Enslaved – In times

(Nuclear Blast)

In einem Genre in dem viel über nordische Götter gesungen wird, sind Enslaved die einzig wahren Schöpfer. Auch „In times“ legt über die Allmacht der Norweger Zeugnis ab. Etwa in „Building the fire“, dessen lässig leichte  Strophe einfach nur anbetungswürdig ist. Oder im folkbeeinflussten „One thousand years of rain“ (mit Storm-Gedächtnis-Chören), das ein bisschen tönt als wären Kampfar plötzlich genial und stildurchlässig geworden.

So könnte man weiter schwärmen, aber wer die Band kennt, weiß um das herausragende Gitarrenspiel Ivar Bjornsons und die Stärken des kongenialen Sängerduos. Bemerkenswert ist da schon eher, dass sich auf das Album einige Längen geschlichen haben, also – um im anfänglichen Bild zu bleiben – sich Anzeichen menschlicher Fehlbarkeit auf „In times“ feststellen lassen. Im heftigen Opener gerät ein Midtempo-Part etwas  zu ausführlich,  im Schlussstück latscht man ein Eingangsriff über 2 Minuten aus. Solche Momente sorgen dann dafür, dass Enslaved aktuell nicht ganz die Klasse ihrer Göttergaben erreichen.

Aber was hat das schon zu heißen, angesichts des Niveaus von Heiligtümern wie „Ruun“ oder „Axioma ethica odini“. Eben. Nichts. Also bitte diese etwas zwiegespaltene Kritik verstehen als das was sie ist: eine klare Kaufempfehlung.

(Chris)

www.enslaved.no