO):
"The Deathless Sun" (OFFICIAL PERFORMANCE VIDEO):
Thy Becoming Eternal:
Opvs Contra Natvram: