Crashdiet – Rust
Frontiers Records
Fünf Alben und vier Sänger sind eine reife Leistung und besonders für eine Sleaze Band, die hauptsächlich vom Gesang und dem Frontmann lebt, ein Todesurteil. CRASHDIET haben das Kunststück geschafft jedes Mal einen geeigneten Ersatz am Mikro zu finden. Während (!!!) der letzten Tour, die durch den plötzlichen Tod des Managers kurzfristig via Crowdfunding finanziert wurde, verabschiedete sich der letzte Sänger Simon Cruz und ward nicht mehr gesehen. Nach vier Jahren Pause präsentierte die Band Ende 2017 den neuen Sänger Gabriel Keys und die neue starke Single „We Are the Legion“, die auch auf dem neuen Album zu finden ist. Keys klingt seinem Vorgänger recht ähnlich, wirkt auf der Bühne aber etwas weniger abgehoben und „normaler“, als Cruz mit seinem extravaganten Iro. Auf „Rust“ sind die klassischen Diet-Trademarks nach wie vor zu hören. Extrem eingängige Songs, die man nach dem ersten Hören meistens gleich mitsingen kann. Kombiniert mit der rifflastigen Gitarrenarbeit von Songwriter Martin Sweet lassen die Songs auch eine gewisse Härte nicht vermissen. Mit „Reptile“ gibt es sogar mal eine richtige Uptemponummer. Der Opener und Titelsong zündet zwar nicht durchgehend, an Ohrwürmern hapert es auf „Rust“ allerdings nicht. Das schon angesprochene „We Are the Legion“ ist ein Live Kracher, mit „In The Maze“ und „Waiting For Your Love“ hat man zwei starke, etwas ruhigere Songs am Start und „Crazy“ startet punkig und schlägt mit einem zuckersüßen Refrain zu Buche. CRASHDIET haben mit „Rust“ wieder ein sehr gutes Album am Start, können aber nicht mehr ganz zu ihren ersten drei Meisterwerken aufschließen. Lediglich das Albumcover gehört ganz klar nicht zu den Highlights der Discographie. Welcome Back, Jungs!
(Schnuller)