Pyracanda – Losing Faith
FHM Records
Irgendwann kommen sie alle wieder, so sind auch PYRACANDA seit einigen Jahren wieder aktiv. Seinerzeit war die Band schmale fünf Jahre (`87-`92) aktiv, brachte es aber auf zwei beachtete Alben. Beide Scheiben haben zwar nicht unbedingt totalen Kultstatus, aber durchaus heute noch einige Fans. Leider war nach dem zweiten Album „Thorns“ der Ofen recht schnell aus, da das Interesse Metal bekanntlich arg am Sinken war.
PYRACANDA waren nicht die ganz klassischen Vertreter der Speed/Thrash Zunft. Schon damals, besonders auf dem 2. Album „Thorns“, waren die Songs wesentlich vielschichtiger angelegt, als dass sie nur die klassischen Klischees bedienten. Das wurde auf dem neuen Album „Losing Faith“ beibehalten. PYRACANDA zelebrieren ihre Songs ohne Scheuklappen, teilweise mit viel Groove und vor allem Melodie. In den Songs passiert viel, ohne dass man sie als technisch/progressiv oder gar überfrachtet bezeichnen muss. Im Gegenteil. Die Songs kommen sehr abwechslungsreich immer gut auf den Punkt. Hier fällt auch Sänger Hansi auf, der seine Gesangslinien oft von den Gitarren löst, aber immer treffsichere Hooklines aus dem Ärmel schüttelt. Dazu kommen noch wirklich starke Lyrics mit Hintergrund und Aussage („Losing Faith“ (starkes Intro!); „We Are More“). Die alten Fans werden „Losing Faith“ sicherlich begeistert aufnehmen, da PYRACANDA ihre Trademarks souverän in die Gegenwart transportiert haben. Wer sich für Speed/Thrash erwärmt, der sich etwas von den klassischen Roots entfernt, sollte hier ein Ohr riskieren. Als Anspieltipps seien das schnelle „Spoke The Wheel“, das treibende „Hellfire“ und natürlich „Losing Faith“ und „We Are More“ genannt.
(Schnuller)