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Tough LuckTough Luck

(I-On New Media)

 

Kein Geld in der Tasche und ständig auf der Suche nach leicht verdientem Geld, da kommt das Angebot des Zirkusbesitzers Ike dem Rumtreiber Archie doch ganz recht: Archie soll Ikes temperamentvolle Frau Divana um die Ecke geleiten. Archie aber bringt es nicht übers Herz, sich des liebreizenden Geschöpfs zu entledigen und macht mit ihr gemeinsame Sache. Doch der Plan geht mächtig in die Hose und bald muss Archie als Hauptverdächtiger in einem Mord untertauchen. Doch er soll seine Chance zur späten Rache erhalten!

 

Könnt ihr euch "U-Turn" im Zirkus anstatt im letzten Wüstenkaff dieser Erde vorstellen? "Tough Luck" könnte der kleine Bruder von Oliver Stones Gaunergeschichte und versucht sich zumindest auch mit ein paar optischen Effekten aufzuwerten, was im direkten Vergleich natürlich in die Hose geht, für sich gesehen aber eine ganz gute Figur macht. Wir verfolgen den Pechvogel und Kleingauner Archie, der sich nach einigen Eskapaden auf Messers Schneide einen ehrlichen Beruf auf dem Jahrmarkt ergattert bzw. ihn mit unablehnbarer Nachgiebigkeit untergeschoben bekommt. Der Film ist bereits hier durch die vielen kleinen Tricks und Schummeleien, mit denen sich Archie oft unbeliebt macht, ein unterhaltsames Stück Independent-Geschichte, kribbelig wird's aber erst, wenn die temperamentvolle Attraktion das Zelt betritt: Dagmara Dominczyk heißt der neue Star am Himmel, sozusagen das "sexiest girl alive", bei deren erotischen Tanz man sich wünscht, selbst Schlange zu sein. Die Affäre mit dem waghalsigen Archie ist vorprogrammiert, die erhoffte heiße Liebesszene bleibt aber hier wie auch später nur leicht angedeutet. Trotzdem, es entwickelt sich zur seltsamen Dreiecksbeziehung, bei der Archie irgendwann bescheißt, selbst beschissen wird und am Ende wieder dort steht, wo er begonnen hat: Vor dem Nichts. "Tough Luck" wäre aber langweilig, wenn das schon alles gewesen wäre. Nach Verbrüderung mit der untergetauchten Divana geht's nochmal heiß her, das Biest kann von Geld nämlich nicht genug bekommen. Wenn wir denken, wir würden Ausgang schon kennen, findet das Skript immer wieder eine Möglichkeit, die Charaktere und uns reinzulegen, einen doppelten Boden zu öffnen und darunter Zauberspiegel aufzustellen.

 

Gary Ellis Regiedebut ist stilistisch und inhaltlich ausgereift, mittlerweile aber nichts Besonderes mehr, so dass man schwerlich von Kult sprechen kann. Wäre doch etwas mehr als die Freakshow zu Beginn, die drei ordentlichen Hauptdarsteller, vielleicht ein wenig mehr Impulsivität und Eindringlichkeit der Atmosphäre, dann würde "Tough Luck" ganz oben mitspielen können. Die DVD dazu hat zwar keine besondere Ausstattung, bietet aber wieder einen stabilen, glänzenden Pappschuber und lässt in den technischen Bereichen (gutes anamorphes Bild mit dezenten Schärfeschwächen und ein ordentlicher Dolby Digital 5.1 Track in Deutsch und Englisch) nichts anbrennen. Im Zusatzbereich gibt's ein kurzes Making Of und ne Menge Trailer.

 

(Paule)


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