Scavenger – Beyond The Bells

No Remorse Records

An “Beyond The Bells” haben SCAVENGER eine ganze Weile herumgeschraubt, was sich definitiv gelohnt hat. Seit der Reunion 2018 ist eine ganze Menge passiert. Gravierend war, dass sich mittlerweile die beiden Gründungsmitglieder Luc Ebinger (Drums) und Gitarrist Marc Herremans aus der Band verabschiedet haben, allerdings nicht ohne den verbliebenen Mitgliedern ihren Segen zu geben, die Band unter dem Namen SCAVENGER weiter zu führen. Der größte Unterschied zur ersten Inkarnation der Band in den 80ern, ist der Posten am Mikro, denn da steht jetzt mit Tine Callebaut eine Dame. Streng genommen kann man mittlerweile von einer komplett neuen Band sprechen. Musikalisch ist man aber nicht so weit vom 1985 erschienen einzigem Album „Battlefield“ weg. Damals wie heute findet man von melodischem Hardrock/Metal bis zu speedigen Songs alles. Bei aller Liebe zu den 80ern, gehört „Battlefield“, zumindest in meinen Ohren, nicht zu den großen Klassikern. „Beyond The Bells“ hat definitiv mehr zu bieten. Die Songs sind alle großartig arrangiert, beinhalten sehr oft überraschende Wechsel und besonders die Gitarrenarbeit und die Leads sind wirklich erste Sahne. Beim Cover, den Songs und der Produktion kann man durchaus einige Parallelen zu Enforcer ausmachen, wie im Refrain von „Crystal Light“ eindeutig zu hören ist. Auch Tines Vocals klingen hier und da noch etwas schmächtig, wie das bei den frühen Enforcer auch der Fall war. Allerdings hat sie seit der „Backslider“ Single (2020) merklich an sich gearbeitet. Auf „Beyond The Bells“ zünden alle Songs. Schnelle Sachen (Black Witchery, Defiler), ebenso wie melodisches (Streetfighter, Hellfire) und alles was dazwischen liegt (Slave To The Master, Crystal Light) ebenfalls. Hier ist alles erstklassig in Szene gesetzt. Großartig!

(Schnuller)

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