Mauern der Gewalt
(Ascot Elite)

„Starred up“ nennt man es in England, wenn ein Minderjähriger vorzeitig vom Jugendknast ins Erwachsenen-Gefängnis verlegt wird. So ein „Aufsteiger“ ist Eric. Der 19jährige ist hochaggressiv, eine tickende Zeitbombe. Er kennt die Tricks, weiß wie man aus Alltagsgegenständen Waffen baut und wo man sie versteckt. Seine explosiven Gewaltausbrüche gegen Wärter und Gefangene stören immer wieder die geregelten Abläufe. Und damit kommt er dem führenden Knastdealer in die Quere, der um sein Geschäft fürchten muss. Denn gute Deals klappen nur, wenn Frieden herrscht im Flügel. Eric kapiert die Zusammenhänge noch nicht, aber einer weiß genau, wie der Hase hier drin läuft: Nev, Häftling, Alphamann – und Erics Vater …

Dem Knastfilm „Mauern der Gewalt“ merkt man die Authenzität an. Gerade zu Anfang, als eigentlich typische Szenen gezeigt werden, wie sich der neue Häftlichg ausziehen und einer Leibesvisitation unterziehen muss, wähnt man sich ab und zu schon in einem Dokumentarfilm, da hier keine bunten Hollywood Farben gestreut werden, keine dramatische Musik aufspielt sondern nur roh die Handlungen gezeigt wird. Das passt wunderbar, stammt doch das Drehbuch von Jonathan Asser, der selbst jahrelang Aggressionstherapeut in solch einem Gefängnis war.
Im weiteren Verlauf werden die Machtstrukturen innerhalb  der Anstalt immer deutlicher und es ist vorprogrammiert, dass Hauptdarsteller Jack O Connell als unangepasster Eric hier mehrfach anecken wird. Zudem gibt es noch psychologische Denkanstöße durch die komplizierte Vater Sohn Story. Die Darsteller überzeugen jedenfalls auf ganzer Linie und die Kampfszenen sind genauso roh, wie die Titelgebenden Mauern.
Ein richtig guter Knast Film, der authentisch rüber kommt und fernab von Hollywood Filmen einfach nur knallhart aufzeigt, wie es in solchen Anstalten zugehen kann.

Die DVD hat ein 16:9 Bildformat, Dolby 5.1 Ton und besitzt als Extras u.a. eine Trailershow und Interviews.

(Röbin)