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1911 Revolution

(Splendid)

 

Ende 1911 fand in China die Revolution statt, die das Ende der Quing Dynastie und damit auch das Ende des letzten Kaiserreich Chinas besiegelte. Es war der erste Schritt in die richtige Richtung und zu einer Republik (das drei Jahrzehnte später Mao mit seiner noch heute bestehenden Volksrepublik China die Früchte der Revolution geerntet hat und einen anderen Weg mit China eingeschlagen hat, als es die Revolutionäre von 1911 vorgesehen hatten, soll an dieser Stelle kurz erwähnt und hervorgehoben werden). Im Jahr 1911 jedenfalls führt der Chirurg Sun Yat Sun aus dem Exil heraus die Revolution an. Vor Ort und an vorderster Front kämpft Huang Xin (Jackie "Mission Adler" Chan) im Namen von Sun Yat Sun und für die Ziele der Revolution. Nach grausamen Niederlagen und enormen Verlust von Manpower bei der Schlacht von Huanghuagang scheint die Revolution gescheitert, doch die Revolutionäre profitieren von dem politischen Seitenwechsel der Wuchang Armee auf ihre Seite und können fortan mit einer größeren Armee gegen die Kaiserlichen Soldaten kämpfen. Dem Sturz der Quing Dynastie steht nicht mehr viel im weg und auch das Volk unterstützt die Revolution mit immer größerer Überzeugung bis zum Sturz der Monarchie. Jackie Chan hat seine Fans mit seinen letzten paar Filmen ziemlich überrascht ("Stadt Der Gewalt", "Little Big Soldier") und teilweise leiden ("Shaolin") lassen. Es waren allesamt keine Action Filme im bekannten und beliebten Jackie Chan Style mit Slapstick und Comedy, sondern zum Teil historische Streifen mit ernsten und dramatischen Rollen für den größten Actionstar Asiens. Einige dieser letzten Filme (besonders "Stadt Der Gewalt") überzeugten auch ohne die waghalsigen Stunts, die die Fans an Jackie so lieben und wegen denen seine Filme auch mit der dümmsten Story einen noch richtig vom Hocker reißen. Mit "1911 Revolution" schließt er sich dem Historientrend in Chinas Filmindustrie auch gnadenlos an, geht zum Glück geschichtlich nicht ganz so weit zurück wie mit "Little Big Soldier" und probiert sich einmal mehr in einer ernsten Rolle und als Charakterdarsteller. Er macht seine Sache auch sehr ordentlich - genauso wie die vielen anderen Schauspieler dieses chinesischen Blockbusters - kann aber auch mit seiner Leistung einige Schwächen im Drehbuch nicht retten. Der größte Kritikpunkt ist, dass die komplizierten Verhältnisse in China vor und nach der Revolution eigentlich niemandem bekannt sind, der sich nicht explizit mit dieser Thematik auseinander setzt. Und gerade hier wurde der größte Fehler gemacht, indem man alle Ereignisse und zu viele Figuren irgendwie in knapp 120 Minuten Spielzeit unterbringen wollte. Einige Fakten werden nur durch Texttafeln erklärt und nicht bildhaft festgehalten. Zu viele Figuren werden eingeführt, auf die dann nicht mehr weiter eingegangen wird. Wegen genau diesen Punkten kommt der Zuschauer mit einem großen Teil der Story nicht mit und bleibt oftmals mit offenem Mund und lauter Fragezeichen vor den Augen vor dem Streifen hängen. Eine längere Spieldauer wäre für die rundere Erzählweise, zum Schließen einiger Lücken und für eine tiefere Charakterzeichnung sicherlich hilfreich gewesen. Fakt ist, das "1911 Revolution" ein von der Optik her gelungener Kriegsfilm ist, der ohne weiteres mit ähnlichen amerikanischen Streifen mithalten kann allerdings auch eklatante inszenatorische Schwächen aufweist. Interessanter Film Fact ist, dass "1911" so etwas wie Jackie Chans Herzensprojekt war. Es ist sein 100. Film, er ist nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Co Regisseur, Produzent und Actionchoreograph. "1911 Revolution" ist ein Film in dem Jackie Chan mitspielt allerdings kein typischer und von Fans geliebter Jackie Chan Film! Die Doppel DVD erscheint in Amaray Hülle. Neben deutscher Synchro ist auch die Originaltonspur in Mandarin auf der Disc vorhanden. Nebben den deutschen sind auch niederländische Untertitel zuschaltbar. Bild und Ton in Dolby Digital 5.1 kommen gut. Auf Disc 2 findet sich das Bonusmaterial, darunter eine Pressekonferenz zum Kinostart des Films in Hong Kong, ein Making Of und eine B-Roll.

 

(Zvonko)


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