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Defected Decay - Troops Of AbominationDefected Decay - Troops Of Abomination

(Silent Watcher Records)

 

Wer auf verruchten, dreckigen und bulligen Old School Doom/Death Metal steht, kommt bei der 2019 gegründeten Zwei-Mann-Armee DEFECTED DECAY und ihrem Zweitschlag "Troops Of Abomination" voll auf seine Kosten. Das musikalische Kriegstreiben der Nordrhein-Westfalen, welches gegenüber dem Debüt "Kingdom Of Sin" nochmals einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht hat, föhnt nämlich oberlässig aus den Endtöpfen. Der rohe und raue DE-Doom/Death aus Hattingen, der mich in manchen Momenten ein wenig an MEMORIAM oder gar OBITUARY denken lässt, ist so richtig schön authentisch, kaltschnäuzig, halbverwest und vor allen Dingen pure fucking Old School!

 

Die zehn neuen Anti War Themes der Kriegsmaschine DEFECTED DECAY besitzen diesen gewissen Kick und versprühen ihren ureigenen, unverkennbar traditionellen Flow aus tiefem Schmerz und geächteter Gewalt. Trotz der grobschlächtigen und abgefratzten Spielweise besitzen die Songs generell zugängliche Strukturen, die sich den endzeitlichen Groove mit dem Schaufelbagger draufgeladen haben. Daniel Funkes kaltes, galliges Geröchel befindet sich dabei im steten Gefechtswechsel mit seinem halbverwesten, rauchig-heiseren Retro Todeshauch, der dabei so dermaßen toxisch klingt, als habe ihm ein Geschoss den halben Rachen zerfetzt. Die Rhythmusfraktion, die lediglich aus Dirk Padtberg besteht, welcher erneut sämtliche Instrumente einspielte (von den beiden Gastgitarrenauftritten von K. (OMEGAVORTEX), sowie Thomas Schmitz (ENEMY WITHIN) einmal abgesehen), klingt dabei exakt so, wie es das ausdrucksstarke Kriegsgeschehen des Coverartworks vorgibt. Dirk Padtberg / Foto: Dominik Sikora (441Designs)Lässt man dem erforderlichen Dezibel Bereich des Panzerbrechers freien Lauf, so kann man das Geballer und die Einschläge der "Troops Of Abomination" beinahe körperlich spüren. Sirenen, abstürzende Propeller-Flugzeuge und Flakgeschütze inklusive. Padtberg feuert, neben den übelst geil gezockten, tief ins Souterrain getunten Badass Bonesaws immer wieder groovige Maschinengewehrsalven auf die Drum-Kessel ab. Von doomigem Schwermetall bis hin zu brutalem Death Geballer bekommt der geneigte Hörer hier also sämtliche Spielarten dargeboten.

 

Die Produktion zu "Troops Of Abomination", die von den beiden Ruhrpottlern Dirk und Daniel höchstselbst vorgenommen wurde, ist zwar sicherlich nicht bis ins Detail ausperfektioniert, das soll sie aber auch gar nicht, denn genau das macht den Reiz dieser authentischen und arschtight gezockten Scheibe aus. Das erkannte wohl auch Dan Swanö in seinem Unisound Studio im schwedischen Örebro, der den Sound beim Mastern genau so erdig und agonistisch beließ, wie er rüberkommen sollte. Immer wieder werden schwere melodische bis melancholische OBITUARY-Leads zwischen die bedrohlich-apokalyptischen Rhythmen geschoben, deren häufig wiederholende Loops, auch nach mehreren Durchgängen keinerlei als Abnutzungserscheinungen aufweisen. Daniel Funke / Foto: Dominik Sikora (441Designs)Diese alten Knochensägen sind noch immer messerscharf und schneiden saftige Brocken aus dem Fleisch. DEFECTED DECAY haben diesen halbverwesten Old School Vibe unbestreitbar auf perfekte Weise eingefangen. Auf solch "geschmeidige" und dynamische Weise gelingt das heute kaum noch jemandem. Wäre das 49:41Minuten rotierende "Troops Of Abomination" in den ersten Zuckungen der 90er erschienen, wir hätten es heute mit einem echten Death Metal Klassiker zu tun! This Is German Anti War Doom/Death...let's leed these warpigs to Hell...!!!

 

(Janko)

https://www.facebook.com/DefectedDecay

https://www.instagram.com/defecteddecay/

 

 

Checkt das Track-Video zu "Beyond All Comprehension" hier an:

https://youtu.be/YWZ4u9qUeDs


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