Scanner – The Judgement
Massacre Rec.
Ich bin bestimmt nicht der Einzige, dem eine Band aus der Jugend wieder unverhofft auf dem Radar auftaucht. Man reibt sich verwundert die Augen, als man feststellt, dass die Jungs durchgehend am Start waren. Im Falle SCANNER sogar mit dem sechsten Album. OK, das ist jetzt nicht übermäßig viel, ich habe SCANNER allerdings `89 komplett vom Schirm verloren und hatte somit oben erwähnten Effekt. „The Judgement“ knüpft ziemlich genau da an, wo ich SCANNER verloren habe. Irgendwo im klassischen Speed Metal verwurzelt, sitzen SCANNER nicht mehr ganz alleine in der Schublade, in der sie 1988 mit „Hypertrace“ gestartet sind. Auch das Science-Fiction Image wird nicht mehr ganz so stark gepflegt. So findet sich mit „Pirates“ z.B. auch ein Song, der inhaltlich doch eher Down to Earth ist. Damit kommt das Album leider nicht ganz an das Flair des genialen Debuts ran. Ansonsten findet man auf „The Judgement“ eine gelungene Mischung aus langsameren und speedigen Krachern, bis hin zu thrashigen Klängen wie bei „The Race“. Das Scanner, speziell letztes Gründungsmitglied Commander Axel Julius, aus den glorreichen 80ern stammen, hört man an der Gitarrenarbeit. Hier weiß man noch, wie man die Songs mit knackigen Riffs garniert und nicht mit dem ewig gleichen Standardgeplänkel im Hintergrund langweilt. Kleine Abzüge gibt es leider im Mix. Der Sound kommt zwar schön erdig rüber, neigt aber hin und wieder etwas zu scheppern. Auch schwankt der Mix bei einigen Songs etwas, was kleine Abzüge in der B-Note gibt. Als Anspieltipp seien das Eröffnungsdoppel „F.T.B/Nevermore“, das leicht epische „Eutopia“, sowie das schon erwähnte, thrashige „The Race“ genannt.
(Schnuller)