Long Distance Calling - Inside the flood

(Superball)

Was die Münsteraner anfangen, klappt. Die Hinzunahme eines festen Sängers macht da keine Ausnahme.  Martin Fischer, der das wunderbare „Isolation“ von Fear my thoughts eingesungen hat, macht seine Sache auch ausgesprochen gut, zumindest bei der Hälfte der Tracks, bei der anderen Hälfte verlassen sich Long Distance Calling auf ihre Kernkompetenz: Instrumentalmusik. Und da macht ihnen kaum jemand etwas vor. Stücke wie  das einleitende mit einem herausragenden Blues-Solo veredelten „Nucleus“ klingen frei, inspiriert, leichtfüßig, von allen Stilverpflichtungen enthoben und trotzdem irgendwie kompakt. Erwartungsgemäß eingängiger sind die Kompositionen mit Vocals, dass daraus schon fast urbane Hymnen mit eindringlichen Refrains („Tell the end“, „The man within“) werden, hätte man aber dann doch nicht gedacht. So aber tut das Mehr an Gesang den Stücken nicht nur hörbar gut, es potenziert ihre Wirkung. Festzustellen ist das auch bei „Welcome change“, das die schöne Gastsänger-Tradition wunderbar weiterführt – diesmal mit Anathemas Vincent Cavanagh. Atmosphärisch sicher ein Höhepunkt, aber bei weitem nicht der einzige, bis auf das zu lang im Intro-Stadium kleben bleibende „Waves“ präsentieren sich Long Distance Calling durchweg in beeindruckender Verfassung.

(Chris)

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