Whitechapel - Hymns In DissonanceWhitechapel - Hymns In Dissonance
(Metalblade Records)

 

Bereits die Single „A Visceral Retch“ hatte es angekündigt: WHITECHAPEL gehen den Schritt zurück zu ihren Anfangstagen. Waren die letzten beiden Alben „The Valley“ und „Kin“ durchzogen von offensiver Melodik und Klargesang, steht das neunte Album wieder komplett im Zeichen des Deathcore der Anfangstage. Dabei ist „Hymns In Dissonance“ jedoch kein bloßer Abklatsch. Den Amerikanern gelingt es nämlich vortrefflich die im letzten Jahrzehnt dazugelernten Songwriting-Kniffe auch bei vermeintlich stumpfer Musik anzubringen. Der Titeltrack hält nach einem tollen, weil abwechslungsreichen, Aufbau der brutalsten Breakdown des Albums bereit, der Refrain von „Hate Cult Ritual“ ist so eindringlich wie simpel und „Mammoth God“ kommt im Stile mittlerer Carcass daher. Durch alle Songs ziehen sich fesselnde, atmosphärische Melodien im Hintergrund, die den Liedern die nötige Tiefe verleihen und auf die man sich als Hörer auch nach etlichen Durchläufen noch freut. Über allem thront Phil Bozeman, der seiner Kehle einmal mehr Schreie entlockt, die oft mehr an Tier als an Mensch erinnern. Dabei bleiben seine Vocals aber zu fast jederzeit verständlich — wie immer eine Riesenleistung. Hat man die Band als genrefremder Hörer erst mit den letzten Alben kennengelernt, so könnte einem die Produktion aufstoßen, die sich an vielen Stellen nahe am Clipping bewegt. Hat es jemals Zweifel daran gegeben, wer die Könige des Deathcores sind, nach „Hymns In Dissonance“ sollte diese Diskussion beendet sein. 

 

https://whitechapelband.com/

 

(Manuel)


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