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Marduk - ViktoriaMarduk - Viktoria

(Century Media)


Hart, schnell, brutal, wild, verstörend und verdammt intensiv ist auch der neueste Studio-Kadaver des blasphemischen Black Metal Foursome MARDUK aus Norrköping im Südosten Schwedens. Seit sich die antichristlich eingestellten Schwarzheimer im Jahre 1990 zu einer diabolischen Horde Extrem Metaller zusammenschlossen, haben sie ganze 14 Studioalben veröffentlicht. Zwar hat sich die Institution MARDUK durch höchst zweifelhafte Äußerungen und Kontakte, die nach dem rechten Lager schielten, in der Vergangenheit nicht immer nur Freunde gemacht, aber man hat sich davon unterdessen zumindest verbal distanziert. Ob und wie viel letztlich noch in den Köpfen der Mitglieder hängen geblieben ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Das zu be- oder verurteilen kann aber auch nicht die Aufgabe eines Rezensenten sein. Es sollte rein um die Beurteilung der Musik gehen und diese offenbart im Falle von „Viktoria“ mal wieder einen musikalischen Tornado der Extraklasse.

MARDUKs‘ kompromissloser, schnörkelloser und unorthodoxer Extrem Black Metal, der von vielen Anhängern der Szene nicht akzeptiert wird, versetzt dem Hörer von Sekunde eins an eine ordentliche Tracht Prügel. Voller unterschwelliger Bosheit peitschen sie ihre neurotischen Melodien wie besessen über die zerklüfteten musikalischen Landschaften und verzichten dabei fast gänzlich auf elektronische Effekthascherei. Voller Hingabe und Überzeugung setzen die schwedischen Blast Götter auf furiose Geschwindigkeiten, können wie zum Beispiel bei „Tiger I“ aber auch ruhiger, was ihnen richtig gut zu Gesicht steht. Ein eindringlicher Song mit angespannter, bedrohlicher Aura. Auch das Albumfinale „Silent Night“ fährt diese ruhigere Schiene. „Viktoria“ hinterlässt ansonsten aber nicht als verbrannte Asche, ist also überwiegend rücksichtslos, unnachgiebig und teilweise gar von abartiger Raserei gekennzeichnet. Da setzt das analog aufgenommene Schlagwerk dem Ganzen die Krone auf. Organischer, dichter Sound, bockstarke, durchdringende Gtarrenarbeit, schizoide Loops und herrisch drakonische Vocals geraten in die Schnittmenge zwischen dogmatischer Rücksichtslosigkeit und grimmiger Entschlossenheit. Dass man hierbei eine Finesse und Reife der Sonderklasse an den Tag legt, darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Photo Credit: Jens RydénDas infernale Quartett ist in den 28 Jahren ihres Bandbestehens auch kaum einen Millimeter von ihrem puristischen Stil abgewichen. O.k., man hat seinen Sound und seine Fähigkeiten natürlich immer weiter verfeinert, diverse Thrash, Death und Grind Elemente in den ureigenen Klangkosmos integriert und kann sich mittlerweile zu den Virtuosen auf seinem Gebiet zählen, dem Mainstream hat man sich dabei aber noch nie angebiedert. Ein Teil der geldgierigen Wirtschaft wollte und wird man nie sein. Dennoch muss ich zugeben, dass mir die neun Songs ziemlich gut reinlaufen und sie sich nachhaltig in meinem Gedächtnis festsetzen können.

MARDUKs‘ oftmals blasphemischen Ansichten drehen sich seit jeher um sämtliche Aspekte des Krieges (in der Hauptsache WWII), der Weltgeschichte, des heuchlerischen Christentums, sowie um Satanismus im weitesten Sinne. „Viktoria“ sei jedoch kein Standpunkt. Das Album ist lediglich ein Spiegelbild der Geschichte, so wie sie geschehen ist, sagt Gründungsmitglied / Gitarrist Morgan Håkansson und eine ehrliche Reflektion der Musik und der Texte. Es ist ein vielseitiges, aber auch zerstörerisches Album geworden, das durchgehend auf hohem Niveau agiert. Das, absichtlich minimalistisch gehaltene Coverartwork zu „Viktoria“ stammt von Frontkratzbürste Daniel ‘Mortuus’ Rostén (seit 2004 bei MARDUK), der damit den Zweck verfolgte, dass das Cover hervorstechen und in Erinnerung bleiben sollte. Seit dem 2004er „Plague Angel” ist es Tradition im Hause MARDUK sich in den ehrwürdigen Endarker Studios des ehemaligen Gitarristen und jetzigen Bassaxtschwingers Magnus ‘Devo’ Andersson zu versammeln, um dort gemeinsam seine Scheiben aufzunehmen. Engineering, Mixing und Mastering inbegriffen. Hier konnte man die volle Kontrolle, den Überblick und die nötige Ruhe wahren und den Bearbeitungsprozess zur Formvollendung des 32:54 Minuten wirbelnden MARDUK 14.0 in den eigenen Zügeln halten, so Håkansson. Vielleicht ist das der Grund, warum MARDUK mit „Viktoria auf ihre harsche Art absolut sauber im Flow liegen. In der mesopotamischen Mythologie war Marduk übrigens ein Stadtgott von Babylon, der zum Oberhaupt aller Götter gewählt wurde, nachdem er die Göttin Tiamat besiegte, spaltete und aus ihren beiden Teilen Erde und Himmel formte.

(Janko)

https://www.facebook.com/Mardukofficial
http://marduk.nu/

 

 

Checkt hier den Einstiegssong zu "Viktoria":

Werwolf:
https://www.youtube.com/watch?v=tHP2HTJH7K4

 


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