Svarttjern – Ultimatum necrophilia
(Noiseart)
Für fies bepinselte Norweger ist der Sound überraschend clean und griffig. Auf „Ultima necrophilia“ klirrt es nicht, es bollert. Atmosphäre kommt dabei nicht gerade auf, aber darauf hat es die Band auch nicht abgesehen. Viel wichtiger scheint Hans Fyrste (auch Ragnarök) und seinen musizierenden Kollegen, dass die Riffs im Kopf hängen bleiben, die Leads sich unter die Haut schleichen und das Drumming das Trommelfell bombardiert. Wobei auch Schnelligkeit offenbar nicht allzu weit oben steht im Prioritätenkatalog – es gibt sie zwar die Momente, in denen alles auf Teufel komm raus zugetackert wird oder plötzliche Temposchübe gewaltig Alarm machen. Aber es gibt eben auch die anderen, für das Album viel prägenderen Passagen und Stücke. Im Midtempo entfaltet sich dann erst richtig die fräsende Kraft der Riffs, nachzuhören im nur zwischendurch flotten „Aged burn fades“ oder im derbpunkigen, zum Ende grandios auflodernden„ Hymns for the molested“. Diesen Highlights stehen allerdings auch ein paar wenige schwächere, speziell im Lead-Bereich etwas austauschbare Stücke gegenüber, ganz oben auf den Einkaufszettel würde ich das Album also nicht setzen. Aber drauf gehört es, entsprechende Vorlieben und Mittel vorausgesetzt, irgendwie schon.
(Chris)