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Choroba - Integral

Choroba - Integral

(Eigenproduktion)

 

CHOROBA, was aus dem polnischen übersetzt so viel wie Krankheit bedeutet, haben sich erst vor knapp zwei Jahren gegründet. Von daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Zwei-Mann-Projekt aus Mühlheim a.d. Ruhr noch immer ohne Label dasteht. Oder etwa doch? Nach ihrem 2016er Erstschlag „Infiziert“, stellt das neue Werk „Integral“ folglich ihr zweites Komplettalbum dar. Das Nordrhein-Westfälische Melodic Black/Death Metal Duo arbeitet mit epischen, recht langen Tracks (6:04 bis 7:50 Minuten), die ihre ganz eigene Dynamik und sinistere Atmosphäre entwickeln. Zum Teil mit deutschen, zum Teil mit englischen Texten versehen und dreistimmig vorgetragen, bietet die saubere und recht ordentliche (Eigen-)Produktion atmosphärischen Black/Death Metal, der die Konzeptionen beider Genres voll auskostet und sogar noch etwas weiter über den Tellerrand (z.B. Richtung Gothic) hinauszublicken vermag. Stilistischen Hilfsmitteln wie zum Beispiel Keyboard hat man jedoch gänzlich entsagt.

 

„Integral“ bietet ebenso rasante und wütende Sequenzen, wie auch ruhigere, anmutige oder gar spacige Passagen. Häufig treibt jedoch Captain-P, der sich für sämtliche Instrumente verantwortlich zeigte, mit seiner rasenden Felldrescherei die jeweilige musikalische Textur zu Höchstleistungen an. Dass der Multiinstrumentalist so einiges auf dem Kasten hat, steht mal gänzlich außer Frage. Aber auch der Ideenereichtum, den man in „Integral“ hat einfließen lassen, zeugt von Know-how und intelligentem Spielwitz. 

Choroba - Band

So ist „Alienated“ zum Beispiel ein garstiger Song, mit männlichem Screaming und Growling, sowie dem lieblichen Einsatz einer nicht näher benannten Sängerin geworden, der seine träumerischen Aspekte immer wieder durch wütende Gitarren- und Drumgewitter aushebelt. Wohingegen „The World Has Moved On” ein wuchtiger und deftiger Oldschool Black Metal Track mit ruhigem, gesprochenen Mittelpart und dem bereits angesprochenen weiblichem Klargesang geworden ist, der im Anschluss noch eine einwandfreie, atmosphärische Gitarrenarbeit aufweist. Ohnehin muss ich an dieser Stelle mal die exzellente und versierte Handhabung der Saiteninstrumente loben, die immer wieder deutlich hervorsticht.

 

Stefan Schlegs’ Gesangsperformance begrenzt sich dabei hauptsächlich auf biestigen, ketzerischen, zusammenhängenden und langgezogenen Kreischgesang, kann aber schon mal, wenn auch selten, in gesprochene Parts oder gutturales Growling ausarten. Aber auch einen gewissen Groovefaktor, wie in den beiden aufeinanderfolgenden Tracks „Versunken“ und „Spür mich“ kann man dem Duo kaum in Abrede stellen. Zum Schluss hat man mit dem längsten Track des Albums „Falling from Space“ noch ein episches und feinsinniges Instrumental auf das Album gepackt.

 

(Janko)

 

https://web.facebook.com/chorobametal/


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