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Die größten NaturgewaltenDie größten Naturgewalten

(Polyband)

 

Der Klimawandel und seine Folgen dürften auf die vorderen Ränge der gesellschaftlichen Top-Themen aboniert sein, bis es der Menschheit endlich gelingt, sich selbst und alles weitere Leben auf unserem Planeten auszulöschen. Polybands DVD-Veröffentlichung "Die größten Naturgewalten" erlangte allerdings darüber hinaus eine weitere, traurige Aktualität, da der Verkaufsstart in eine Zeit fiel, als die Medien weltweit von dem verheerenden Erdbeben in Japan und seinen schrecklichen Folgen beherrscht wurden. Als wäre dies allein nicht bereits tragisch genug, beginnt die drei Folgen beinhaltende DVD ausgerechnet mit der Episode über Erdbeben, daraufhin folgen die Themen Vulkanausbrüche und Wirbelstürme. In jeweils 45 Minuten erklären Forscher und Wissenschaftler den Ablauf der Naturgewalten und wie weit man heutzutage ist, wenn es darum geht, frühzeitig bevorstehende Beben, Ausbrüche oder Wirbelstürme vorherzusagen. Im Kern geht es also um den technischen Aspekt, doch selbstverständlich bekommt der Zuschauer auch beeindruckende Katastrophenbilder zu sehen. Doch auch wenn es in der Natur der Sache liegt, dass authentische Aufnahmen von Erdbeben und anderen Naturgewalten nie hollywoodreif inszeniert sind und stattdessen unscharfe, wackelige Bilder liefern, mag sich dennoch eine gewisse Enttäuschung beim Publikum breit machen, da man aufgrund der Quantensprünge, die das Doku-Genre hinsichtlich der Qualität und der gebotenen Schauwerte in den vergangenen Jahren hingelegt hat, doch sehr verwöhnt ist. Und so steigt die Erwartungshaltung dann vielleicht doch manchmal ins Unerfüllbare. Auf der anderen Seite tun die drei Episoden allerdings auch so einiges dafür, sich von den Referenzwerken ihres Metiers reichlich abzugrenzen und erinnern zum Teil mehr an jene Lehrfilme, zu deren Rezeption man zu Schulzeiten genötigt wurde, denn an all die großartigen Naturdokumentationen, die zweifelsohne einen gewissen Anspruch beim Publikum geweckt haben. Hier ist ganz einfach alles mindestens eine Nummer kleiner. Neben dem rein optischen Vergnügen verzichtet man - dem Thema angemessen - auch auf inszenierte Abschnitte oder gar Spielszenen, die den Sehgenuss ansonsten reichlich steigern. Und auch die Ohren müssen so einige Abstriche hinnehmen, schon die Musikuntermalung wirkt zum Teil etwas unbeholfen. Vor allem aber bei der Sprecherwahl kann die Reihe nicht ansatzweise mit den Branchenführern mithalten. Dabei hängt natürlich auch die Glaubwürdigkeit zu weiten Teilen an der Stimme, die einem das Gesehene erklären soll. Macht etwa ein Rolf Schult den Mund auf, hängt man sofort an seinen Lippen und kauft ihm die gespielte Kompetenz ohne weiteres ab. Ohne einen solchen Top-Star am Mikro büßt eine Dokumentation automatisch viel von ihrer Wirkung ein - selbst wenn der Informationsgehalt fehlerfrei, lückenlos und interessant ist. Was dann am Ende dabei rauskommt, ist eine Reihe, die für wirklich am Thema Interessierte sehr viel bietet, die jedoch zum unbedarften Anschauen nicht wirklich zuschauerfreundlich und aufgemotzt genug daher kommt. Je nach Erwartungshaltung können Die größten Naturkatastrophen also durchaus begeistern oder enttäuschen.

Die DVD hingegen bewegt sich genau zwischen diesen beiden Extremen und liefert solides Handwerk ab. Dass die Originalaufnahmen zum Teil qualitativ abfallen, versteht sich von alleine, der deutsche Stereoton ist in Ordnung, nur Extras konnte Polyband leider keine ausgraben.

 

 

(mosher)


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