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AshuraAshura

(I - On New Media)

 

“Das mittelalterliche Japan wird zunehmend von Dämonen heimgesucht…” ein Backcovertext, der so anfängt, schreit eigentlich nach einem brüllend komischen Stück Zelluloid. Doch mitnichten, zwar besitzt „Ashura“ durchaus seinen Humor, jedoch spielt sich dieser eher mit einem Augenzwinkern ab, statt mit dem Dampfhammer, den man angesichts dieser an die Tür zur Ironie klopfenden Einleitung erwarten könnte.

Jener diabolischen Landplage tritt nun eine wackere Schar Dämonenjäger entgegen, welche sich aber ebenfalls in zwielichtige Richtungen entwickeln. Der eine legt sein Schwert nieder, nachdem er ein kleines Mädchen getötet hat und schließt sich einer Theatergruppe an, der andere wird von einer offensichtlich dämonischen Nonne zum Bösen verführt. Zwischen ihnen steht eine Frau, die irgendetwas mit der bevorstehenden Inkarnation der Gottheit Ashura zu tun hat.

Selbstverständlich geht mit dieser Auferstehung das Ende allen Lebens einher und so ist es an unserem aufstrebenden Jungschauspieler, die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren.

Eine ernst zu nehmende Story gibt es bei dieser Theaterstückadaption kaum, einzig die Frage nach der Rolle des geheimnisvollen Mädchens tut sich auf. Des Rätsels Lösung, welche man uns nach knapp anderthalb Stunden präsentiert, wirkt dann jedoch sehr zum Wohle des Drehbuchs konstruiert. Danach gibt es noch eine halbe Stunde Schwertkämpfe und Liebesgedusel, bevor der letzte Vorhang fällt.

Das Publikum fragt sich nun, was es von dem soeben Gesehenen halten soll – und mag darauf womöglich nicht so schnell eine Antwort finden. Denn neben der wenig ausgeklügelten Handlung mögen auch die oft surrealistische Anwendung von Digitaleffekten sowie das häufig praktizierte Overacting dem einen oder anderen gebührend missfallen. Auf der anderen Seite sucht der Film die Nähe zur Theaterbühne, womit sich die Theatralik unter den Darstellern einigermaßen rechtfertigt. Dies wird nicht zuletzt durch die Einführung eines Schreiberlings manifestiert, der aus der Geschichte ein Theaterstück machen möchte.

Die visuellen Effekte und äußerst phantasievollen Waffen und Fähigkeiten der Protagonisten fügen sich relativ gut in den Gesamteindruck von „Ashura“, der in seinem Stil ein wenig wie die Verfilmung eines Mangas anmutet.

Gut tut außerdem, dass sich der Film nicht komplett ernst nimmt und vor allem das Rad nicht neu erfinden will, denn dann hätte er auf ganzer Linie versagt.

So arbeitet er hauptsächlich mit altbekannten Motiven, von Martial-Arts über Fantasy und ein wenig Gruselatmosphäre bis hin zu einer guten Prise Kitsch. Eingeschnürt wird dieses Paket von einem etwas eigenwilligen, aber nicht uninteressanten visuellen Stil und einem zu weiten Teilen überzeugenden Soundtrack.

 

Die Qualität der DVD (Ton in deutsch und japanisch 5.1) geht in Ordnung und man bietet uns noch ein 25minütiges Making Of sowie eine Dokumentation der Spezialeffekte (15 min.). Dazu gibt es einige Trailer und endlich mal wieder ein Wendecover. Wer den Film mag, kann also bedenkenlos zugreifen, aber nicht jeder wird etwas damit anfangen können. Für letztgenannte Zuschauer gibt es zumindest gegen Ende einmal Anlass zum feiern, wenn eine riesige Statue der Göttin Ashura ihre Hände zur Pommesgabel geformt hat.

 

(mosher)


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