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Martyrion - Our DystopiaMartyrion - Our Dystopia

(Boersma Records)

 

Das zweite Album „Our Dystopia“, der Nordrhein-Westfälischen Melodic Death Formation MARTYRION, weist mit 69:18 Minuten schon mal eine beachtliche Lauflänge auf. Seit 2006 versucht sich die Kölner Truppe, die mittlerweile bei dem kleinen Essener Label Boersma Records untergekommen ist, bereits am epischen, kriegerischen Melodic Death Metal, der mir trotz seiner gesunden Crossover Attitüde etwas zu unausgegoren rüber kommt. Klingen sie nach dem Intro, im zweiten Track „In the End“, rein von der Akustiksektion her gesehen, noch ein wenig nach ARCH ENEMY, nudelt die Instrumentalsektion die, leider viel zu uninspirierte Musik alsbald gelangweilt und unspektakulär herunter.

 

Die Gesangsperformance von David Schäfer, der seit 2013 ins Mikro haspelt, ist erschreckend grottig. Sie ist rau gehalten, durchaus abwechslungsreich, aber eben auch alles andere als gut und gerät sehr schnell an ihre Grenzen. Die Unbeständigkeit in Davids Stimme ist weder wegzudiskutieren noch zu entschuldigen. Er liegt vor allem bei den höheren Tonlagen des Öfteren mal gnadenlos daneben. Martyrion - BandRein von der instrumentalen Seite her betrachtet, ist das dargebrachte Material auf „Our Dystopia“, mit seinem 12-seitigen Booklet inklusive des kompletten Textmaterials, teilweise gar nicht mal so schlecht, aber was nützt das schon, wenn das Gesamtpaket nicht stimmt. Die Bridges sind oftmals zu langweilig, oder zu gleichförmig gehalten und lösen bei mir nicht mehr als ein negierendes, dystopisches Kopfschütteln aus. Die hymnische, melodische, aber durchaus auch mal härtere Gangart ist meist nicht stimmig miteinander kombiniert, der eigentliche Antriebsmotor einer Metaband, nämlich das Schlagzeug kommt nicht so richtig in die Gänge und überträgt kaum Druck auf die übrige Rhythmusfraktion. Die häufigen Geschwindigkeitswechsel, wie auch die wenigen, guten Soli können die musikalische Ausrichtung nicht mehr aus ihrer postapokalyptischen Lethargie retten. Dafür passiert einfach zu wenig in der Musik.

 

„Our Dystopia” birgt durchaus einige gute Ansätze, die MARTYRION allerdings nicht konsequent genug weiterverfolgen. Der nervende Gesang tut mir allerdings nach einiger Zeit so richtig in den Ohren weh. Das kann jede Anfänger-Demoband besser. Ich empfinde Davids Gesang gar als richtigen Störfaktor der Band und unpassend für die musikalische Ausrichtung des Kölner Quintetts. Da zieht es mir alles zusammen. Martyrion - Band1Lediglich der Klargesang von Gastsänger Julian Jung im siebten Track „From Reality into Fear“ ist astrein gewählt und wirklich ansprechend performt. Mit Julians Gesang klingt die Musik gleich viel wohler in meinen Ohren. Leider hat man ihm nur kleinere Zwischenpassagen in diesem einen Track zugeteilt. MARTYRION schaffen es ansonsten zu keinerlei Zeitpunkt, mich auch nur ein kleines bisschen mitzureißen. Selbst das Instrumental „The Storm“ klingt hier eher wie ein laues Lüftchen.

 

(Janko)

 

www.martyrion.com


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