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Never ForgetNever Forget

(Koch Media)

 

Lou Diamond Phillips ist in letzter Zeit so etwas wie der personifizierte Sonntagnachmittagfilm. Red Water, Bermuda Dreieck und wie sie alle heißen – Filme mit Phillips besitzen in der Regel vor allem zwei Eigenschaften: Sie sind völlig harmlos, aber dabei nie richtig scheiße. Never Forget – Mörderische Gedanken macht da keine Ausnahme. Man setzt uns eine kammerspielartige Pseudo-Handlung im Wald vor, deren vermeintliche Twists zum Teil derart durchschaubar sind, dass man beinahe Mitleid bekommt…

 

Steven (Phillips) erwacht aus seiner Ohnmacht und findet sich selbst mitten in der Natur und kopfüber an einem Baum pendelnd wieder. Seine Fesseln kann er zwar schnell lösen, nicht jedoch die Frage nach seiner Identität, seiner Vergangenheit oder dem Grund seiner Anwesenheit in diesem abgelegenen Waldstück. Noch bevor Steve einen halbwegs klaren Kopf fassen kann, taucht ein angeblicher Freund auf, der ihn – mit einem Revolver bewaffnet – beschuldigt, mehrere Menschen kaltblütig ermordet zu haben, darunter auch die Ehefrau des Unbekannten, welche sich in Steves Amnesie-Visionen jedoch als seine eigene Frau zu entpuppen scheint. Schnell wird klar, dass einer der beiden scharf auf die Frau des anderen gewesen sein muss, was dann wiederum in einem Blutbad (irgendwelche, nicht näher zu identifizierenden Gestalten mussten wohl auch dran glauben) endete.

 

Besonders amüsant an Never Forget ist der Umstand, dass offenbar beide Männer nicht die geringste Ahnung haben, was, und vor allem wohin sie wollen, geschweige denn, wo sie sind. Folgerichtig wandern sie auch erst einmal im Kreis und keifen sich daraufhin in unnachahmlicher Sechstklässlermanier gegenseitig Schuldzuweisungen entgegen. Dass aus dieser Ausgangssituation kaum etwas werden konnte, dürfte wohl Jedem klar sein. Als Kurzfilm von vielleicht 30 Minuten hätte diese Idee womöglich fruchten können, in einem abendfüllenden Spielfilm verlieren sich jedoch alle guten Ansätze im Leerlauf der Bedeutungslosigkeit.

Wie bereits angedeutet, mag man Never Forget nicht wirklich als Totalausfall abstempeln, dazu macht das Anschauen dann doch zuviel Spaß – zumindest im Vergleich zum restlichen Sonntagnachmittagprogramm. Vom großen Wurf ist der Film allerdings so weit entfernt, wie von seinem Vorhaben, den Zuschauer bis zuletzt an der Nase herum zu führen. Für verregnete Tage geht die DVD dank solider Bild- und Tonqualität (Deutsch/Englisch 5.1), einiger Extras (Behind the Scenes, Slideshow, Trailer, Trailershow) und humanem Preis aber voll in Ordnung.

 

(mosher)


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