Thirteen Stars - The White Raven

(Off Yer Rocka/Cargo)

Von Note Eins an ist klar, dass Thirteen Stars sich den großen Namen der 60er und 70er, wie zum Beispiel Thin Lizzy, verschrieben haben. Kritisch bei so einer Liebe für die großen Götter ist der Fakt, dass hier oft mehr kopiert als kreiert wird. Wer gerne seinen Kopf unter einem Cowboyhut verbirgt und im Takt zu Bluesrock nickt, der wird mit "The White Raven" definitiv einige Stunden Spaß haben, für alle anderen ist dann nach spätestens dem zweiten Hördurchgang etwas die Eigenständigkeit zu vermissen, was natürlich nicht heißt, dass hier schlechtes Handwerk geboten wird. Thirteen Stars wissen durchaus was sie tun und tun genau das verdammt gut. Songs wie "Tired Of Waiting" nisten sich direkt in die Hörgänge ein und bleiben dort auch erst mal ein paar Tage sitzen. Zu "Daddy's Girl" lässt es sich bestimmt prima mit altem Ford Mustang durch die Südstaaten fahren und bei "If You're Gonna Break My Heart" wünscht man sich eine Flasche Whisky ins dunkle Zimmer. "Fool's Heart" könnte aus einer Jukebox in einer verrauchten Bar laufen, während sich die Dorfschönheiten auf dem mechanischen Bullen feiern lassen.

Neben Led Zeppelin und Free nennt die Band die Beatles als einen ihrer Einflüsse. Bei all diesen Paten verbindet die Musik vor allem eines: alles treibt nach vorne, nie schaut man zurück oder lässt sich bremsen. Die Texte, die Gitarren, das treibende Schlagzeug, alles nimmt ab Song eins Fahrt auf und macht keinen Zwischenstopp. 

Insgesamt zündet diese Mischung aus Klischees und Liebe zu den Wurzeln und man nickt mit breitem Grinsen zu den Riffs und fühlt sich positiv an Free, Thin Lizzy und Konsorten erinnert. Southern Rock macht also noch immer Laune. Wer daran zweifelt sollte sich "The White Raven" in den Player legen und eine Flasche eiskalten Bieres öffnen.

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(Marvin)