Grave Digger – Bone Collector
(ROAR)
Was haben Grave Digger, Sodom, Annihilator, Running Wild (und viele viele andere „Bands““ gemeinsam? Richtig, es sind (mittlerweile) Solo Projekte mit wechselnden Musikern. Manche bleiben länger, manche weniger, bei Grave Digger gab es bekanntlich auch einen Wechsel an der Gitarre. Alles legitim, nur muss man nicht unbedingt unterschwellig die nahe Vergangenheit schlecht reden, denn die war es ja nicht. Zumindest ist mir kein Digga Album bekannt, welches ich nicht mindestens gut fand und auch wenn der Kurs gewechselt wird, hier z.B. werden die Chöre und die Keyboards entfernt und es ballert der pure rohe Metal, macht es das vorherige ja nicht schlecht. Aber es macht das aktuelle ebenfalls nicht schlecht, im Gegenteil, es ballert richtig geil. Die Riffs von Neuzugang Tobias (ehemals Orden Ogan) gehen messerscharf und prägnant rein, man lausche nur mal zu „The Rich, The Poor, The Dying“ oder „The Devils Serenade“). Ich denke, Grave Digger ist es somit gelungen, sowohl old school Metaller abzuholen, aber auch die eingefleischten Fans der letzten Jahre bei der Stange zu halten (falls hier wirklich zwei Lager bestehen sollten). Den es sind nicht nur die Riffs, die Refrains besitzen ebenfalls geile ohrwurm taugliche Melody Lines. Man kann sich zwar vorstellen wie die Chöre hier thronen, brauchen sie tatsächlich aber wirklich nicht, denn die Songs sind auch so perfekt für diese Art von Metal.
Es bleibt spannend, wenn man diesen reduzierten Sound auch live mit den Songs der letzten Jahre fährt, aber bekanntlich ist wirklich live ja immer geiler als eingespielter Halbplayback, von daher gibt’s eigentlich wenig Bedenken.
Also Chris, alles richtig gemacht, gibt keinen Grund irgendwas schlecht zu reden und die Käufer dürften eh mittlerweile schon zugelangt haben, schließlich gab es schon den Chart Einstieg.
(Röbin)