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Tar Pond - Petrol

(Prophecy)

 

Kaum mehr als eine Handvoll Riffs und trotzdem mit Tiefe gesegnet. Songs, die eine selten gehörte Ruhe ausstrahlen, aber dennoch massiv Energie besitzen. Tar Pond schaffenmit ihrem zweiten Realease Erstaunliches.  2015 aus der Taufe gehoben, gehörte neben Coroners Marky ursprünglich auch ein gewisser Martin Ain zum Line-Up, was stilistisch wenigstens näherungsweise auf die richtige Spur führt. Man nehme die zähen Momente von Celtic Frost, ersetze ihren brachialen Habitus durch grungige Lässigkeit (Alice in Chains lassen grüßen!), gebe die doomige Gechilltheit von St. Vitus hinzu, härte das Ganze mit einem fuzzigen Schuss Electric Wizard aus und heraus kommt „Petrol“. Oder zumindest eine ungefähre Ahnung davon, wie dieses zutiefst spartanische, scheinbar in sich ruhende Album klingt.

 

Wie gesagt, es passiert nicht sonderlich viel, die langen Riff-Monologe werden höchstens mal durch psychedelische Anwandlungen (besonders gelungen im Opener) unterbrochen oder von Riff-Verdichtungen weitergetragen und ansonsten vom äußerst gefühlvollen, aber nie gefühlsduseligen Laidback-Gesang getragen. Kann man sicher auch als langweilig bewerten, ich dagegen finde, da ist alles, wirklich alles genau da, wo es hingehört, kein Gramm zu viel. 

 

Man hört überdeutlich: Hier sind alte Recken am Werk, die niemandem mehr etwas beweisen müssen, aber ihr ganzes Gespür für Songwriting in die Waagschale legen. Was für ein reifes musikalisches Statement. Was für eine selten angenehme Erscheinung in Zeiten von Überfluss und Überdruss. "Petrol" ist wohl mein Wohlfühlalbum des Jahres, eine Kategorie von deren Existenz ich bis zu dieser Scheibe noch nicht mal wusste.

 

(Chris)

 

https://www.tar-pond.com


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