Cornerstone – Reflections

Atom Records

Etwas verspätet landet das Album „Reflections“ der Österreicher(innen) CORNERSTONE bei mir auf dem Stapel. Für unser Magazin ist das Quartett auch nur am Rande interessant, hat es sich auf dem dritten Album doch eher der Sparte Pop-Rock/AOR  verschrieben. Produziert wurde „Reflections“ von Harem Scarem Sänger Harry Hess, der u. a. auch schon als Produzent für Muse und Billy Talent tätig war. Bei vielen der Songs hat man den Eindruck, dass man sie vor 30 Jahren schon mal im Radio gehört hat, andererseits klingen sie nie abgekupfert oder offensichtlich geklaut. Gut reproduziert trifft es wohl am besten. Die Brüder Michael (Bass/Keys) und Steve (Guit) Wachelhofer schütteln sich auf „Reflections“ zehn radiotaugliche Rocknummern aus dem Ärmel, wie ich sie in dieser Art im Radio gerne öfter hören würde. Schön auch die allgegenwärtigen 80er lastigen Keyboards, die mich immer mal an Cutting Crew oder Mr. Mister denken lassen. Achtung ist bei eingangs erwähnter Stilbeschreibung geboten, denn „Reflections“ dürfte auch für AOR Fans im unteren Bereich der Härteskala stehen und verlässt diese auch schon mal ganz in Richtung Pop („Whatever“) oder funkig Tanzbares („True Confessions). Meistens präsentieren sich CORNERSTONE rockig und mit guten Gespür für eingängige Refrains und leicht melancholischem Unterton. Einziges kleines Manko ist Frontfrau Alina Peters, die im Mix öfter mal etwas dünn und brav oder einfach zu wenig nach Rock’n Roll klingt. Wer hier noch nicht aufgehört hat zu lesen, wird an Songs wie „Nothing To Lose“, „Heart On Fire“ oder „Northern Light“ durchaus Gefallen finden. Ein Freund meinte, es würde im Kaufhaus als Hintergrundbeschallung nicht weh tun, meine Frau sah mich fragend an und schob erst mal Evil Invaders in den Player im Auto…ich finde „Reflections“ aber gar nicht so schlecht, im Gegenteil.

(Schnuller)

http://www.cornerstone.co.at/