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Riverside -IDentity

(Inside out)

 

Lange keinem Riverside-Album mehr wirklich und tatsächlich Aufmerksamkeit geschenkt. Insofern kann ich kaum sagen, inwieweit sich „IDentity“ von seinen Vorgängern unterscheidet. Was ich aber sagen kann, ist: die Scheibe ist hochgradig gelungen und selbst ein Wort wie „genial“ scheint angesichts der kompositorischen Klasse nicht zu hoch gegriffen. Verbrochen hat dieses Meisterwerk hauptsächlich Mastermind Mariusz Duda. Seine kribbeligen Bassläufe geben dann auch mehr als die Gitarren den Ton an und seine gefühlige Stimme ist es auch, die enormen Raum einnimmt und den Hörer ein ums andere Mal emotional zu fassen bekommt.

 

Sagenhaft gut gelingt das in „Big Tech Brother“, dessen erhebenden, einfach nur großartigen Refrain ich wohl nie wieder aus dem Schädel kriege. Da wird sich der phantastische Chorus des leicht orientalisch angehauchten „I’m done with you“ wohl ebenfalls ansiedeln – verkopft ist hier dennoch höchstens mal ein Instrumentalpart, ansonsten gibt es hier ganz großen Gemütsprog mit teils deutlicher 8oer-Schlagseite (Friend or foe?") zu bestaunen, der in weiten Teilen schlichtweg mitten ins Herz trifft. Falls die Frage aufkommt, Metal ist hier nur wenig, aber das hindert die Musik nicht daran, immens intensiv zu sein. Riverside können aber auch poppig, „Self aware“ klingt luftig und zwingend wie dereinst Rush.

 

Fast unnötig zu erwähnen, dass auch hier die Hookline besticht. „Landmine blast“ stellt mit harten Bass-Anschlägen und verdrehter Taktung zur Abwechslung die Rhythmik in den Vordergrund ohne die Songdienlichkeit aus den Augen zu verlieren. So könnte man Track für Track durchgehen ohne einen stichhaltigen Ansatz zur Kritik vorbringen zu können. Ok, mir sind die Keyboardtexturen manchmal etwas zu traditionell proggy und das überwiegend ruhige „The place where I belong"  ist einfach nicht so ganz meine Tasse Tee.

 

Beides aber sind Geschmäcklereien und ändern wenig bis nichts am euphorisierenden Gesamteindruck. Für mich steht „IDentity“  auf einer Stufe mit einem visionären, textlich ähnlich zeitgeistkritischen Meisterwerk wie „Fear of a blank planet“. Jetzt ne „Top of the Progs“-Kombi-Tour mit den Stachelschweinbäumen oder Haken, dann flipp ich aus!

 

(Chris)

 

https://riversideband.pl/en/


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