Lutharo – Chasing Euphoria
(Atomic Fire Records)
Kurz reingehört, Review abnickend angenommen. Allerdings entpuppt sich Lutharo aus Kanada gar nicht als so geil wie angenommen. Mit „Chasing Euphoria“ liegt das zweite Album einer Band vor, die sich nicht so richtig entscheiden mag, wo sie denn zu Hause ist. Stilwechsel, Crossover oder Genre übergreifende Musik ist ja an sich nicht schlimm bzw. sogar meistens interessant und abwechslungsreiche. Allerdings sollte dies auf stimmige Art und Weise passieren und so wie z.B. Barney von Napalm Death bei Volbeat oder Mille von Kreator bei Avantasia einfach nur deplatziert wirkt, so kommt diese Scheibe rüber. Am besten sind die Parts, wenn die Truppe mordernen Death Metal spielt, hier ähnelt sie dann auch Arch Enemy und könnte gut in diesem Genre neben dieser Übergröße bestehen. Die Auswüchse in Black Metal Gefilde sind dann doch etwas zu viel und richtig schräg wird es, wenn Sängerin Krista in den Cleangesang wechselt und man melodisch, hymnische Refrains auspackt, diese an die unsäglichen Brothers of Metal erinnern und dazu noch mit Keyboards als Battle Beast Pop zugeklatscht werden. Das Sahnehäubchen ist dann aber die Stimme von Krista, die ebenso knatschig poppig und gefühlt in einer Tonlage daher kommt (Ausnahme der Anfang von „Time To Rise“, hier zeigt sie, dass sie es könnte, aber leider sonst nicht tut).
Dass die letzte Arch Enemy sehr gewollt klingt ja, aber schließlich fischen diese in Gewässern, welche sie mit geprägt haben. Eine junge Truppe allerdings, die einfach nur in den gerade angesagten Gewässern fischt und hier wahllos durcheinander schmeißt was einfach nicht zusammen gehört, klingt erstens unschön kalkuliert und zweitens einfach nur unschön weil unpassend. Und drittens unnötig schräg am Gesang.
Wohin die Fahrt auch geht, ich hab mich ganz schnell wieder abgeschnallt und beobachte nur noch von einer weit weit entfernten Galaxis aus.
(Röbin)