Forever – Forever

Evil Confrontation Records

Mit FOREVER lebt Jonas Wikstrand, hauptamtlich Drummer von Enforcer, seine Vorliebe für AOR und Pop-Rock aus. Im Enforcer Interview (in unserem 2019er Heft) wird er von seinem Bruder Olof schon als „besserer Pianist als Drummer“ geadelt. Auf diesem Album spielt Jonas, mit Ausnahme einiger Backings und Lead Gitarren, alles selbst und ist on Top noch für die (starken!) Vocals verantwortlich. Neben seinem Bruder Olof, ist auch Cousin Johan Wikstrand für ein Solo auf dem Album („Got Me“, erste Sahne!)  verhaftet worden. Musikalische Gene sind in der Familie Wikstrand also ausreichend vorhanden. Wie Anfangs erwähnt, fabriziert Jonas hier sehr eingängigen, teils poppigen und mit tanzbaren Beats unterlegten, AOR/Pop-Rock/Classic Rock. Jonas Stimme klingt ähnlich jugendlich wie sein Bruder, ist aber etwas rauer. Die meisten Songs werden von Piano oder Keyboard Themen getragen, wenn die Gitarren mehr im Vordergrund stehen, lässt sich eine Vorliebe für KISS zur „Dressed To Kill“-Phase nicht ganz von der Hand weisen. Vor allem verbreitet das Album viel gute Laune und Sonnenschein. Von letztem bekommt der, mittlerweile in Texas verheiratete, Exil-Schwede ja jetzt genug. Die Trefferquote der Ohrwürmer ist brutal hoch. Mir gingen „Got Me“, „Train“ und sogar das funkige „Rosebud“ (mit tollem neoklassischen Piano-Thema) einige Tage lang nicht mehr aus dem Ohr. Wenn man „Call Out My Name“ mal mit „One Thousand Years of Darkness” vom neuen (erstklassigen) Enforcer Album vergleicht, kann man sich denken, wer für die eine oder andere Änderung im Sound der Stammband verantwortlich war. Nur das abschließende „Hope“ kann nicht ganz mit den ganzen Hits mithalten. Hier gibt es ein paar Wiederholungen zu viel und es wirkt nicht ganz auskomponiert. Trotzdem, ein tolles Album, der Sommer kann kommen.

(Schnuller)

https://www.facebook.com/jonas.wikstrand