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Der Killer in mirDer Killer in mir

(Ascot Elite Entertainment)

 

Bereits seit früher Kindheit hat Luke mit inneren und äußeren Dämonen zu kämpfen. Die Eltern trennen sich, er selbst wird Zeuge eines brutalen Gewaltverbrechens, und so flüchtet sich der Junge in seine Phantasie, wo er auf Daniel stößt. Dieser scheint Lukes Leben einen Sinn und eine Richtung zu geben, doch als der imaginäre Freund ihn dazu treibt, beinahe seine Mutter zu töten, verbannt Luke Daniel aus seiner Gedankenwelt und sperrt ihn symbolisch weg. Jahre später fühlt Luke sich erneut mit dem Rücken an die Wand gedrängt. Seine Mutter ist an Schizophrenie erkrankt und er sieht sich dem Druck des Colleges ausgesetzt. Aus all dem Stress weiß Luke nur einen Ausweg: Er holt Daniel zurück. Und dieser zeigt sich teuflischer als je zuvor…„

 

Fight Club für die Instagram Generation“ – weder wird Der Killer in mir diesem Werbeslogan gerecht, noch umgekehrt. Denn natürlich ist es unfair, einem Indie-Streifen den Vergleich mit einem der konsenstechnischen Top-Filme aller Zeiten in den Rucksack zu packen und damit unerfüllbare Erwartungen beim Publikum zu schüren. Andererseits greift dieser Vergleich bei aller Übertreibung dennoch viel zu kurz. Denn Adam Egypt Mortimers (was für ein Name!) Regiearbeit bietet weit mehr als das imaginärer-Freund-Thema und muss sich erst recht nicht als Projektionsfläche einer zu den allerweitesten Teilen pervers oberflächlichen Instagram-Weltsicht bezeichnen lassen.Mit einer Charakterstudie hat Der Killer in mir freilich ähnlich viel zu tun wie die gemeine Social-Media-Influencerin mit natürlicher Schönheit, aber die Zeichnung der Figuren geht schon ungleich tiefer als es in solcherlei Produktionen Gang und Gäbe ist. Besonders die Entwicklung der Protagonisten – oder sollte man besser sagen: ihrer verschiedenen „Ichs“ – kann sich sehen lassen und bietet den nicht unbedingt bekannten, dafür aber umso namhafteren Darstellern (es handelt sich um die Söhne von Arnold Schwarzenegger sowie von Susan Sarandon und Tim Robbins) die Gelegenheit, sich an allen Fronten zu beweisen und sich dabei durchaus beachtlich aus der Affäre zu ziehen.Neben der familiären Vorbelastung werden sich Genreliebhaber vor allem an den Ausflügen in Clive Barker’sche Unterwelten und in wildeste Bodyhorror-Gefilde erfreuen, die mehr als einmal Erinnerungen an Größen wie David Cronenberg aufkommen lassen.

 

Der Film geizt nicht mit Effekten, auch der derberen Sorte, setzt sie dabei aber nicht übertrieben, sondern äußerst gezielt ein, was die Wirkung nur umso eindrucksvoller gestaltet. Den Realitätsanspruch lassen wir hier einmal außen vor, denn die Meinung studierter Psychologen zu den medizinischen Ansätzen des Films sowie gelegentliche Logiklöcher in der simplen, aber effektiven Story sollen den Filmgenuss keineswegs schmälern.Man muss sich ein wenig in Der Killer in mir hineinfinden und die Ausgangssituation sowie die Erzählweise annehmen. Was man im Austausch erhält, ist ein knackiger, bestens produzierter und gut gespielter Mix aus Mystery, Horror, Thriller und Drama, der nie langweilig wird und im letzten Drittel regelrecht eskaliert.

 

Die Ascot-DVD hält neben dem bereits angesprochenen Slogan auch ein mindestens ebenso unpassendes Cover bereit, verfügt dafür aber über ein solides Bild und ordentlichen Sound.

 

(mosher)


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