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triplogoNachdem Tom G. Warrior Celtic Frost wegen interner Probleme verließ, kam er mit seiner neuen Band Triptykon relativ schnell wieder zurück ins metallische Tagesgeschäft! Das Debut Album „Eparistera Daimones“ erhielt sehr gute Kritiken und wurde auch von den Celtic Frost Fans bestens aufgenommen. Die ersten Live Shows bestätigten den Eindruck das der alte Herr Warrior mit seiner neuen, jungen Mannschaft (Norm Lonhard: Drums, Victor Santura: Gitarre und Vanjy Slajh: Bass) die richtigen Mitstreiter gefunden hat! Ende 2010 legte die deutsch/schweizer Combo mit „Shatter“ noch eine coole EP nach und im Januar 2011 headlinten sie das 1. Metal Assault Festival in Würzburg. Dort lieferten die Vier einen Hammergig ab und danach, um ca. 02:30 Uhr, saßen wir Tom zum Gespräch gegenüber....

 

Man hat das Gefühl das mit Triptykon alles richtig rund läuft. Die CD kam gut an, die Fans haben Bock auf euch, ihr spielt die geilsten Festivals – wie ist dein Resümee bis hierher?

 

Ich bin natürlich unheimlich dankbar und geradezu geplättet von den Reaktionen! Das war ja so nicht abzusehen. CF zu verlassen, das war ein Schritt der mich unheimlich viel Kraft kostete und sehr schwer für mich war. Die Band war mein Leben. Doch es ging nicht anders, da eine bestimmte Person das Bandgefüge zerstört hat. Danach fiel ich erst mal in ein großes Loch und wusste nicht wie es weitergehen soll. Eine – jetzt mal rein wirtschaftlich gesehen – gut funktionierende Band zu verlassen, ist ja auch ein finanzielles Risiko. Doch ich musste das tun, mit dieser Situation bei CF hätte ich nicht einfach weitermachen können. Ich kann mir nicht derart selbst ins Gesicht lügen. Ich ging also den logischen Weg und begann nochmal komplett neu. Das Material von Triptykon war triptykon-piceigentlich für den „Monotheist“ Nachfolger gedacht. Das sind die Songs die dafür geplant waren. Wir wurden wirklich positiv aufgenommen und es läuft tatsächlich sehr gut. Aber den Status den CF inne hatten, den habe wir noch lange nicht und ob wir da jemals hinkommen ist unklar. Doch das ist in Ordnung.

 

Du scheinst mit Vanja, Victor und Norm ja auch die perfekten Bandmembers gefunden zu haben...

 

Definitiv! Victor war bei CF ja schon Tourgitarrist und Vanja fand ich in der Schweiz. Am Schlagzeug sollte ja eigentlich ex CF Drummer Reed St. Mark sitzen, doch das hat einfach nicht funktioniert. Das fiel mir sehr schwer, da Reed ein guter Freund ist. Aber wenn ich jetzt sehe wie gut Norm zu Triptykon passt und wie sehr der uns pusht, dann denke ich es hat wohl so sein sollen. Mit den Leuten ist es wirklich sehr angenehm in einer Band zu spielen.

 

Wir wissen von Victor das er CF Live schon unterstützte und Dark Fortress Gitarrist ist, Norm war früher bei Fear my Thoughts, doch was hat Vanja eigentlich für einen Background?

 

Eine junge Schweizer Band, deren Namen ich nicht nennen soll das es komplette Ärsche sind, kontaktierte mich da Interesse Bestand mich ihr Material produzieren zu lassen. Ich hab mir die Gruppe mehrmals im Proberaum angesehen und merkte schnell das eine Person enorm raus sticht – das war Vanja am Bass. Auch menschlich waren wir auf einer Wellenlänge und beschlossen früh mal was zusammen zu machen musikalisch. Mit der Band gab es dann nur Probleme und es kam nicht zu einer Kooperation, als ich Triptykon aber startete, erinnerte ich mich an Vanja und so kam es das sie mitmacht. Witzig ist das ich etliche Mails von Leuten bekam die behaupteten eine Frau am Bass wäre ein Unding und das könnte nicht funktionieren, Ha Ha. Das wäre nicht Hart, nicht True. Ich hab diese Mails gar nicht beantwortet und wer Vanja on Stage sieht wird eh eines Besseren belehrt!

 

Absolut! Die Frau ist der Hammer und hat eine düstere, dennoch sehr sympathische Ausstrahlung.

Ihr habt gerade die „Shatter“ EP veröffentlicht und darauf mit dem Titeltrack einen Song der geradezu eingängig ist, verglichen mit schweren, ultraharten  Albumtracks wie „Goetia“ oder „The Prolonging“....

 

Das ist auch Eine Seite des Ganzen. Es gab da keine Planungen einen möglich eingängigen, kommerziellen Song Triptykon-EparisteraDaimonesfür die EP zu machen. Das entwickelte sich so. Schon mit CF hatten wir auf „Monotheist“ ein Stück namens „Obscured“ mit Frauengesangsparts. Und wenn man noch weiter zurück geht zu „Into the Pandemonium“, dann findet man mit z.B. „I won´t Dance“ auch recht eingängige Kost. Es war mir immer ein Ziel, ein Wunsch viele verschiedene Seiten aufzuzeigen. Sich nur ganz streng an eine Richtung zu binden ist nicht wofür meine Musik steht.

 

Kein Zweifel! CF waren die ersten die Frauengesang mit Growls paarten (lange vor Theatre of Tragedy), die klassische Instrumentierung einbrachten, usw.! Du warst immer ein Vorreiter, was man dir ja auch hoch anrechnet. Da gab es einen Award vom Metal Hammer, einen von dir gestalteten Abend auf dem Roadburn Festival, zahlreiche Producer Angebote....man zollt dir viel Respekt....

 

Auch etwas das ich noch gar nicht richtig fassen kann. Ich komme aus einem kleinen konservativen Schweizer Dorf und hatte eine schwere Kindheit als Außenseiter mit einer irren Mutter. Hellhammer war damals die Möglichkeit des Ausbruchs für mich. Das ich jetzt, Jahrzehnte später, immer noch hier sitze und über meine Musik reden darf ist fantastisch. Das hätte ich mir nie träumen lassen. Es ist mir eine Ehre so viel Feedback weltweit zu bekommen. Aber es gibt auch viele Leute die mich hassen, das kann ich dir versichern. Ich mache sehr extreme Musik und schreibe extreme Texte. Dies provoziert auch extreme Reaktionen, damit muss man leben. Ich bin sehr dankbar für Alles.

 

Vor allem in Skandinavien wirst du ja stark verehrt....

 

Die Black Metal Musiker aus Norwegen, Schweden, usw. haben natürlich einen starken Hellhammer/Celtic Frost Einfluss. Anfangs war mir das gar nicht recht von diesen Typen, die Straftaten begingen und auch vor Mord nicht Halt machten, als Vorreiter angesehen zu werden. Mittlerweile habe ich viele dieser Leute kennengelernt, wirklich nächtelang mit ihnen über alle möglichen Dinge diskutiert, und viele Freundschaften geschlossen. Die Jungs sind auch erwachsen und reifer geworden als noch in den frühen 90ern.

 

Ihr habt heute Abend „Messiah“ von Hellhammer gespielt. Du hast mal verlauten lassen CF würden niemals eine HH Stück spielen....

 

Wir sind ja auch Triptykon, Ha Ha. Es gab den Plan mit CF auch etwas von HH zu spielen und im Proberaum wurde dies auch versucht. Aber es fühlte sich nicht richtig an. Es klang wie der Versuch etwas längst Vergessenes wiederzubeleben. Du kannst das Feeling das Martin Ain und Ich damals hatten als wir HH Musiker waren, nicht einfach reproduzieren. Das geht nicht. Deshalb habe ich auch finanziell sehr verlockende Angebote einer Hellhammer Reunion Show abgelehnt. Das wäre einfach nicht ehrlich gewesen. Meine jetzigen Bandmitglieder in Triptykon haben selber alle immer HH gehört und sie drängten mich mal was davon zu versuchen. So geschehen und siehe da – es funktioniert. Es fühlt sich richtig und gut an. Deswegen war heute Abend „Messiah“ in der Setlist. Hat es reingepasst?

 

Absolut! Es fügte sich nahtlos in euer Material ein und machte ich richtig fertig, Ha Ha.

Ich möchte noch mal kurz auf CF zu sprechen kommen. Als großer Fan wünsche ich mir so sehr eine fette DVD Veröffentlichung die das Kapitel würdig abschließt. Gibt es da keine Möglichkeiten?

 

Wir haben genügend Material in der Schublade, das kannst du mir glauben. Sowohl von früher, als auch von der „Monotheist“ Tour. Aber ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden etwas herauszubringen wo dieser trip-arnoArsch der die Band zerstört hat, diese Sau noch was dran verdient. Mit Martin hätte ich noch ewig Musik machen können aber unser „Drummer“ hat alles zerstört und wenn ich jetzt noch mein „Ja“ zu solch einer DVD gebe, dann fülle ich dem Kerl noch die Taschen. Es tut mir sehr leid für die Fans die das gerne hätten, aber das kann ich nicht tun.

 

Sehr schade. Schauen wir nach vorne. Hast du schon neues Material für die zweite Triptykon CD geschrieben und wirst du deine Produzententätigkeit vertiefen?

 

Ich habe natürlich schon neue Songs am Start, das geht quasi ununterbrochen. Produzieren will ich 2011 auch 2-3 Bands, das ist korrekt. Ich möchte das mit Victor zusammen in seinem Studio machen, wie schon bei Triptykon. Wenn ich etwas weitergeben kann von meiner Erfahrung, dann mache ich das gerne. Wenn man mich lässt. Ich bin jetzt 47, irgendwann vielleicht nicht mehr in der Lage dazu. Da soll auf jeden Fall schon einiges kommen in der Zukunft. Triptykon ist die Weiterführung von CF. Wir sind so nah am Original wie nur möglich und ich hoffe die Fans sehen das auch so. Wir werden auch immer CF Material spielen, denn es sind ja meine Songs, ich hab sie ja geschrieben. Es wird im Sommer Open Air Gigs geben und eine kleine Tour ist auch geplant. Ich bin Musiker, ich will Live spielen!  Vielen Dank für euren Suppport!

 

Soweit also Tom G. Warrior, ein absolut bodenständiger Kerl der für mich zu den ganz Großen im Metal Geschäft zählt. Ich kann nur jedem der es noch nicht getan hat, empfehlen sich mit der Musik des Schweizers auseinanderzusetzen. Es lohnt sich!

 

(Arno)

 

http://triptykon.net

 

 


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