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Watain - The wild huntWatain – The wild hunt

(Century Media)

 

Sämtliche Vorwürfe, die man kommerziell erfolgreichen Black Metal-Bands in der Regel macht, laufen bei Watain ziemlich ins Leere. „The wild hunt“ ist nicht glatt poliert, nicht zwanghaft eingängig  und schon gar nicht berechenbar. Warum sich in den Foren doch viele das Maul über den neusten Watainschen Aderlass zerreißen? Weil das Album anders ist und dadurch eine ganze Menge Angriffsfläche bietet. Mit Album Nummer 5 spielt die Band weniger Black Metal als dass sie atmosphärisch darauf anspielt. Ein paar garstige, von kantigem Drumming getriebenen Ausbrüche der Marke „Reaping death“ hielten zwar Einzug ins Songwriting, aber im wesentlichen überraschen Watain stilistisch. Durch viel Midtempo, viele klassische Metal-Vibes, viel Epik  und morbiden Bombast. Manch einer mag sich bei Stücken wie dem bedächtigen Titeltrack an Bathory erinnern, die künstlerische Grenzenlosigkeit lässt aber mitunter auch an Celtic Frost denken. Besonders “They rode on” hätte man von der Band nie und nimmer erwartet – ob es die überlange unterstrukturierte, von Erik überraschend klar und überzeugend intonierte Lonesome rider-Ballade (Watain unchained?) im Fields of  the Nephilim-Stil aber tatsächlich gebraucht hätte? Ich denke nicht.  Doch hier wie auch bei der abschließenden Bewertung von „The wild hunt“ gehen die Meinungen weit auseinander. Und während ein Teil der Journaille das Album im Allgemeinen und den Track im Speziellen gnadenlos abfeiert, können andere diese Euphorie nur teilweise verstehen. Aus meiner Sicht ist Watain hier nur ein teilweise fesselndes Werk geglückt, mit starken und spannend aufgebauten Stücken wie „Black flames march“ „Sleepless evil“, dem ungestümen „Outlaw“, dem extrem vielseitigen „Holocaust dawn“ aber auch mit nicht immer geglückten Experimenten. Der Opener „De profundis“ (sehr aggressiv, aber mit seltsam technischen Breaks durchsetzt), das eher zahme „The child must die“, das Instrumental „Ignem veni mittere“ und das bereits erwähnte „They rode on“ bringen mein Blut jedenfalls nicht in Wallung – aber Watain mögen den Lebenssaft ja auch viel lieber, wenn er geronnen ist und bis zum Himmel stinkt.

 

(Chris)

 

http://www.templeofwatain.com


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